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24. Mai 2017

München feiert Israel

Mehrere Hundert Münchnerinnen und Münchner haben am Mittwoch auf dem Odeonsplatz mit einem bunten Fest den 69. Geburtstag des Staates Israel gefeiert. An den Ständen gab es allerhand typisch israelische kulinarische Speisen, unterschiedliche Produkte aus Israel und Informationsmaterial von deutschen und israelischen Organisationen und Vereinen. Auf der Bühne wurde musiziert und getanzt. Die Redner verweisen auf die vielen Erfolgsgeschichten und die alltäglichen positiven Seiten des jungen Staates, die oftmals in der öffentlichen Diskussion zu kurz kommen. „Vor 69 Jahren wurde mit dem Staat Israel ein Wunder wahr“, sagte Dr. h.c. Charlotte Knobloch in ihrer Rede. Seitdem zeige dieser kleine Staat der Welt, „wie gut es gelingen kann, dass Menschen aus allen fünf Kontinenten, über alle Unterschiede hinweg, gemeinsam miteinander leben und sich gegenseitig bereichern.“

Charlotte Knobloch beim Israeltag in München. Foto: A.R.

Charlotte Knobloch beim Israeltag in München. Foto: A.R.

Knobloch weiter: „Wir sind hier, um den Menschen in unserer Münchner Heimat die wahre Geschichte Israels zu erzählen – nicht die düsteren Legenden, die seine Feinde verbreiten und die immer stärker das Bild von Israel im öffentlichen und veröffentlichten Diskurs prägen. 

Israels wahre Geschichte ist eine positive Inspiration: Israel hat allen Widrigkeiten zum Trotz überlebt. Jeder, der für eine gerechte Sache kämpft, sich unüberwindbaren Hürden ausgesetzt sieht, in einer aussichtslos scheinenden Situation, unter ungünstigsten Konditionen, gegen vermeintlich überlegene Gegner, kann aus Israels Geschichte Hoffnung schöpfen.

69 Jahre Israel bedeuten, 69 Jahre Demokratie, 69 Jahre Freiheit, 69 Jahre Hoffnung.

Die Staatsgründung war ein Segen für die jüdische Gemeinschaft, die über Jahrtausende in alle Welt zerstreut war – und nun heimkehren konnte, in eine Heimat heimkehren, ihre Heimat, um einen sicheren Hafen für die jüdische Zukunft zu schaffen.

Israel ist aus dem Nichts, aus der kargen Wüste erblüht. Die Liebe der Menschen zu ihrem Land, die Hoffnung auf eine Zukunft, auf ein Leben im eigenen Staat – die feste Überzeugung, das Richtige, das Rechte zu tun – für die eigene Zukunft, die Zukunft des Judentums und die Zukunft der freien Welt.

Diese Hoffnung, dieses Bewusstsein verlieh den Menschen schier übermenschliche Kraft. Energie und Willensstärke, ihr Land aufzubauen – und mehr: Den Ehrgeiz, diesen Staat nicht nur zu errichten und zu etablieren, sondern zu einem Vorreiter in Wissenschaft, Technologie, Medizin, Kunst und Kultur zu machen.

Zu einer Tourismushochburg, einem Hotspot für Menschen, die die einzigartige Vielfalt an Menschen und Kulturen, das einzigartige religiöse und historische Erbe und grandiose Naturphänomene erleben wollen.

Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten. Israel ist das einzige Land im Nahen Osten, in dem Juden frei leben können. Israel ist das einzige Land im Nahen Osten, in dem Christen frei leben können. Israel ist das einzige Land im Nahen Osten, in dem sämtliche Minderheiten frei, anerkannt und respektiert leben können. Und Israel ist im Übrigen auch das einzige Land im Nahen Osten, in dem Muslime wirklich frei leben können.

In Ihrer Rede schlug Knobloch aber auch kritische Töne an: „Die Vereinten Nationen haben sich mit ihrer Obsession gegen Israel disqualifiziert. Deswegen erwarten wir von den Verantwortlichen in der Bundesrepublik gegen diese durchsichtigen Machenschaften Veto einzulegen. Jede Mitarbeit an UN-Gremien und Projekten muss unter die Prämisse der Fairness gegenüber Israel gestellt und jeder Euro, der in diese Richtung fließt, muss überprüft werden.“

Knobloch verwies auf „merkwürdige und fragwürdige Ansichten und Absichten gegenüber Israel in der Europäischen Union.“ Das belegten Beschlüsse aus jüngster Zeit und auch die spezielle Kennzeichnung für israelische Produkte bleibe plakatives Dauerthema. „Charakteristisch für die Diskussion sind dabei Unverhältnismäßigkeit und an Antisemitismus grenzende Irrationalität.

Ein Virus, der – wie es scheint – auch Teile der deutschen Politik und der deutschen Medien befallen hat. Anders sind mir manche Auftritte und Äußerungen ebenso wenig zu erklären, wie einige unverzeihliche Fauxpas in der medialen Berichterstattung – in einigen Print- und Onlinemedien sowie speziell im öffentlich rechtlichen ZDF.“

Es zeige sich verheerend, „wie gut und nachhaltig das anti-israelische Narrativ verfangen hat, das seit über 50 Jahren systematisch und professionell in die Welt transportiert wird – unter Mitwirkung einiger Medien und Politiker bis in die ersten Reihen der europäischen Spitzenpolitik.

Auch hier wünschen wir uns von den Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland mehr Widerspruch – Opposition gegen die wohlfeile israelfeindliche Agenda, die bestimmte Kreise in der EU verfolgen sowie gegen den anti-israelischen Tenor einiger Medien.

Angesichts der besonderen gewachsenen Beziehung zwischen Deutschland und Israel und der besonderen Verantwortung Deutschlands, Antisemitismus in jeder Form zu bekämpfen, sind solche Ausfälle nicht hinnehmbar.“

Lesen Sie hier die ganze Rede.

 

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