Fest- und Gedenktage
Zu den Fest- und Gedenktagen, die jüngeren Zeit in die jüdische Tradion Einzug gefunden haben, zählen insbesondere der Jom Haatzmaut in Erinnerung der Ausrufung des Staates Israel im Jahr 1948, der Jom Hazikaron, der Gedenktag an die gefallenen israelischen Soldaten und Opfer des Terrorismus sowie der Jom Haschoa der an die Opfer der Schoah und die Ghetto-Widerstandskämpfer erinnert.
Gedenktage
Jom Haschoa
Seit 1951 wird in Israel am 27. Nissan mit einem staatlichen Gedenktag (Jom Ha-Shoa) an die Opfer der Schoah und die Ghetto-Widerstandskämpfer erinnert.
Die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem veranstaltet jedes Jahr an diesem Tag eine Gedenkzeremonie, an der auch Vertreter der Regierung teilnehmen. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird auch der nichtjüdischen Helden gedacht, die durch den Einsatz ihres Lebens Juden gerettet haben.
In Schulen und pädagogischen Einrichtungen werden zahlreiche Programme angeboten, damit die Schoa bei der jüngeren Generation nicht in Vergessenheit gerät.
Im Laufe des Vormittags ertönen in Israel landesweit Sirenen und das öffentliche Leben ruht für zwei Minuten.
Jom Hazikaron
Jom Hazikaron ist der Gedenktag an die Gefallenen israelischen Soldaten und Opfer des Terrorismus. Er wird am 4. Ijjar begangen, also am Vortag von Jom Haazmaut (s.u.), dem Unabhängigkeitstag des Staates Israel.
Der Jom Hazikaron ist dem Andenken an jene gewidmet, die Ihr Leben für die Unabhängigkeit des Staates Israel und sein weiteres Bestehen gelassen haben. Zur Erinnerung werden Gedenkfeiern auf Soldatenfriedhöfen veranstaltet und Schweigeminuten zum Gedenken an die Gefallenen der Israelischen Armee durchgeführt.
Jom Jeruschalajim – Jerusalemtag
Am 28. Ijar wird der Wiedervereinigung Jerusalems nach dem Sechs-Tage-Krieg von 1967 gedacht. Nach dem israelischen Sieg über die Armeen von Ägypten, Jordanien und Syrien wurde die geteilte Stadt Jerusalem wiedervereinigt.
Zum ersten Mal seit dem Jahre 70 u.Z. standen der Tempelberg und die Westmauer (Klagemauer) wieder unter jüdischer Kontrolle, und seitdem wird dieser Tag, besonders in Jerusalem, als Festtag begangen.
„Jom Jeruschalajim (Jerusalem-Tag) – vom Abriss zum Aufbau„
Festtage
Tu Bischwat
Das Neujahrsfest der Bäume (Tu Bischwat) ist ein nichtbiblischer Halbfeiertag. Hintergrund ist das Gebot im 3. Buch Moses 19, 23 – 25, die Früchte von neugepflanzten Bäumen drei Jahre lang nicht zu essen und sie erst im fünften Jahr zu verzehren.
In talmudischer Zeit war der 15. Schwat (Tu Bischwat bedeutet wörtlich der 15. „Tu“ des Monats Schwat) Stichtag für die Jahreszählung und die Fruchtabgabe, weil dieser Termin das Ende der Regenzeit und den Beginn der idealen Pflanzperiode in Israel markiert.
Im modernen Israel ist Tu Bischwat ein willkommener nationaler Feiertag: Schulkinder, Jugendliche und Erwachsene pflanzen Setzling im ganzen Land. Außerhalb Israels feiern die Juden nach den unterschiedlichen lokalen Gebräuchen und essen 15 Früchte die an das Land Israel erinnern.
Jom Haazmaut
Grundlage für diesen Feiertag ist die Proklamation des Staates Israel durch David Ben Gurion.
Der Unabhängigkeitstag des Staates Israel wird am 5. Ijar begangen. Am 5. Ijar 5708 (14.5.1948) hatte Ben-Gurion die israelische Unabhängigkeitserklärung verlesen. Damit hatten die Juden erstmals seit dem Jahre 70 n.d.Z. und der Zerstörung des Zweiten Tempels durch die Römer wieder einen eine eigene Heimat.
In Israel wird die Gründung des heutigen Staates Israel mit Paraden und Festlichkeiten in allen größeren Städten gefeiert.
