Pressemitteilung
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18. März 2016
Mehr Anstrengungen und Konsequenz gegen islamistischen Terror gefordert – Knobloch: „Kampf gegen den internationalen Terrorismus ist zentrale Aufgabe bei der Verteidigung der Freiheit“
Buenos Aires/ München, 18.3.2016. Am Jahrestag des Terroranschlags auf die israelische Botschaft in Buenos Aires im Jahr 1992 hat Dr. h.c. Charlotte Knobloch mehr Entschlossenheit und konsequenteres Vorgehen im gemeinschaftlichen Kampf der Staatengemeinschaft gegen den internationalen Terrorismus gefordert. Knobloch: „Der islamistische Terror ist die größte Bedrohung unserer Zeit. Die Terroristen zielen nie nur auf ein bestimmtes Ziel oder eine bestimmte Gemeinschaft. Sie verachten die Freiheit und die westliche, zivilisierte, liberale Lebensweise.“
Knobloch hatte am 17.3.2016 an der Gedenkveranstaltung des World Jewish Congress (WJC) für die Opfer der Terroranschläge von 1992 sowie von 1994 teilgenommen. Der WJC beendete damit seine dreitägige Vollversammlung in Buenos Aires. Bei dem Attentat im März 1992 wurden das Botschaftsgebäude, eine katholische Kirche und eine Schule zerstört, insgesamt wurden 29 Menschen getötet und 242 verletzt. Unter den Opfern waren viele Kinder. Bei dem Attentat auf das jüdische Gemeindezentrum im Juli 1994 wurden 85 Menschen getötet und über 300 verletzt. Bis heute wurde niemand für diese Anschläge verurteilt, auch wenn der Gerichtshof von Argentinien den Iran und die Hisbolla für die Attentate verantwortlich macht. Mit den Gedenkveranstaltung erinnerte der World Jewish Congress an alle Terroropfer der jüngeren Vergangenheit.
Am Rande des Gedenkaktes appellierte Knobloch, WJC-Delegierte des Zentralrats der Juden in Deutschland und WJC-Beauftragte für Holocaust Gedenken, an die westlichen Staaten, im Kampf gegen den Terror geschlossen zusammenzustehen und gemeinschaftlich zu agieren. Knobloch: „Egal welches Ziel die Terroristen treffen – eine israelische Botschaft, ein jüdisches Gemeindezentrum, eine jüdische Schule, einen koscheren Supermarkt, die Redaktion eines Satiremagazins, eine Konzerthalle, ein Restaurant, ein Café oder eine Universität, die U-Bahn oder Züge, sei es in Buenos Aires, Toulouse, Paris, Jerusalem, Tel Aviv, London, Madrid, New York, Kenia, Mali, Kopenhagen, Beirut, Nigeria, Ägypten oder Tunesien – jedes Opfer verdient unsere Trauer und unsere Entschlossenheit, diesem Wahnsinn Herr zu werden. Denn der islamistische Terrorismus greift nie nur ein bestimmtes Ziel an. Der Feind sind wir, der Westen, unsere Lebensweise, unsere Kultur, unsere Werte. Die Terroristen verachten unsere liberale Gesellschaft. Fernab von Ratio und dem Fortschritt des aufgeklärten Humanismus stellen sie ihre Ideologie über den Rechtsstaat und unsere demokratischen Überzeugungen.“
Knobloch weiter: „Bei der Terrorbekämpfung geht es um nicht weniger als den Kampf für die Freiheit, für unsere Werte. Deshalb ist es richtig, dass sich Deutschland nach Kräften an diesem Kampf beteiligt. Dabei erwarte ich aber auch mehr Ehrlichkeit und mehr Druck auf Länder wie Iran und Saudi-Arabien, wesentliche Exporteure des Terrors in die Welt, mit denen wir uns niemals gemein machen dürfen, sowie auch auf Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate. Diese Länder können keine Partner im herkömmlichen Sinne sein, ohne dass unsere Prinzipien auf das Schändlichste verraten werden.“
Abschließend würdigte Knobloch das Engagement von Alberto Nisman, dem argentinischen Sonderstaatsanwalt für die Ermittlungen zum Bombenanschlag auf das AMIA-Gebäude von 1994, der im Januar 2015 unter bislang ungeklärten Umständen tot in seiner Wohnung aufgefunden wurde. Knobloch: „Alberto Nisman war ein überaus mutiger und kämpferischer Jurist und Mensch, der unbeirrbar auf der Suche nach der Wahrheit war, was ihn das Leben gekostet haben könnte. Ich erwarte, dass sein Fall vollständig aufgeklärt wird, ansonsten bleibt ein Schatten auf dem argentinischen Rechtsstaat und somit dem Staatssystem als solchem.“
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Aktuelle Veranstaltungen
Mo. 19.05.2025 | 21. Ijar 5785
Kultur
»Mit dir steht die Welt nicht still«
Beginn 19:00 Uhr:
Lesung mit Melissa Müller
Moderation: Ellen Presser
London, 1951: Nanette und John lernen sich auf einer Party kennen. Für ihn ist es Liebe auf den ersten Blick, doch Nanette, die mit Anne Frank befreundet war und als Einzige ihrer Familie das Konzentrationslager Bergen-Belsen überlebt hat, fürchtet sich vor dem Glück. Fast zwei Jahre schreiben sie sich, kommen sich in Briefen näher – bis sich Nanette entschließt, John nach São Paulo zu folgen.
