Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Kultur

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25. November 2020

Online: Von Berlin nach Jerusalem und zurück. Gershom Scholem zwischen Israel und Deutschland

Buchvorstellung mit Ass.-Prof. Dr. Noam Zadoff
im Gespräch mit Prof. Dr. Michael Brenner

Dienstag, 1. Dezember 2020, 19 Uhr

Gershom Scholem hat in der Jüdischen Wissenschaft des 20. Jahrhunderts Grundlegendes geleistet und mit der Kabbalaforschung ein neues Forschungsfeld begründet. Das Buch von Noam Zadoff erzählt und analysiert sein Leben als eine Reise von Berlin nach Jerusalem – und zurück.

An einem Herbstmorgen 1923 lief ein kleines Schiff in den Hafen von Jaffa, Palästina, ein. Unter den wenigen Reisenden an Bord befand sich ein junger Jude aus Deutschland, der in der Jüdischen Wissenschaft des 20. Jahrhunderts Grundlegendes leisten und mit der Kabbalaforschung ein neues Forschungsfeld begründen sollte. Gershom Gerhard Scholem verließ Deutschland, um seinen zionistischen Traum im Land Israel zu erfüllen.

In seiner 1977 erschienenen Autobiographie beschreibt er seine Emigration »Von Berlin nach Jerusalem« als eine Einbahnbewegung. Und doch blieb Scholem auch nach seiner Auswanderung mit der jüdischen intellektuellen Welt in Deutschland in engem Kontakt. In den 1920er und 1930er Jahren veröffentlichte er zahlreiche Aufsätze in deutschen Zeitungen und Zeitschriften und arbeitete mit deutsch-jüdischen Verlagen zusammen.

Auch in Palästina beteiligte er sich an verschiedenen Netzwerken von deutschsprachigen Migranten, wie etwa der Vereinigung Brith Schalom oder dem Pilegesh-Kreis. Nach dem Holocaust reiste Scholem häufig in den deutschsprachigen Raum: als zentrale Figur der Eranos-Tagungen im schweizerischen Ascona, als Herausgeber und Autor des Suhrkamp-Verlags und nicht zuletzt als Fellow des neugegründeten Wissenschaftskollegs zu Berlin.

Dr. Noam Zadoff ist Assistenz-Professor für Israel-Studien am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck. 201819 war er Inhaber der Israel-Institute-Gastprofessur für Israel-Studien an der LMU München, wo er bereits zwischen 2008 und 2014 Mitarbeiter am Lehrstuhl für jüdische Geschichte und Kultur war. Von 2014 bis 2019 war Noam Zadoff Assistant Professor für Jüdische Studien und Geschichte an der Indiana University

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Dr. Noam Zadoff © privat

Bloomington. Er publiziert seit vielen Jahren zum Leben und Werk Gershom Scholems sowie zur Geschichte Israels. Eine „exzellente Darstellung“ nennt die FAZ das bei Vandenhoeck & Ruprecht (Göttingen) auf Deutsch erschienene Buch »Von Berlin nach Jerusalem und zurück. Gershom Scholem zwischen Israel und Deutschland«. Im Herbst 2020 veröffentlichte er im Verlag C. H. Beck ein weiteres Buch, »Geschichte Israels. Von der Staatsgründung bis zur Gegenwart«.

Veranstalter: Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur in Kooperation mit dem Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und dem Zentrum für Israel-Studien der LMU München

Aufgrund der fortdauernden Pandemie wird der Vortrag online stattfinden.

Anmeldung ist erforderlich unter juedische.geschichte@lrz.uni-muenchen.de oder per Telefon unter (089) 2180-5570. Nach erfolgter Anmeldung erhalten Sie einen Zugangscode.

 

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Buchcover

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Aktuelle Veranstaltungen


Mo. 29.09.2025 | 7. Tischri 5786

Kultur

Meine deutsche Geschichte. Wie ich als ukrainischer Jude meine neue Heimat sehe

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch mit dem Autor Mihail Groys
Montag, 29. September 2025, 19 Uhr

Moderation: Ariella Chmiel (angefragt)

Mihail Groys, geb. am 29. April 1991 in Tschystjakowe (damals Tores) im Donbass, kam in den 90er-Jahren mit seiner Familie aus der Ukraine  nach Deutschland. Nun – über 25 Jahre später – blickt er humorvoll und anekdotenreich auf seine Geschichte und die des Landes, das ihm inzwischen Heimat geworden ist. Auch wenn Deutschland für ihn als Juden nie ein Land wie jedes andere sein kann, geht es ihm um Begegnung auf Augenhöhe und ein Plädoyer für Verständigung und Dialog. Groys arbeitet als politicher Berater in Berlin und schreibt über migrations- und gedenkpolitische Themen u. a. für die Jüdische Allgemeine und die Berliner Zeitung.

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So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786

Kultur

„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel

Beginn 17:00

Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr

Moderation: Günter Keil

Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »

Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

Kultur

26. Lange Nacht der Museen in München

Beginn 20:30

Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

Auf einen Blick:

Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

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