Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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22. Oktober 2020

Neuerliche Versteigerung von NS-Devotionalien bei „Hermann Historica“ – Knobloch: „Erschüttert über so viel Verantwortungslosigkeit“

München, 22.10.2020.  Das Münchner Auktionshaus „Hermann Historica“ hat knapp ein Jahr nach der heftig kritisierten Auktion von persönlichen Gegenständen verschiedener Nazigrößen für den morgigen Freitag (23.10.) eine ähnliche Versteigerung angekündigt. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, erklärte hierzu: „Als ich von der Auktion erfahren habe, wollte ich zuerst meinen Augen nicht trauen. Es ist unglaublich, dass Hermann Historica noch immer nichts aus den Vorfällen – und der Kritik – der vergangenen Jahre gelernt hat und weiterhin persönliche Gegenstände führender Nationalsozialisten versteigert. Ich bin erschüttert über so viel Verantwortungslosigkeit. Die Versteigerung sollte in dieser Form auf keinen Fall stattfinden.“

Knobloch warnte vor einem Normalisierungseffekt: „NS-Paraphernalien wie gewöhnliche Antiquitäten zu verkaufen, erweckt den Anschein einer Normalität, die es nicht gibt und auch nie geben darf. Man darf nicht riskieren, dass Gegenstände, die einst den größten Verbrechern an der Spitze der NS-Diktatur gehört haben, einfach unter den Hammer kommen und dann im schlimmsten Fall in Vitrinen von Terroristen landen. Hermann Historica steht hier in der Pflicht.“

Knobloch erklärte abschließend: „In einer Zeit, da der Rechtsextremismus wieder deutlich zunimmt, sendet eine solche Auktion das völlig falsche Signal. Gesellschaftlich muss Extremismus geächtet werden – in seiner aktuellen und der historischen Form. Auch die Politik muss dafür Sorge tragen, dass NS-Devotionalien nicht in die falschen Hände geraten können.“

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Mo. 29.09.2025 | 7. Tischri 5786

Kultur

Meine deutsche Geschichte. Wie ich als ukrainischer Jude meine neue Heimat sehe

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch mit dem Autor Mihail Groys
Montag, 29. September 2025, 19 Uhr

Moderation: Ariella Chmiel (angefragt)

Mihail Groys, geb. am 29. April 1991 in Tschystjakowe (damals Tores) im Donbass, kam in den 90er-Jahren mit seiner Familie aus der Ukraine  nach Deutschland. Nun – über 25 Jahre später – blickt er humorvoll und anekdotenreich auf seine Geschichte und die des Landes, das ihm inzwischen Heimat geworden ist. Auch wenn Deutschland für ihn als Juden nie ein Land wie jedes andere sein kann, geht es ihm um Begegnung auf Augenhöhe und ein Plädoyer für Verständigung und Dialog. Groys arbeitet als politicher Berater in Berlin und schreibt über migrations- und gedenkpolitische Themen u. a. für die Jüdische Allgemeine und die Berliner Zeitung.

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So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786

Kultur

„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel

Beginn 17:00

Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr

Moderation: Günter Keil

Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »

Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

Kultur

26. Lange Nacht der Museen in München

Beginn 20:30

Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

Auf einen Blick:

Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

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