Die Publizistin und Drehbuchautorin Melissa Müller (»Das Mädchen Anne Frank«; mit Reinhard Piechocki »Alice Herz-Sommer „Ein Garten Eden inmitten der Hölle“. Ein Jahrhundertleben«; mit Monika Tatzkow u. a. »Verlorene Bilder, verlorene Leben – Jüdische Sammler und was aus ihren Kunstwerken wurde« u. a. m.) erzählt in ihrem aktuellen Buch »Mit dir steht die Welt nicht still. Eine Liebe nach dem Holocaust« (Diogenes Verlag) von einer historisch verbrieften Liebe, die sich allen Umständen zum Trotz Bahn bricht.
Eintritt 16,- / 10,- Euro; telefonisch auf der ReserviX-Tickethotline 0761/8884 9999
Veranstalter: Stiftung Literaturhaus und Kulturzentrum der IKG München & Obb.
Veranstaltungsort: Literaturhaus, Salvatorplatz 1, 80333 München
Do. 22.05.2025 | 24. Ijar 5785
Kultur
»Erinnerung – Gedächtnis – Kultur: Jüdische Biographien im 21. Jahrhundert«. Ein Podiumsgespräch
Beginn 19:00 Uhr:
Begrüßung: Dr. Daniel Baumann, Leiter des Stadtarchivs
Einleitung und Moderation: Prof. Dr. Andrea Sinn, Associate Professor of History, Elon University
Biografien sind nicht nur von anhaltendem öffentlichem Interesse; vielmehr bleibt die biografische Forschung ein wichtiger Ansatz, der neue Perspektiven auf die jüdische Geschichte und Kultur in der Neuzeit bieten kann. Tatsächlich scheinen die Relevanz der biografischen Forschung und ihre Bedeutung für die Gestaltung von Erinnerung, Gedächtnis und Kultur sogar zugenommen zu haben. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Digitalisierung bietet das Podium Einblicke in aktuelle Forschungs- und Vermittlungsprojekte, hinterfragt die Bedeutung von Quellen und öffentlichem Raum, und diskutiert die Darstellung und Verwendung jüdischer Biografien im 21. Jahrhundert.
Podiumsgespräch mit:
Prof. Dr. Philipp Lenhard, Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, LMU München
Anton Löffelmeier, M.A., Stadtarchiv München
Ellen Presser, Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Obb.
Dr. Björn Siegel, Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg (IGdJ)
Dr. Maximilian Strnad, Public History im Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Eintritt frei, wegen begrenzter Platzzahl Anmeldung unbedingt erforderlich unter https://eveeno.com/488804931 oder telefonisch (089) 2180 5570
Kooperationspartner: College of Arts and Sciences, Elon University/NC, USA; Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg (IGdJ); Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Obb-; Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, LMU München; Public History im Kulturreferat der Landeshauptstadt München und Stadtarchiv München
Veranstaltungsort: Rotunde des Stadtarchivs, Winzererstraße 68

Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
Tel: +49 (0)89 20 24 00 -100
Fax: +49 (0)89 20 24 00 -170
E-Mail: empfang@ikg-m.de