Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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9. Juni 2016

Knobloch verurteilt Anschlag in Tel Aviv und fordert mehr Solidarität mit Israel

„Das Attentat macht uns betroffen, aber auch die mangelnde Empathie und das Mitgefühl für die Menschen in Israel.“

München, 9.6.2016. Bei einem Terroranschlag in Tel Aviv haben am Mittwochabend zwei Palästinenser vier Israelis getötet und mehrere Menschen verletzt. Dazu Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern: „Ich bin erschüttert und entsetzt über das Attentat im Zentrum von Tel Aviv. Die Terroristen haben an einem der belebtesten und beliebtesten Orte der Stadt wahllos auf Menschen geschossen, vier junge Leben geraubt und sechs weitere Menschen zum Teil schwer verletzt. Meine Gedanken sind mit ihnen, ihren Angehörigen und den Hinterbliebenen der Ermordeten sowie mit allen Menschen in Israel, die seit Jahrzehnten und speziell in den letzten Wochen und Monaten heimgesucht werden von Terror und Angst.“ 

Knobloch weiter: „Die Hamas rühmt sich der Bluttat, feiert die Mörder und fordert noch weitere israelische Opfer. Ob sie tatsächlich dafür verantwortlich ist oder eine andere palästinensische, islamistische Terrororganisation ist noch offen. Fakt ist: Israel hat keine Partner für Frieden. Israel – die einzige freiheitliche Demokratie im Nahen Osten – ist umgeben von destruktiven, erbarmungslos mordlustigen Barbaren, die Israel vernichten wollen, und auf dem Weg zu diesem Ziel vor nichts zurückschrecken – schon gar nicht davor, die Zukunft ihrer Kinder und Kindeskinder zu zerstören, die sie von klein auf zum Hass gegen Israel erziehen.“

„So machen mich nicht nur die erneute Terrortat und die unendliche Trauer, die dieses Attentat in uns hinterlässt, betroffen. Es ist auch die spürbar wachsende Gleichgültigkeit in Europa, wo Mitgefühl und Empathie gegenüber Terroropfern sehr ungleich verteilt sind“, so die Beauftrage für Holocaust-Gedenken des World Jewish Congress. „Als gebe es zweierlei Maß für Trauer und Schmerz. Schon die heutigen Bilder, die aus Israel zu sehen sind, zeigen kaum trauernde und verzweifelte Familien in Israel. Man sieht Politiker und die Diskussion dreht sich fast ausschließlich um die Reaktionen, die jetzt von Israel zu erwarten sind. Diese werden dann stark kritisiert – leidenschaftlicher als der Terror der Feinde des jüdischen Staates. Das ist die traurige Wahrheit, mit der der Staat Israel und mit ihm die jüdische Gemeinschaft in der ganzen Welt konfrontiert sind. Israel verteidigt die Werte der Humanität, der Freiheit und der Demokratie – stellvertretend für die freie Welt und wird immer offener und schamloser in diesem Kampf allein gelassen oder gar einseitig, unredlich verurteilt.“

Die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland fordert „zumindest von der Bundesrepublik Deutschland stärkere Signale der Solidarität und der Partnerschaft und endlich mehr Entschlossenheit im Kampf gegen die Terroristen. Das gebietet mehr noch als die Geschichte unsere Gegenwart, in der Deutschland in Israel einen Wertepartner hat – den einzigen in der gesamten Region des Nahen Ostens!“

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Aktuelle Veranstaltungen


Mo. 19.05.2025 | 21. Ijar 5785

Kultur

»Mit dir steht die Welt nicht still«

Beginn 19:00 Uhr:

Lesung mit Melissa Müller
Moderation: Ellen Presser

London, 1951: Nanette und John lernen sich auf einer Party kennen. Für ihn ist es Liebe auf den ersten Blick, doch Nanette, die mit Anne Frank befreundet war und als Einzige ihrer Familie das Konzentrationslager Bergen-Belsen überlebt hat, fürchtet sich vor dem Glück. Fast zwei Jahre schreiben sie sich, kommen sich in Briefen näher – bis sich Nanette entschließt, John nach São Paulo zu folgen.

Die Publizistin und Drehbuchautorin Melissa Müller (»Das Mädchen Anne Frank«; mit Reinhard Piechocki »Alice Herz-Sommer „Ein Garten Eden inmitten der Hölle“. Ein Jahrhundertleben«; mit Monika Tatzkow u. a. »Verlorene Bilder, verlorene Leben – Jüdische Sammler und was aus ihren Kunstwerken wurde« u. a. m.) erzählt in ihrem aktuellen Buch »Mit dir steht die Welt nicht still. Eine Liebe nach dem Holocaust« (Diogenes Verlag) von einer historisch verbrieften Liebe, die sich allen Umständen zum Trotz Bahn bricht.

Eintritt 16,- / 10,- Euro; telefonisch auf der ReserviX-Tickethotline 0761/8884 9999

Veranstalter: Stiftung Literaturhaus und Kulturzentrum der IKG München & Obb.

Veranstaltungsort: Literaturhaus, Salvatorplatz 1, 80333 München

Do. 22.05.2025 | 24. Ijar 5785

Kultur

»Erinnerung – Gedächtnis – Kultur: Jüdische Biographien im 21. Jahrhundert«. Ein Podiumsgespräch

Beginn 19:00 Uhr:

Begrüßung: Dr. Daniel Baumann, Leiter des Stadtarchivs

Einleitung und Moderation: Prof. Dr. Andrea Sinn, Associate Professor of History, Elon University

Biografien sind nicht nur von anhaltendem öffentlichem Interesse; vielmehr bleibt die biografische Forschung ein wichtiger Ansatz, der neue Perspektiven auf die jüdische Geschichte und Kultur in der Neuzeit bieten kann. Tatsächlich scheinen die Relevanz der biografischen Forschung und ihre Bedeutung für die Gestaltung von Erinnerung, Gedächtnis und Kultur sogar zugenommen zu haben. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Digitalisierung bietet das Podium Einblicke in aktuelle Forschungs- und Vermittlungsprojekte, hinterfragt die Bedeutung von Quellen und öffentlichem Raum, und diskutiert die Darstellung und Verwendung jüdischer Biografien im 21. Jahrhundert.

Podiumsgespräch mit:
Prof. Dr. Philipp Lenhard, Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, LMU München
Anton Löffelmeier, M.A., Stadtarchiv München
Ellen Presser, Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Obb.
Dr. Björn Siegel, Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg (IGdJ)
Dr. Maximilian Strnad, Public History im Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Eintritt frei, wegen begrenzter Platzzahl Anmeldung unbedingt erforderlich unter https://eveeno.com/488804931 oder telefonisch (089) 2180 5570

Kooperationspartner: College of Arts and Sciences, Elon University/NC, USA; Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg (IGdJ); Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Obb-; Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, LMU München; Public History im Kulturreferat der Landeshauptstadt München und Stadtarchiv München

Veranstaltungsort: Rotunde des Stadtarchivs, Winzererstraße 68

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