Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Pressemitteilung

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22. Juli 2011

Heß-Grab existiert nicht mehr: Knobloch begrüßt Entscheidung in Wunsiedel

Das Grab von Rudolf Heß in Wunsiedel wurde aufgelöst. Damit haben die Neonazis eine zentrale Pilgerstätte verloren. Dazu Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern: „Ich freue mich, dass der braune Spuk in Wunsiedel endlich ein Ende hat. Jahrzehnte lang wurden dieser Ort und seine Bürger von Rechtsextremisten aus aller Welt terrorisiert.“

Knobloch: „Ich danke allen Beteiligten für Ihr sensibles und couragiertes Vorgehen und die Entscheidung, den Pachtvertrag nicht zu verlängern. Insbesondere Peter Seißer für seine diskrete und kluge Verhandlungsführung. Die Gemeinde hat Zivilcourage bewiesen. Sie haben sich um das Gemeinwesen und den Frieden in Wunsiedel sehr verdient gemacht und sie haben ein klares Zeichen mit großer Strahlkraft gesetzt: Neonazis und ihre menschenverachtende Ideologie hat in unserer Gesellschaft keinen Platz – nicht in Wunsiedel oder irgendwo in unserer freiheitlich-demokratischen Bundesrepublik Deutschland.“

Knobloch: „Mein Dank und meine Anerkennung richten sich auch an die Bürger von Wunsiedel und Bürgermeister Karl-Willi Beck. Die Menschen in der Stadt haben lange gelitten, aber sie haben nicht resigniert sondern sich immer unmissverständlich, kreativ und mutig den braunen Aufmärschen entgegengestellt. Ich hoffe sehr, dass ab heute die schönen und liebenswerten Seiten Wunsiedels im Fokus stehen.“

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Mi. 19.06.2024 | 13. Siwan 5784

Kultur

Moses Mendelssohn, Gotthold Ephraim Lessing, Immanuel Kant und die Erziehung des Menschengeschlechts

Beginn 19:00

Vortrag von R. Prof. emer. Dr. Dr. h.c. Daniel Krochmalnik
Ein Beitrag der Reihe „Die Umkehr des Denkens. 300 Jahre Immanuel Kant“

Mittwoch, 19. Juni 2024, 19 Uhr

Anfang der 80er Jahre des 18. Jahrhunderts erscheinen in dichter Folge drei grundlegende Texte: „Die Erziehung des Menschengeschlechts“ von Gotthold Ephraim Lessing (1780), „Jerusalem oder Religiöse Macht und Judentum“ von Moses Mendelssohn (1783) und „Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht“ von Immanuel Kant (1784). Darin behandelt das Dreigestirn der deutschen Aufklärung das Problem des Fortschritts der Menschheit. Lessing ist davon überzeugt, Mendelssohn ist skeptisch, Kant formuliert die Bedingungen der Möglichkeit. Die Verfasser nehmen auch Bezug aufeinander und ihr kontroverses Gespräch ist für die Geschichtsphilosophie bis heute von grundlegender Bedeutung. Weiterlesen »

Mi. 26.06.2024 | 20. Siwan 5784

Kultur

„Was habe ich mit Juden gemeinsam?“ – Franz Kafkas Identitäten

Beginn 19:00

Reiner Stach in Zwiesprache mit Franz Kafka
Ein Beitrag zum 100. Todestag von Franz Kafka (1883 – 1924)

Mittwoch, 26. Juni 2024, 19 Uhr

Kafkas Werke beschreiben eine Welt, in der nichts verlässlich ist, in der sich Ordnung immerzu auflöst und das Vertrauteste plötzlich fremd werden kann. Wir wissen heute, dass dies keine Vision war, sondern gelebte Erfahrung. Kafka wuchs auf in einem Spannungsfeld zwischen Deutschen und Tschechen, zwischen orthodoxem, liberalem und zionistisch gesinntem Judentum, in dem die Frage der Identität fortwährend neu verhandelt wurde. Hinzu trat eine unglückliche familiäre Konstellation, die Kafka in die Rolle eines sozialen Zaungasts drängte. Gibt es überhaupt eine menschliche Gemeinschaft, so fragte er sich, zu der ich im tiefsten Sinn des Wortes „gehöre“? Weiterlesen »

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