Lag Baomer
Lag Baomer bedeutet wörtlich der 33. „Lag“ des Omer-Zählens. Um eine Verbindung zwischen Pessach und Schawuot herzustellen wurde das Omer- Zählen (Sefirat haOmer) eingeführt. Ein Omer war ein Hohlmaß (ca. 3,6 l) und maß die Menge Gerste aus der ersten Ernte, die als Opfer im Tempel zum Opfer gebracht werden musste. Zwischen den beiden Festen Pessach und Schawuot liegen sieben Wochen.
Diese sieben Wochen gelten als Trauerzeit im Gedenken an die Verfolgungen der Juden durch die Römer nach dem Bar Kochba Aufstand (135 u.Z.) In diesen Tagen werden beispielsweise keine Hochzeiten gefeiert. Ausnahme ist Lag Baomer. Dieser fällt auf den 33. Tag nach dem zweiten Pessach-Tag. An diesem Tag endete, einer Legende nach, die Plage, die unter den Schülern des legendären Rabbi Akiva wütete. Die Kinder in Israel haben an diesem Tag schulfrei. Zu den Bräuchen von Lag Baomer auch außerhalb Israels gehören Lagerfeuer.
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Dezember 2024 | Kislew-Tewet
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Aktuelle Veranstaltungen
Di. 10.12.2024 | 9. Kislew 5785
Kulturzentrum
„In der Feuerkette der Epoche“: Friederike Heimann in Zwiesprache mit Gertrud Kolmar
Beginn 19:00Dienstag, 10. Dezember 2024, 19 Uhr
Gertrud Kolmar, geboren 1894 in Berlin, ermordet 1943 in Auschwitz, gilt heute als eine der bedeutendsten deutsch-jüdischen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts mit einem Werk von tiefgründiger, besonderer Schönheit. Sei es das „Wort der Stummen“ oder „Tierträume“, seien es die vielen weiblichen Außenseiterfiguren in „Weibliches Bildnis“ oder aber ganze poetische „Welten“, die Kolmar in ihren Gedichten erschafft – immer wieder ergeben sich neue, ungewöhnliche, oft überraschend aktuelle Perspektiven. So öffnet sich ein poetischer Raum zu einem nie abreißenden Gespräch, das die Dichterin heute wieder gegenwärtiger denn je erscheinen lässt. Friederike Heimann hat mit ihrem Buch »In der Feuerkette der Epoche« ein ebenso umfassendes wie berührendes Porträt Gertrud Kolmars vorgelegt – sie begibt sich in Zwiesprache mit der Dichterin und ihrem Werk. Weiterlesen »
Mi. 11.12.2024 | 10. Kislew 5785
Kultur
„Der ganzen Welt benachbart“ mit Efrat Gal-Ed und Daria Vakhrushova
Beginn 19:15Mittwoch, 11. Dezember 2024, 19:15 Uhr
Vorstellung einer jiddistischen Buchreihe mit Lesung mit Efrat Gal-Ed und Daria Vakhrushova
Jiddistik Edition & Forschung blickt mit zehn Publikationen auf zwölf ertragreiche Jahre zurück. Diese Reihe ist heute weltweit die einzige, in der moderne jiddische Literatur in wissenschaftlichen Editionen veröffentlicht wird. Sie setzt damit die lange unterbrochene Tradition des jiddischen Buchdrucks im deutschen Sprachraum fort. Mit Beiträgen zu Sprache, Literatur, Kultur und Geschichte präsentieren die Sammelbände eine breite Palette jiddistischer Forschung der Gegenwart. Die Anthologien legen facettenreiche Textsammlungen moderner jiddischer Lyrik, Prosa und Essays erstmals in standardisierter Schreibweise vor. Die Reihe zeichnet sich durch drei Publikationssprachen aus: Deutsch, Englisch und Jiddisch; das Jiddische wird konsequent in hebräischer Schrift vorgelegt. An diesem Abend stellen zwei aus dem Herausgeberteam neue Veröffentlichungen der Reihe vor. Von besonderem Interesse für Studierende und für Freunde des Jiddischen sind eine Anthologie jiddischer Erzählungen, eine Anthologie jiddischer Essays und die Neuedition der herausragenden Grammatik von Elye Falkovitsh. Weiterlesen »
Israelitische Kultusgemeinde
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