Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Pressemitteilung

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10. November 2015

Volkstrauertag 2015 – Kranzniederlegung mit militärischem Zeremoniell

am 15. November 2015 um 13 Uhr
auf dem Neuen Israelitischen Friedhof an der Garchinger Straße

München, 10.11.2015. Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern gedenkt auch in diesem Jahr der im Ersten Weltkrieg gefallenen jüdischen Soldaten aus München und Umgebung. Die Kranzniederlegung mit militärischem Zeremoniell findet am 15. November 2015 um 13 Uhr auf dem Neuen Israelitischen Friedhof an der  Garchinger Str. 37 statt. 

Es sprechen:

  • In Vertretung des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer: Staatssekretär Georg Eisenreich, Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst
  • In Vertretung von Herrn Oberbürgermeister Dieter Reiter: Bürgermeister Josef Schmid, Landeshauptstadt München
  • Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern K.d.ö.R.

In Anwesenheit von: Brigadegeneral Helmut Dotzler, Kommandeur des Landeskommandos Bayern in München; Regierungspräsident a.D. Dr. Wilhelm Weidinger, Landesvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.; Prof. Dr. Merith Niehuss, Präsidentin der Universität der Bundeswehr München; Ilse Macek, Sprecherin „Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.“ Regionale Arbeitsgruppe München sowie Vertretern der Bezirksausschüsse und verschiedener jüdischer Organisationen wie der B’nai B’rith Loge München.

Über Ihr Kommen und Ihre Berichterstattung über diese Gedenkstunde würden wir uns freuen.

Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern: „Bis heute ist vielen Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes nicht bekannt, dass die deutschen Juden im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts glühende Patrioten waren. Am Volkstrauertag ist es uns ein Anliegen, an die im Ersten Weltkrieg für ihre geliebte Heimat gefallenen jüdischen deutschen Soldaten zu erinnern. Gerade in diesem Jahr, da die IKG ihr doppeltes Jubiläum begeht, erinnern wir an die tiefe Verbundenheit und die feste Verwurzelung der deutschen Juden in ihrer Heimat. Insofern ist es besonders wichtig, dass die vielen jüdischen Soldaten nicht in Vergessenheit geraten, die für Deutschland – ihr Land – gefallen sind. Wir verbinden damit auch den Appell, aus den bitteren Erfahrungen der verheerenden Kriege des letzten Jahrhunderts die richtigen Lehren für die Gegenwart zu ziehen.“

Hintergrund: Seit über 10 Jahren kommen am Volkstrauertag Persönlichkeiten und Organisationen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen und politischen Bereichen sowie zahlreiche Angehörige der Deutschen Bundeswehr auf dem jüdischen Friedhof in der Garchinger Straße zusammen, um an die Toten des Ersten Weltkrieges zu erinnern.

Von 1914 bis 1918 gehörten circa 100.000 jüdische Soldaten der deutschen Armee an. Rund 80.000 waren an der Front stationiert, rund 12.000 ließen ihr Leben für ihr deutsches Vaterland. 30.000 wurden mit Tapferkeitsmedaillen ausgezeichnet, 19.000 befördert und davon 2.000 in den Offiziersrang erhoben.

Für Deutschland zu kämpfen und im Ernstfall ihr Leben für ihre Heimat zu lassen, war für die deutschen Juden eine Frage der Ehre und der Pflicht. Aber auch Ausruck ihrer tiefen Sehnsucht, endlich als gleichberechtigte Bürger anerkannt zu werden. Das dokumentiert folgender Aufruf aus dem Jahr 1914 in einer jüdischen Zeitung: „Alle Deutschen müssen ihre Pflicht tun, aber die deutschen Juden müssen mehr als ihre Pflicht tun.“

