Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Pressemitteilung

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22. März 2017

Charlotte Knobloch zu türkischen Nazivergleichen

Stellungnahme von Dr. h.c. Charlotte Knobloch zu den Nazi-Vergleichen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und der Ankündigung seiner Partei AKP, vorerst keine Wahlauftritte in Deutschland mehr zu veranstalten:

„Zum Glück bleiben unserem Land bis auf weiteres diese bizarren und befremdlichen türkischen Wahlkampfauftritte erspart, auf denen für das endgültige Aus der ohnehin kaum noch real existierenden Demokratie in der Türkei geworben wird.“ Mit seinen jüngsten Exzessen hat sich Herr Erdogan disqualifiziert. Die Nazivergleiche zeugen von ungeahnter Ungebildetheit und Primitivität. Ich habe persönlich erlebt, in welchen Horror und Terror die Nationalsozialisten unser Land gestürzt haben. Erdogan hat keine Ahnung, wovon er spricht. Er ist augenscheinlich bar jeder historischen Kenntnis. Er begeht einen enormen, unverzeihlichen Fehler, die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, diese zutiefst integre freiheitliche Demokratin mit diesen widerlichen, ungeheuerlichen Vergleichen zu beleidigen. Erdogans absurde Entgleisungen sind nicht nur persönlich ehrverletzend. Sie sind eine Beleidigung für unser Land, seine Bürger und Repräsentanten. Zudem handelt es sich um eine unerträgliche Relativierung der NS-Verbrechen und der singulären und präzedenzlosen Unmenschlichkeit der Nazis. Schon jetzt ist die Türkei leider wieder Lichtjahre von Europa und der EU-Mitgliedschaft entfernt – und zwar mental und politisch. Und Erdogans Ankündigungen lassen befürchten dass das nur der Vorgeschmack auf die ‚völlig neue Türkei‘ nach dem Referendum ist, wenn dieses in seinem Sinne ausgeht.“

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Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan | « »

Aktuelle Veranstaltungen


So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786

Kultur

„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel

Beginn 17:00

Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr

Moderation: Günter Keil

Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »

Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

Kultur

26. Lange Nacht der Museen in München

Beginn 20:30

Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

Auf einen Blick:

Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786

Kultur

Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr

Moderation: Ellen Presser

Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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