Nachrichten
« Zurück
28. Juni 2022
Knobloch zu Urteil gegen ehemaligen KZ-Wachmann: „Täter des Holocaust weiter zur Rechenschaft ziehen“
München, 28.6.2022. Das Landgericht Neuruppin hat einen 101-jährigen ehemaligen Wachmann des Konzentrationslagers Sachsenhausen wegen Beihilfe zum Mord in 3500 Fällen zu fünf Jahren Haft verurteilt. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, begrüßte das Urteil: „Auch fast acht Jahrzehnte nach Kriegsende sind noch Täter der NS-Zeit am Leben, und auch nach dieser langen Zeit können sie für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden: Das ist die wichtige Botschaft, die vom heutigen Urteil ausgeht. Das Landgericht Neuruppin hat das richtige Zeichen gesetzt und ist heute zumindest einem kleinen Teil des massiven nationalsozialistischen Unrechts mit rechtsstaatlichen Mitteln begegnet.“
Knobloch, die neben ihrem Amt als Präsidentin der Münchner Kultusgemeinde auch Beauftragte des Jüdischen Weltkongresses (WJC) für Holocaust-Gedenken ist, betonte, kein Gerichtsprozess der Welt könne die Verbrechen von damals ungeschehen machen. „Aber dieses Land und die nachfolgenden Generationen stehen gegenüber den Opfern in der Verantwortung, die Täter des Holocaust, wo immer möglich, weiter zur Rechenschaft zu ziehen. Wer millionenfachen Mord ermöglicht hat, der muss bestraft werden.“ Das Alter dürfe dabei kein Hindernis sein, erklärte Knobloch abschließend: „Wer eine solche Schuld auf sich geladen hat, für den darf es keinen ruhigen Lebensabend geben.“
VeranstaltungenÜberblick »
Juni 2023 | Ijar-Siwan
- So
- Mo
- Di
- Mi
- Do
- Fr
- Sa
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
- 6
- 7
- 8
- 9
- 10
- 11
- 12
- 13
- 14
- 15
- 16
- 17
- 18
- 19
- 20
- 21
- 22
- 23
- 24
- 25
- 26
- 27
- 28
- 29
- 30
Aktuelle Veranstaltungen
Di. 13.06.2023 | 24. Siwan 5783
Kultur
„Mameleben oder das gestohlene Glück“ – Lesung und Gespräch mit Michel Bergmann
Beginn 19:00Dienstag, 13. Juni 2023, 19 Uhr
Lesung und Gespräch mit Michel Bergmann
Moderation: Ellen Presser
»Das schlechte Gewissen ist eine jüdische Erfindung« heißt es, und auch Michel Bergmann, 1945 als Kind internierter jüdischer Flüchtlinge in Riehen bei Basel geboren, scheint es in die Wiege gelegt im Umgang mit seiner Mutter. Mit Humor erzählt der Drehbuchautor, Filmemacher und Schriftsteller nicht nur vom Verhältnis zu seiner Mame, sondern berichtet auch über ihr Schicksal als Jüdin in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Ein fremdbestimmtes Leben, das alles andere als leicht war und zugleich ein Stück europäische Zeitgeschichte widerspiegelt. Weiterlesen »

Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
Tel: +49 (0)89 20 24 00 -100
Fax: +49 (0)89 20 24 00 -170
E-Mail: empfang@ikg-m.de