Knobloch: „Ich wünsche mir, dass wir auch mit diesem Gedenken die Menschen in unserem Land weiter sensibilisieren können für das Schicksal der jüdischen Soldaten in der deutschen Armee. Auf diese Weise können wir ihnen wenigstens posthum ihre Anerkennung und Wertschätzung als tapfere, patriotische Männer zukommen lassen und ihnen die Ehre erweisen, die sie verdienen.“

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Aktuelle Veranstaltungen


Mo. 19.05.2025 | 21. Ijar 5785

Kultur

»Mit dir steht die Welt nicht still«

Beginn 19:00 Uhr:

Lesung mit Melissa Müller
Moderation: Ellen Presser

London, 1951: Nanette und John lernen sich auf einer Party kennen. Für ihn ist es Liebe auf den ersten Blick, doch Nanette, die mit Anne Frank befreundet war und als Einzige ihrer Familie das Konzentrationslager Bergen-Belsen überlebt hat, fürchtet sich vor dem Glück. Fast zwei Jahre schreiben sie sich, kommen sich in Briefen näher – bis sich Nanette entschließt, John nach São Paulo zu folgen.

Die Publizistin und Drehbuchautorin Melissa Müller (»Das Mädchen Anne Frank«; mit Reinhard Piechocki »Alice Herz-Sommer „Ein Garten Eden inmitten der Hölle“. Ein Jahrhundertleben«; mit Monika Tatzkow u. a. »Verlorene Bilder, verlorene Leben – Jüdische Sammler und was aus ihren Kunstwerken wurde« u. a. m.) erzählt in ihrem aktuellen Buch »Mit dir steht die Welt nicht still. Eine Liebe nach dem Holocaust« (Diogenes Verlag) von einer historisch verbrieften Liebe, die sich allen Umständen zum Trotz Bahn bricht.

Eintritt 16,- / 10,- Euro; telefonisch auf der ReserviX-Tickethotline 0761/8884 9999

Veranstalter: Stiftung Literaturhaus und Kulturzentrum der IKG München & Obb.

Veranstaltungsort: Literaturhaus, Salvatorplatz 1, 80333 München

Do. 22.05.2025 | 24. Ijar 5785

Kultur

»Erinnerung – Gedächtnis – Kultur: Jüdische Biographien im 21. Jahrhundert«. Ein Podiumsgespräch

Beginn 19:00 Uhr:

Begrüßung: Dr. Daniel Baumann, Leiter des Stadtarchivs

Einleitung und Moderation: Prof. Dr. Andrea Sinn, Associate Professor of History, Elon University

Biografien sind nicht nur von anhaltendem öffentlichem Interesse; vielmehr bleibt die biografische Forschung ein wichtiger Ansatz, der neue Perspektiven auf die jüdische Geschichte und Kultur in der Neuzeit bieten kann. Tatsächlich scheinen die Relevanz der biografischen Forschung und ihre Bedeutung für die Gestaltung von Erinnerung, Gedächtnis und Kultur sogar zugenommen zu haben. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Digitalisierung bietet das Podium Einblicke in aktuelle Forschungs- und Vermittlungsprojekte, hinterfragt die Bedeutung von Quellen und öffentlichem Raum, und diskutiert die Darstellung und Verwendung jüdischer Biografien im 21. Jahrhundert.

Podiumsgespräch mit:
Prof. Dr. Philipp Lenhard, Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, LMU München
Anton Löffelmeier, M.A., Stadtarchiv München
Ellen Presser, Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Obb.
Dr. Björn Siegel, Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg (IGdJ)
Dr. Maximilian Strnad, Public History im Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Eintritt frei, wegen begrenzter Platzzahl Anmeldung unbedingt erforderlich unter https://eveeno.com/488804931 oder telefonisch (089) 2180 5570

Kooperationspartner: College of Arts and Sciences, Elon University/NC, USA; Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg (IGdJ); Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Obb-; Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, LMU München; Public History im Kulturreferat der Landeshauptstadt München und Stadtarchiv München

Veranstaltungsort: Rotunde des Stadtarchivs, Winzererstraße 68

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