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17. April 2012
Kritik an Aserbaidschan vor ESC wird immer lauter
tagesschau.de. Rund sechs Wochen vor dem Eurovision Song Contest in Baku haben Menschenrechtler erneut die Lage in Aserbaidschan angeprangert. „Leider verschlechtert sich die Situation“, sagte Rassul Dschafarow von der Demokratie-Kampagne „Sing for Baku“. „Wir senden die Bitte an die Regierung in Baku, die politischen Gefangenen und die Journalisten freizulassen“, sagte Hugh Williamson, Mittelasien- und Europa-Direktor bei Human Rights Watch.
Die Lage der Menschenrechte habe sich im Vorfeld des Song Contest am 26. Mai noch „verschlechtert“. Allein sechs Journalisten säßen zurzeit in der früheren Sowjetrepublik aus politischen Gründen in Haft.
Auch der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning (FDP), unterstützte die Forderung. Zwar lehne er einen Boykott des Eurovision Song Contests ab, sagte Löning. Er befürworte aber politische Kritik an der Regierung. „Leute aus freien Ländern gehen kein Risiko ein, wenn sie die Einhaltung der Menschenrechte fordern, Menschen aus Aserbaidschan dagegen schon“, sagte Löning.
„Tief enttäuscht“ vom Europarat
Vertreter von Menschenrechtsgruppen aus dem Kaukasus-Staat kritisierten die Europäische Union und den Europarat. Beide Institutionen übten nicht ausreichend Druck auf die Regierung in Baku aus. Wegen der Ölvorkommen und den damit verbundenen Wirtschaftsinteressen hielten sich die Vertreter der Organisationen zurück. Auch Löning sagte: „Die EU und der Europarat müssen ihre Anstrengungen verstärken, eine deutliche Sprache mit ihren Partnern zu sprechen.“. Er sei „tief enttäuscht“ vom Europarat. Dieser habe bisher nicht vom Instrument der Sanktionen gegen das Land Gebrauch gemacht, obwohl Aserbaidschan die Menschenrechtskonvention des Europarats nicht einhalte.
Zahlreiche Häuser abgerissen
Die Organisation Reporter ohne Grenzen kritisierte, von mehr als 20 Fernsehsendern stünden nur zwei nicht unter direktem Einfluss der Regierung. Etwa 80 Prozent aller Zeitungen und Zeitschriften seien in staatlicher Hand. Unabhängige Berichterstattung finde so kaum statt. Darüber hinaus würden regimekritische Blogger aufgrund konstruierter Anschuldigungen verhaftet.
Dschafarow wies auf die Zerstörungen von Wohnhäusern hin, um „Stadtentwicklungsprojekte“ wie den Bau von Parks, Straßen, luxuriöse Häuser und die Arena zu realisieren. Vielen Eigentümern seien nur geringe oder gar keine Entschädigungen gezahlt worden, monierte er. Insgesamt seien schätzungsweise rund 20.000 Häuser abgerissen worden. „Die ESC-Besucher sollen nicht die Augen vor den schlimmen Dingen, die in Baku passieren, verschließen. Es ist nicht nur ein kultureller Event, es geht auch um Menschenrechte.“
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Do. 27.11.2025 | 7. Kislew 5786
Kultur
„Jiddish-Soulfood“: Von Tango bis Jazz, von Damals bis Jetzt – mit Sharon Brauner
Beginn 19:00Konzert
Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr
Sharon Brauner singt Lieder in Jiddisch und von jüdischen Komponisten.
Piano-Begleitung: Harry Ermer
Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »
So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786
Kultur
„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann
Beginn 18:00Buchpräsentation und Gespräch
Sonntag, 30. November 2025, 18 Uhr
Moderation: Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)
Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »
Mi. 03.12.2025 | 13. Kislew 5786
Kultur
„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr
Vorstellung der Autobiografie von Roman Haller
Moderation: Shahrzad Osterer (BR)
Roman Haller erzählt von seiner Geburt 1944 in einem Waldversteck in Polen, vom Aufwachsen in Deutschland, einem Land, das seine Eltern ermordet hätte, wenn es ihrer in der NS-Zeit habhaft geworden wäre, vom jüdischen Alltag zwischen Schwarzmarkt und Schulbank, Davidstern und Lederhose. Mit Humor schildert er, wie das Leben trotz allem weiterging und wie er seinen Platz im München der Nachkriegszeit fand. Weiterlesen »
Israelitische Kultusgemeinde
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