Pressemitteilung
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29. Mai 2018
Kundgebung gegen Antisemitismus am 8. Juni um 14.30 Uhr | Knobloch: „Wir wünschen uns ein starkes Zeichen der Münchner“
München, 29.05.2018. Unter dem Motto „Zusammenstehen gegen Antisemitismus!“ (PDF-Download) ruft am Freitag, den 8. Juni 2018, der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter mit einem breiten Bündnis politischer, kirchlicher und zivilgesellschaftlicher Institutionen und Organisationen zu einer Solidaritätsaktion auf dem St.-Jakobs-Platz in München auf. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern Dr. h.c. Charlotte Knobloch hofft auf eine rege Beteiligung und ein deutliches Signal der Münchner Bevölkerung.
Knobloch: „Ich hätte nicht gedacht, dass man zulassen würde, dass Antisemitismus wieder eine ernsthafte Bedrohung für jüdische Menschen in unserem Land werden würde. Leider zeugen die täglichen Vorkommnisse von einem erstarkenden aggressiven Judenhass, der auf allen Ebenen unserer Gesellschaft zu finden ist. Ich wünsche mir, dass möglichst viele Münchner auf dem St.-Jakobs-Platz ein starkes Zeichen setzen“
Am folgenden Tag jährt sich zugleich die Zerstörung der ehemaligen Münchner Hauptsynagoge an der Herzog-Max-Straße zum 80. Mal. Daher so Knobloch, sei die Solidaritätsaktion am neuen Jüdischen Zentrum nicht von der Erinnerung an die Zerstörung der alten Hauptsynagoge zu trennen. „Dieser Gewaltakt zerstörte eines der größten und prachtvollsten jüdischen Gotteshäuser Europas und damit die Herzkammer der Münchner jüdischen Gemeinde.“
An diesem 80. Jahrestag werde laut Knobloch gerade in München besonders deutlich, welchen Weg das demokratische Deutschland zurückgelegt und welche Errungenschaften für unsere freiheitliche, pluralistische Gesellschaft heute auf dem Spiel stünden: „Damals wollte sich die eifrige nationalsozialistische Führung der ‚Hauptstadt der Bewegung‘ in ihrem Judenhass besonders hervortun – und die Bevölkerung blieb gleichgültig oder stimmte gar zu. 80 Jahre später ist das anders! München ist eine liebens- und lebenswerte Weltstadt. Sie ist zu einem Vorreiter im Kampf gegen jede Form von Antisemitismus geworden. Und die Münchner haben auf ihren Straßen und Plätzen mehrfach eindrucksvolle Zeichen für eine freiheitliche, demokratische und offene Stadtgesellschaft gesetzt. Nun gilt es, gemeinschaftlich zu zeigen, dass wir jede Form von Judenhass gesamtgesellschaftlich ächten und bekämpfen!“
Hintergrund:
Fünf Monate bevor die Nazis in der Pogromnacht vom 9. November 1938 das Tor zu Auschwitz aufstießen und in ganz Deutschland Synagogen zerstörten, war der neoromanische Sakralbau auf persönliche Anweisung Adolf Hitlers als angebliches Verkehrshindernis abgerissen worden. Am 8. Juni 1938, dem Vorabend des Abrisses, fand der letzte Gottesdienst statt – in Anwesenheit zahlreicher Rabbiner, die sich ausgerechnet zu dieser Zeit zu einer Tagung in München trafen. Der Schmerz und die angstvolle Gewissheit, dass sich damit die mörderische Verfolgung der Juden in Deutschland ankündigte, haben sich ins kollektive Bewusstsein der jüdischen Gemeinschaft eingebrannt.
Den Flyer zum Aufruf finden Sie auch unter folgenden Links:
Die entsprechende Facebook-Veranstaltung finden Sie hier:
https://www.facebook.com/events/177828272876826
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Aktuelle Veranstaltungen
Mo. 19.05.2025 | 21. Ijar 5785
Kultur
»Mit dir steht die Welt nicht still«
Beginn 19:00 Uhr:
Lesung mit Melissa Müller
Moderation: Ellen Presser
London, 1951: Nanette und John lernen sich auf einer Party kennen. Für ihn ist es Liebe auf den ersten Blick, doch Nanette, die mit Anne Frank befreundet war und als Einzige ihrer Familie das Konzentrationslager Bergen-Belsen überlebt hat, fürchtet sich vor dem Glück. Fast zwei Jahre schreiben sie sich, kommen sich in Briefen näher – bis sich Nanette entschließt, John nach São Paulo zu folgen.
Die Publizistin und Drehbuchautorin Melissa Müller (»Das Mädchen Anne Frank«; mit Reinhard Piechocki »Alice Herz-Sommer „Ein Garten Eden inmitten der Hölle“. Ein Jahrhundertleben«; mit Monika Tatzkow u. a. »Verlorene Bilder, verlorene Leben – Jüdische Sammler und was aus ihren Kunstwerken wurde« u. a. m.) erzählt in ihrem aktuellen Buch »Mit dir steht die Welt nicht still. Eine Liebe nach dem Holocaust« (Diogenes Verlag) von einer historisch verbrieften Liebe, die sich allen Umständen zum Trotz Bahn bricht.
Eintritt 16,- / 10,- Euro; telefonisch auf der ReserviX-Tickethotline 0761/8884 9999
Veranstalter: Stiftung Literaturhaus und Kulturzentrum der IKG München & Obb.
Veranstaltungsort: Literaturhaus, Salvatorplatz 1, 80333 München
Do. 22.05.2025 | 24. Ijar 5785
Kultur
»Erinnerung – Gedächtnis – Kultur: Jüdische Biographien im 21. Jahrhundert«. Ein Podiumsgespräch
Beginn 19:00 Uhr:
Begrüßung: Dr. Daniel Baumann, Leiter des Stadtarchivs
Einleitung und Moderation: Prof. Dr. Andrea Sinn, Associate Professor of History, Elon University
Biografien sind nicht nur von anhaltendem öffentlichem Interesse; vielmehr bleibt die biografische Forschung ein wichtiger Ansatz, der neue Perspektiven auf die jüdische Geschichte und Kultur in der Neuzeit bieten kann. Tatsächlich scheinen die Relevanz der biografischen Forschung und ihre Bedeutung für die Gestaltung von Erinnerung, Gedächtnis und Kultur sogar zugenommen zu haben. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Digitalisierung bietet das Podium Einblicke in aktuelle Forschungs- und Vermittlungsprojekte, hinterfragt die Bedeutung von Quellen und öffentlichem Raum, und diskutiert die Darstellung und Verwendung jüdischer Biografien im 21. Jahrhundert.
Podiumsgespräch mit:
Prof. Dr. Philipp Lenhard, Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, LMU München
Anton Löffelmeier, M.A., Stadtarchiv München
Ellen Presser, Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Obb.
Dr. Björn Siegel, Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg (IGdJ)
Dr. Maximilian Strnad, Public History im Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Eintritt frei, wegen begrenzter Platzzahl Anmeldung unbedingt erforderlich unter https://eveeno.com/488804931 oder telefonisch (089) 2180 5570
Kooperationspartner: College of Arts and Sciences, Elon University/NC, USA; Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg (IGdJ); Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Obb-; Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, LMU München; Public History im Kulturreferat der Landeshauptstadt München und Stadtarchiv München
Veranstaltungsort: Rotunde des Stadtarchivs, Winzererstraße 68

Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
Tel: +49 (0)89 20 24 00 -100
Fax: +49 (0)89 20 24 00 -170
E-Mail: empfang@ikg-m.de