Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Pressemitteilung

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20. August 2013

Vor Besuch der KZ Gedenkstätte Dachau: Knobloch verteidigt Kanzlerin gegen Kritik

München, 20.8.2013. Im Vorfeld des Besuchs von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in der KZ Gedenkstätte Dachau war Kritik daran laut geworden, dass der Termin zwischen zwei Wahlkampfauftrittenen liegt. Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, hat Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel entschieden gegen diese mit ihrem Besuch in der KZ Gedenkstätte Dachau verbundene Kritik verteidigt. Merkels Besuch belege ihr Höchstmaß an Geschichts- und Verantwortungsbewusstsein. Dieses zeichne sie als deutsche Kanzlerin aus und präge ihr Denken und Handeln.

„Es ist bemerkenswert, dass die Bundeskanzlerin mitten in der heißen Wahlkampfphase ihre Planung kurzfristig ändert“, so Knobloch. Die zeitliche Nähe zu den Wahlkampfterminen ist doch völlig selbstverständlich. „Schließlich befinden wir uns im Wahlkampf und da hat jeder Politiker das Recht, sich und seine Ziele und Visionen wo auch immer öffentlich zu präsentieren“, meinte die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Knobloch weiter: „Mit ritualhaftem Gedenken in stiller Tristesse werden vielleicht noch eindrückliche Bilder produziert, aber doch kein gesellschaftliches Denken oder gar Umdenken angestoßen. Ich betone immer wieder, dass unsere Kultur des Erinnerns gegenwartsbezogener und natürlicher werden muss. Entscheidend ist das alltägliche Bewusstsein der menschlichen Fähigkeit und Bereitschaft zu Unmenschlichkeit. Diese Erkenntnis muss jede einzelne Bürgerin und jeden einzelnen Bürger unserer Republik dazu motivieren, die Werte unserer gewachsenen freiheitlichen Demokratie zu wahren und gegen Verfassungsfeinde zu verteidigen. Und eben daran appelliert die Kanzlerin sehr leidenschaftlich und glaubhaft – ganz aktuell in ihrem Video-Podcast und ich bin sicher, dass sie auch heute, bei ihrem Besuch in Dachau die richtigen Worte finden wird.“

„Gerade weil die jüdische Gemeinschaft darunter leidet, dass offener und ungenierter Antisemitismus auch in Deutschland wieder zum Alltag gehört, ist es so wichtig, dass die Kanzlerin für diese kluge Erinnerungskultur steht, die auch ich mir wünsche. Uns muss der Brückenschlag in die Gegenwart und die Zukunft gelingen. Damit wir wieder mehr Empathie, mehr Sensibilität, mehr Respekt und weniger Gedankenlosigkeit in unserer Gesellschaft haben. Es geht darum, wie wir heute in der Bundesrepublik als Menschen miteinander umgehen und wie wir unsere internationalen Einflussmöglichkeiten verantwortungsbewusst wahrnehmen. Merkel geht hier als deutsche Kanzlerin mit bestem Beispiel voran. Sie leistet auch und gerade in Sachen Geschichts- und Verantwortungspolitik Herausragendes.“

„Kanzlerin Merkel sorgt dafür, dass diese Gedanken nicht zu kurz kommen. Sie betont, dass die Erfolge und Errungenschaften der letzten sechs Jahrzehnte nicht vom Himmel gefallen sind, sondern auf Erfahrungen beruhen, die wir den nachfolgenden Generationen ersparen möchten.“

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