Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Pressemitteilung

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9. Dezember 2016

Charlotte Knobloch zum Tod von Hildegard Hamm-Brücher: „Die große Liberale hinterlässt für uns alle einen wichtigen Auftrag – gerade in dieser Zeit!“

München, 09.12.2016. Mit großer Trauer hat Dr. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, auf den Tod von Dr. Hildegard Hamm-Brücher reagiert: „Wir verlieren die Grand Dame der Bundesrepublik Deutschland, eine couragierte Demokratin par excellence – eine der größten Persönlichkeiten, die wir politisch wie menschlich hatten. Mit ihrem Lebensweg und ihrer politischen Laufbahn vom Münchner Stadtrat bis zur Staatsministerin im Auswärtigen Amt,  mit ihrer unbestechlichen Haltung und Integrität bleibt Hildegard Hamm-Brücher ein Vorbild für gelebtes Geschichts- und Verantwortungsbewusstsein. Vor dem Hintergrund ihrer eigenen bitteren Erfahrung im NS-Regime hat sie sich ein Leben lang für eine freiheitliche und gerechte Gesellschaft eingesetzt. Mutig hat sie ihre Position, auch gegen den Mainstream in der eigenen Partei, aufrechterhalten.“
Die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland weiter: „Die jüdische Gemeinschaft in München, Bayern und Deutschland trauert um eine wahre Freundin. Ich trauere um eine Mitstreiterin im Kampf für unsere Demokratie und hoch verehrte Vertraute, die ich für Ihre Aufrichtigkeit, Eleganz und klare Haltung immer besonders geschätzt und bewundert habe. Hildegard Hamm-Brücher hat nicht vergessen, zu welcher Grausamkeit Menschen in der Lage sind. Daraus hat sie Konsequenzen für ihr Leben gezogen und Antisemitismus mit Entschlossenheit bekämpft – selbst um den Preis des Austritts aus der eigenen Partei, die ihr über 50 Jahre lang Heimat gewesen war. Hildegard Hamm-Brücher ist sich als große Liberale treu geblieben – sie ist den Grundwerten unseres Landes treu geblieben. Das ist ihr Vermächtnis und ihr Auftrag an uns alle – gerade in dieser Zeit.“

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Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan | « »

Aktuelle Veranstaltungen


So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786

Kultur

„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel

Beginn 17:00

Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr

Moderation: Günter Keil

Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »

Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

Kultur

26. Lange Nacht der Museen in München

Beginn 20:30

Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

Auf einen Blick:

Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786

Kultur

Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr

Moderation: Ellen Presser

Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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