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22. August 2018
Nach Auslieferung nach Deutschland: Knobloch fordert Prüfung aller Rechtsmittel gegen ehemaligen SS-Mann
München, 22.8.2018. Jakiv Palij, ehemaliger Aufseher im Zwangsarbeiterlager Trawniki, wurde am gestrigen Dienstag von den USA nach Deutschland abgeschoben. Hierzu erklärte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. Charlotte Knobloch: „Es ist angemessen, dass Jakiv Palij, der während des Zweiten Weltkrieges schwere persönliche Schuld auf sich geladen hat, nicht länger in den Vereinigten Staaten verbleiben darf.“
„Es ist unerträglich“, so Knobloch weiter, „wenn ehemalige Täter – wo auch immer auf der Welt – ruhige letzte Jahre verbringen, während den Millionen Opfern des Holocaust jede menschliche Würde verwehrt blieb.“ Gerade die Bundesrepublik dürfe kein Ort sein, der ehemaligen SS-Angehörigen, gegen die schwerwiegende Vorwürfe im Raum stehen, einen angenehmen Lebensabend ermöglicht.
Knobloch fügte hinzu, Palijs hohes Alter dürfe ihn im Zweifel vor einer rechtsstaatlichen Verfolgung hierzulande nicht schützen: „Es ist sehr zu wünschen, dass gegen Jakiv Palij jetzt, da er sich in Deutschland befindet, noch einmal alle denkbaren Rechtsmittel geprüft werden. Ich appelliere eindringlich an die einschlägigen Stellen, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um für die Opfer doch noch Gerechtigkeit zu erreichen.“ Die Einstellung der Ermittlungen gegen Palij durch die Staatsanwaltschaft dürfe nicht das letzte Wort bleiben.
Erwägungen, ein Gerichtsprozess gegen Palij sei kontraproduktiv, erteilte Knobloch eine klare Absage: „Wer sich schuldig gemacht hat, der muss dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Die Bundesrepublik ist es den Opfern des Nationalsozialismus schuldig, die Täter von damals vor Gericht zu stellen, solange sie leben.“
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Aktuelle Veranstaltungen
So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786
Kultur
„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel
Beginn 17:00Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr
Moderation: Günter Keil
Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »
Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786
Kultur
26. Lange Nacht der Museen in München
Beginn 20:30Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht
Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr
Auf einen Blick:
Vorträge (je 30 Minuten)
- 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
- 21:45 Uhr: Ellen Presser
21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »
Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786
Kultur
Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr
Moderation: Ellen Presser
Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

Israelitische Kultusgemeinde
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