Die Thora
Die Thora, die hebräische Bibel, ist für uns Juden „das Buch der Bücher“. Sie ist in hebräischen Buchstaben ohne Vokale geschrieben und umfasst die fünf Bücher Moses mit den 613 Vorschriften (248 Gebote und 365 Verbote).
Der hebräische Begriff bedeutet Lehre, Unterricht, Belehrung, Gesetz. Den einzelnen Wörtern und Buchstaben der Thora liegt ein komplexes aber klar strukturiertes System zu Grunde. Deshalb existiert das ungeschriebene Gesetz, dass beim Kopieren der Thorarolle kein Buchstabe – auch wenn er falsch, zu klein oder zu groß geschrieben ist – verändert werden darf.
Der Text wird auf handgefertigtem Pergament aus der Haut reiner Tiere geschrieben. Zum Schreiben werden Gänsekiele und reine Tinte verwendet. Die Thorarolle ist auf zwei Stäbe aufgewickelt. Die Holzstäbe werden als „Baum des Lebens“ bezeichnet.
Um die Thorarolle wird ein spezielles Stoffband gebunden und anschließend wird sie mit einem reich bestickten Mantel, der sie beschützen und verzieren soll, bedeckt.
Die kostbare Schriftenrolle darf nicht mit bloßen Händen berührt werden. Als Lesehilfe dient ein silberner Stab, an dessen Ende sich eine kleine Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger befindet.
Sofer
Der Sofer fertigt von Hand neue Kopien der Thora an oder restauriert alte, zerschlissene Exemplare. Es ist ein besonders ehrenvoller Beruf in der orthodoxen jüdischen Gesellschaft. Vor jeder Schreibsitzung bittet der Sofer G-tt um genügend physische und mentale Kraft; macht er auch nur einen einzigen Fehler, muss er von Vorne anfangen.
Sijum ktiwat sefer thora
Beendigung des Schreibens der Thora. Der Tradition entsprechend wird eine neue Thorarolle unvollendet in eine Synagoge gebracht, es fehlen noch die letzten zwölf Buchstaben des 5. Buch Moses („Vor den Augen von ganz Israel“). Diese werden in der Synagoge exakt von Hand geschrieben. Die „Vollendung“ findet nach festgeschriebenen Regeln in einer ca. einstündigen Feierstunde statt. Obwohl die Thora der Tradition entsprechend nur von einem Schreiber erstellt werden darf, gibt es zu besonderen Anlässen Ausnahmen und es ist eine besondere Ehre für Rabbiner, Thoraspender und bedeutende Persönlichkeiten an dieser „Vollendung“ aktiv teilzunehmen.
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Oktober 2024 | Tischri-Cheschwan
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Aktuelle Veranstaltungen
Sa. 19.10.2024 | 17. Tischri 5785
Kultur
25. Lange Nacht der Museen
Beginn 20:30Samstag, 19. Oktober 2024, 20:30 bis 23:30 Uhr
Vortrag und Konzert – Beitrag der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
Eine Synagoge ist von zentraler Bedeutung für das jüdische Leben. Der Vortrag erläutert, woher der Name »Ohel Jakob« kommt, welche architektonischen Besonderheiten die Münchner Hauptsynagoge aufweist, welche Rolle Musik spielt. Dazu gibt es Auftritte des Synagogenchors »Schma Kaulenu« (hebr. »Höre unsere Stimme«).
Auf einen Blick:
- 20:30 und 21:45 Vortrag von Ellen Presser (je 30 Min.)
- 21:00 und 22:15 Konzert des Synagogenchors »Schma Kaulenu« unter Leitung von David Rees (je 30 Min.); musikalische Begleitung: Luisa Pertsovska.
Das Restaurant Einstein im Jüdischen Gemeindezentrum bietet koschere Köstlichkeiten von 19:30 bis 23:30 Uhr.
Tickets: 20 Euro (berechtigt zum Eintritt in alle rund 90 beteiligten Häuser)
Weitere Informationen unter www.muenchner.de und www.ikg-m.de
Veranstaltungsort: Synagoge »Ohel Jakob«, St.-Jakobs-Platz 15, 80331 München (barrierefrei)
Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
Tel: +49 (0)89 20 24 00 -100
Fax: +49 (0)89 20 24 00 -170
E-Mail: empfang@ikg-m.de