Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Nachrichten

« Zurück

9. Juli 2020

Nach Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes 2019 – Knobloch: Höchststand bei Rechtsextremen ist akute Gefahr für die Demokratie

München, 9.7.2020.  Unter Berücksichtigung der Mitglieder des „Flügels“ innerhalb der AfD erreicht die Zahl der Rechtsextremisten im heute vorgestellten Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2019 mit über 32.000 einen neuen Höchststand. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, erklärte hierzu: „Das Anwachsen des rechtsextremen Personenpotenzials in Deutschland ist schockierend, aber es kommt nicht mehr überraschend. Der Aufstieg von politischen Gruppierungen wie der AfD hat dieser Entwicklung jahrelang den Weg bereitet, und nach der überfälligen Beobachtung des ‚Flügels‘ gibt die drastisch gestiegene Zahl von Rechtsextremen im Bericht lediglich eine besorgniserregende Realität wieder. Diese Personen sind eine akute Gefahr für die Demokratie.“

Knobloch betonte, gerade in dieser Lage dürfe der wehrhafte Rechtsstaat im Kampf gegen Extremismus nicht nachlassen: „Viele Menschen glauben, eine kleine Minderheit von Extremisten würde keine Gefahr für unsere Demokratie darstellen. Das ist für mich ein gefährliches Missverständnis.“ Schon einige wenige Extremisten würden genügen, so Knobloch weiter, „um die demokratische Debatte gezielt zu stören und mit menschenverachtenden Ansichten zu vergiften: Wenn etwa der angeblich aufgelöste AfD-‚Flügel‘ weiter in der Partei die Themen setzt, dann sickern antidemokratische Gedanken in den demokratischen Prozess. Solche Einflüsse sind eine große Bedrohung nicht nur für Minderheiten wie die jüdische Gemeinschaft, sondern für die offene Gesellschaft und die Demokratie in unserem Land insgesamt.“

Knobloch betonte abschließend: „Ob rechtsextrem, linksextrem oder islamistisch: Der Rechtsstaat muss seinen Feinden kraftvoll und wirksam entgegentreten – bevor es zu spät ist. Nur so können die Bürger unseres Landes wirkungsvoll geschützt und Anschläge wie in Halle in Zukunft verhindert werden.“

Alle Beiträge der Kategorie Nachrichten ansehen »

VeranstaltungenÜberblick »

Aktuelle Veranstaltungen


Mo. 19.05.2025 | 21. Ijar 5785

Kultur

»Mit dir steht die Welt nicht still«

Beginn 19:00 Uhr:

Lesung mit Melissa Müller
Moderation: Ellen Presser

London, 1951: Nanette und John lernen sich auf einer Party kennen. Für ihn ist es Liebe auf den ersten Blick, doch Nanette, die mit Anne Frank befreundet war und als Einzige ihrer Familie das Konzentrationslager Bergen-Belsen überlebt hat, fürchtet sich vor dem Glück. Fast zwei Jahre schreiben sie sich, kommen sich in Briefen näher – bis sich Nanette entschließt, John nach São Paulo zu folgen.

Die Publizistin und Drehbuchautorin Melissa Müller (»Das Mädchen Anne Frank«; mit Reinhard Piechocki »Alice Herz-Sommer „Ein Garten Eden inmitten der Hölle“. Ein Jahrhundertleben«; mit Monika Tatzkow u. a. »Verlorene Bilder, verlorene Leben – Jüdische Sammler und was aus ihren Kunstwerken wurde« u. a. m.) erzählt in ihrem aktuellen Buch »Mit dir steht die Welt nicht still. Eine Liebe nach dem Holocaust« (Diogenes Verlag) von einer historisch verbrieften Liebe, die sich allen Umständen zum Trotz Bahn bricht.

Eintritt 16,- / 10,- Euro; telefonisch auf der ReserviX-Tickethotline 0761/8884 9999

Veranstalter: Stiftung Literaturhaus und Kulturzentrum der IKG München & Obb.

Veranstaltungsort: Literaturhaus, Salvatorplatz 1, 80333 München

Do. 22.05.2025 | 24. Ijar 5785

Kultur

»Erinnerung – Gedächtnis – Kultur: Jüdische Biographien im 21. Jahrhundert«. Ein Podiumsgespräch

Beginn 19:00 Uhr:

Begrüßung: Dr. Daniel Baumann, Leiter des Stadtarchivs

Einleitung und Moderation: Prof. Dr. Andrea Sinn, Associate Professor of History, Elon University

Biografien sind nicht nur von anhaltendem öffentlichem Interesse; vielmehr bleibt die biografische Forschung ein wichtiger Ansatz, der neue Perspektiven auf die jüdische Geschichte und Kultur in der Neuzeit bieten kann. Tatsächlich scheinen die Relevanz der biografischen Forschung und ihre Bedeutung für die Gestaltung von Erinnerung, Gedächtnis und Kultur sogar zugenommen zu haben. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Digitalisierung bietet das Podium Einblicke in aktuelle Forschungs- und Vermittlungsprojekte, hinterfragt die Bedeutung von Quellen und öffentlichem Raum, und diskutiert die Darstellung und Verwendung jüdischer Biografien im 21. Jahrhundert.

Podiumsgespräch mit:
Prof. Dr. Philipp Lenhard, Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, LMU München
Anton Löffelmeier, M.A., Stadtarchiv München
Ellen Presser, Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Obb.
Dr. Björn Siegel, Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg (IGdJ)
Dr. Maximilian Strnad, Public History im Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Eintritt frei, wegen begrenzter Platzzahl Anmeldung unbedingt erforderlich unter https://eveeno.com/488804931 oder telefonisch (089) 2180 5570

Kooperationspartner: College of Arts and Sciences, Elon University/NC, USA; Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg (IGdJ); Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Obb-; Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, LMU München; Public History im Kulturreferat der Landeshauptstadt München und Stadtarchiv München

Veranstaltungsort: Rotunde des Stadtarchivs, Winzererstraße 68

Alle Veranstaltungen »

Israelitische Kultusgemeinde
Kontakt
Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
Tel: +49 (0)89 20 24 00 -100
Fax: +49 (0)89 20 24 00 -170
E-Mail: empfang@ikg-m.de