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Pressemitteilung

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28. Februar 2012

Knobloch verurteilt antisemitische Hetze gegen Itay Shechter

Charlotte Knobloch ist entsetzt über die antisemitischen Anfeindungen gegen den Profifußballer Itay Shechter vom 1. FC Kaiserslautern. Am vergangenen Sonntag hatten Hooligans den Hitlergruß gezeigt und den israelischen Stürmer als „Drecksjuden“ beleidigt.

Knobloch: „Dieser abscheuliche Vorfall ist schockierend und traurig. Angesichts der breiten Empörung seitens der Verantwortlichen in Sport und Politik bin ich jedoch sicher, dass die Täter schnell gefunden und gerecht bestraft werden.

Entscheidend ist über den konkreten Fall hinaus eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Problematik des Rechtsradikalismus und Antisemitismus im Fußball. Trotz erheblicher Gegenmaßnahmen etwa seitens des DFB sind rassistische, rechtsextreme und antisemitische Parolen auf deutschen Fußballplätzen immer noch an der Tagesordnung. Beschimpfungen der sportlichen Gegner als „Juden“ sowie Beleidigungen gegenüber jüdischen Spielen und Angehörigen jüdischer Mannschaften gehören in Deutschland zum Fußballalltag. Laut des jüngsten Antisemitismusberichts hat sich das Geschehen in den letzten Jahren auf das Umfeld der Stadien und auf die unteren Ligen verschoben.

Der öffentliche Aufschrei, den wir anhand des aktuellen Falls erleben, muss in positive präventive Energie umgewandelt werden. Die tabufreie und offene sozialpsychologische Auseinandersetzung mit rechtsextremistischen Phänomenen in allen Teilen unserer Gesellschaft greift bislang zu kurz.

Itay Shechter gilt mein tiefes Mitgefühl. Anfeindungen dieser Art sind unerträglich und verletzen den Spieler und seine Familie.

Trotz dieses traurigen Ereignisses bin ich überzeugt – und sicherlich auch Itay Shechter – dass jeder wahre Fan weiß und dafür einsteht, dass antisemitische, rassistische, nationalistische oder sonstige Gewalt verherrlichende Parolen im Sport nichts verloren haben.“

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Mi. 26.06.2024 | 20. Siwan 5784

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„Was habe ich mit Juden gemeinsam?“ – Franz Kafkas Identitäten

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Kafkas Werke beschreiben eine Welt, in der nichts verlässlich ist, in der sich Ordnung immerzu auflöst und das Vertrauteste plötzlich fremd werden kann. Wir wissen heute, dass dies keine Vision war, sondern gelebte Erfahrung. Kafka wuchs auf in einem Spannungsfeld zwischen Deutschen und Tschechen, zwischen orthodoxem, liberalem und zionistisch gesinntem Judentum, in dem die Frage der Identität fortwährend neu verhandelt wurde. Hinzu trat eine unglückliche familiäre Konstellation, die Kafka in die Rolle eines sozialen Zaungasts drängte. Gibt es überhaupt eine menschliche Gemeinschaft, so fragte er sich, zu der ich im tiefsten Sinn des Wortes „gehöre“? Weiterlesen »

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