Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Am Ende des Lebens

Die jüdische Religion geht davon aus, daß das Leben den höchsten Wert habe, das Diesseits wird in jeder Weise bejaht. Es ist die Aufgabe, die dem Menschen gestellt ist, zu leben, Kinder zu erzeugen und für die Erhaltung der menschlichen Gattung zu sorgen.

Der Mensch ist von G-tt zum Leben geschaffen, und darum muß alles getan werden, das Leben des Menschen zu erhalten. Bikur Cholim (wörtlich: Krankenbesuch), d.h. die Unterstützung seiner Mitmenschen, insbesondere Armer und Kranker, gilt als religiöse Pflicht. Zu diesem Zweck gründeten die Gemeinden seit jeher Vereine, die Bedürftige mit ärztlicher Pflege, Heilmitteln, Unterkunft, Nahrung und Kleidung versorgen.

Wenn der Mensch im Sterben liegt, …

… so ist es erstrebenswert, daß er das Sündenbekenntnis spricht, bzw. mit Personen, die an seinem Lager beten, mitspricht und daß er als letztes das Glaubensbekenntnis „Höre Israel, der Ewige ist unser Gott, der Ewige ist einzig.“ (5. B. Mosis, 6,4) rezitiert. Mit dem Eintritt des Todes beginnt für die nahen Angehörigen, Gatten oder Gattin, Eltern, Geschwister, Kinder eine Trauerzeit (hebräisch: Aniut), die die Periode bis zur Bestattung umfaßt.

Dieser Personenkreis ist von jeder religiösen Pflicht befreit, braucht nicht zu beten und kann sich ganz seiner Trauer hingeben. Zum großen Teil hat diese Vorschrift den Sinn, daß auf diese Weise den Angehörigen die nötige Zeit gegeben wird, sich um die Bestattung zu kümmern. Allerdings ist ihnen diese Verpflichtung heute durch eine Institution abgenommen, die es in fast allen Gemeinden gibt, die sogenannte Chewra Kadischa (Heiliger Verein).

In dieser heiligen Gemeinschaft …

… befassen sich Männer und auch Frauen ehrenamtlich mit der Betreuung von Kranken und auch Toten. Mitglied einer solchen Vereinigung zu sein gilt als besondere Mizwa, als eine fromme Pflicht. Diese Vereinigungen übernehmen es nun, den Toten für die Bestattung vorzubereiten. Dazu gehören die Waschung des Toten, die Bekleidung mit der Totenkleidung (einem langen weißen Gewand, das viele Männer schon zu Lebzeiten besitzen) und einer weißen Kopfbedeckung.

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Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan | « »

Aktuelle Veranstaltungen


Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

Kultur

26. Lange Nacht der Museen in München

Beginn 20:30

Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

Auf einen Blick:

Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786

Kultur

NEUER TERMIN FOLGT – Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“

Beginn 19:00

Dieser Termin muss auf Bitten von Hr. Kapitelman leider kurzfristig verschoben werden. Ein neuer Termin wird schnellstmöglich bekannt gegeben!

Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr

Moderation: Ellen Presser

Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

So. 09.11.2025 | 18. Cheschwan 5786

Arbeitsgruppe "Gedenken an den 9. November 1938"

Jeder Mensch hat einen Namen: Gedenken zum 9. November

Beginn 18:00

Sonntag, 9. November 2025, 18 Uhr
Saal des Alten Rathauses, Marienplatz 15, 80331 München

Zum Gedenken an den 87. Jahrestag der so genannten „Reichskristallnacht“ vom 9. November 1938

Die Anmeldung ist bis zum 5. November 2025 auf der Seite des NS-Dokumentationszentrum möglich.*

Die Gedenkveranstaltung wird per Livestream übertragen auf https://www.youtube.com/nsdoku und www.gedenken9nov38.de/live. Weiterlesen »

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