Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Pressemitteilung

« Zurück

24. Februar 2014

Umbruch in der Ukraine – Knobloch: „Demokraten unterstützen, Radikale aufhalten!“

München, 24.2.2014. „Ich freue mich für die Menschen in der Ukraine, dass ihr Land nun eine große Chance hat. Die internationale Staatengemeinschaft, vor allem die EU, steht in der politischen und moralischen Verantwortung, die freiheitlich-demokratischen Kräfte zu unterstützen, die positiven Entwicklungen zu fördern und zugleich den radikalen Tendenzen entschlossen und konsequent Einhalt zu gebieten“, so hat Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, die jüngsten Meldungen aus der Ukraine kommentiert.

Knobloch weiter: „Bei allen Umbrüchen, die wir in den letzten Jahren beobachten, von Tunesien über Ägypten bis hin zu Syrien, sind neben den Menschen, die für ihre elementaren Rechte und ihre Freiheit kämpfen, leider auch höchst fragwürdige Kräfte im Spiel. In der Ukraine ist es vor allem die rechtextreme Swoboda-Partei, die mir Sorgen macht. Aber auch andere antisemitische Strömungen führen zu wachsender Angst bei den jüdischen Menschen in der Ukraine. Die jüdische Gemeinschaft dort ist eine der größten und lebendigsten in der Welt. Ihre Sicherheit muss gewährleistet sein.“

In der jetzigen Situation gelte es, frühzeitig zu verhindern, dass erneut radikale Kräfte einen Fuß auf den Boden der Macht in der Ukraine erhalten, warnte die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. „Hier kann und muss die demokratische Staatengemeinschaft ihre Einflussmöglichkeiten nutzen.“ Politische aber vor allem auch finanzielle Hilfestellungen seitens der westlichen Demokratien und des Internationalen Währungsfonds seien dringend notwendig, um den Menschen zu helfen, betonte sie. „Aber sie dürfen nur die Kräfte unterstützen, die die Ukraine in einen demokratischen Rechtsstaat verwandeln wollen“, forderte Knobloch. Sämtliche Fördermaßnahmen müssten unter dem Vorbehalt und der Prämisse stehen, dass die Menschen in der Ukraine tatsächlich profitieren und in eine bessere Zukunft blicken dürfen.

Knobloch weiter: „Engagement von Außen habe nur eine Berechtigung, wenn es sicherstellt, dass die Menschenrechte im Land gewahrt und durchgesetzt, die freiheitlich-demokratischen Grundwerte respektiert und geachtet und dass keinesfalls Menschenverachtung und gesellschaftliche Spaltung vorangetrieben werden.“

Download (PDF)

Alle Beiträge der Kategorie Pressemitteilung ansehen »

VeranstaltungenÜberblick »

Aktuelle Veranstaltungen


So. 05.05.2024 | 27. Nissan 5784

Kultur

Gedenke und erinnere zu Jom Haschoah: Die Pianistin von Theresienstadt

Beginn 17:00

Sonntag, 5. Mai 2024, 17 Uhr

Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern lädt anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung der Konzentrationslager und Erew Jom Haschoah ein:

Abend zum Gedenken an Alice Herz-Sommer (1903-2014)

Weiterlesen »

Di. 07.05.2024 | 29. Nissan 5784

Kultur

„Aus der Ferne wirkt alles wie ein Wunder“: Jehuda Amichai (1924-2000) zum 100. Geburtstag

Beginn 19:00

Würdigung
Dienstag, 7. Mai 2024, 19 Uhr

Ein Abend mit Efrat Gal-Ed und Thomas Sparr
Moderation: Ellen Presser

»Ich bin ein Knoten, nicht zu lösen / gleich dem, den man ins Taschentuch knüpft, zur Erinnerung / an etwas. Ich weiß nicht, woran ich erinnern soll und wen, / damit er’s nicht vergisst.«
Jehuda Amichais Gedichte erinnern an die Universalität menschlicher Erfahrungen, ohne dabei ihren Ursprung – Amichais Auseinandersetzung mit der eigenen jüdischen Identität – zu überschreiben. Verfasst in einem Hebräisch der Alltagssprache, sind seine Gedichte verortet im individuellen sowie kollektiven Zeitgeschehen:

»Die Geschichte der Juden und die Geschichte der Welt / zerreiben mich zwischen sich […] Offen Verschlossen Offen. Das ist der ganze Mensch.« Weiterlesen »

Mi. 08.05.2024 | 30. Nissan 5784

Nachrichten

Unter Druck: Wie schützen wir Europas Demokratie?

Beginn 19:30

Podiumsgespräch
Mittwoch, 8. Mai 2024, 19:30 Uhr
Hubert-Burda-Saal im Jüdischen Gemeindezentrum

Es diskutieren:

  • Wolfgang Bücherl
    Leiter der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in München
  • Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch
    Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
  • Dr. Sergey Lagodinsky
    Mitglied des Europäischen Parlaments für BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN
    und
  • Prof. Dr. Ursula Münch
    Direktorin der Akademie für Politische Bildung Tutzing

Moderation: Richard Volkmann (Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern) Weiterlesen »

Alle Veranstaltungen »

Israelitische Kultusgemeinde
Kontakt
Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
Tel: +49 (0)89 20 24 00 -100
Fax: +49 (0)89 20 24 00 -170
E-Mail: empfang@ikg-m.de