Pressemitteilung
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30. Juni 2017
Zum Tode von Simone Veil | Charlotte Knobloch: „Sie war ihrer Zeit immer voraus – als Versöhnerin, als Ministerin und vor allem als überzeugte Europäerin“
München, 30.06.2017. Wenige Tage vor ihrem 90. Geburtstag ist heute Simone Veil gestorben. Dazu Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern: „Diese Nachricht erfüllt mich mit großer Trauer. Mit ihr verliert die Welt eine herausragende Persönlichkeit und eine beeindruckende Zeitzeugin, die die Hölle von Auschwitz überlebt hat. Frankreich verliert eine seiner klügsten und stärksten Politikerinnen und Europa verliert die erste Präsidentin und die Grande Dame des Europäischen Parlaments.
Simone Veil sel. A. war ihrer Zeit immer voraus: als Versöhnerin, die aus der Dunkelheit der verbrecherischen Vergangenheit der Zukunft in Gemeinsamkeit und Miteinander den Weg bahnte, als starke Frau, die als Ministerin erfolgreich für die Rechte der Frauen kämpfte, und vor allem als überzeugte Europäerin, die die große Bedeutung des vereinten Europa für den Frieden erkannt hatte. Sie lebte bereits das Ideal der europäischen Idee, als diese Visionen nur wenige teilten.
Ihre Worte, die sie am 27. Januar 2004 vor dem Deutschen Bundestag zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus sprach, bleiben von geltender und höchster Aktualität: ‚Weil aber Demokratie auf dem Vertrauen in das Volk beruht […] muss dieses Vertrauen durch Werte geschützt werden, die bei der Entscheidungsfindung als Orientierung dienen können. Zivilcourage, Toleranz und die Achtung des Anderen: das sind die Werte Europas, die – wie die Geschichte des Nationalsozialismus gezeigt hat – in den dunkelsten Stunden am bittersten Not tun.‘
Das ist das Vermächtnis von Simone Veil. Diese Worte bleiben ein Auftrag an die Heutigen, eine Botschaft, an die wir uns nicht nur heute erinnern, sondern nach der wir unser tägliches Handeln ausrichten sollten.“
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Aktuelle Veranstaltungen
Do. 27.11.2025 | 7. Kislew 5786
Kultur
„Jiddish-Soulfood“: Von Tango bis Jazz, von Damals bis Jetzt – mit Sharon Brauner
Beginn 19:00Konzert
Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr
Sharon Brauner singt Lieder in Jiddisch und von jüdischen Komponisten.
Piano-Begleitung: Harry Ermer
Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »
So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786
Kultur
„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann
Beginn 18:00Buchpräsentation und Gespräch
Sonntag, 30. November 2025, 18 Uhr
Moderation: Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)
Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »
Mi. 03.12.2025 | 13. Kislew 5786
Kultur
„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr
Vorstellung der Autobiografie von Roman Haller
Moderation: Shahrzad Osterer (BR)
Roman Haller erzählt von seiner Geburt 1944 in einem Waldversteck in Polen, vom Aufwachsen in Deutschland, einem Land, das seine Eltern ermordet hätte, wenn es ihrer in der NS-Zeit habhaft geworden wäre, vom jüdischen Alltag zwischen Schwarzmarkt und Schulbank, Davidstern und Lederhose. Mit Humor schildert er, wie das Leben trotz allem weiterging und wie er seinen Platz im München der Nachkriegszeit fand. Weiterlesen »
Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
Tel: +49 (0)89 20 24 00 -100
Fax: +49 (0)89 20 24 00 -170
E-Mail: empfang@ikg-m.de
