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20. Januar 2012

Deutschland pocht auf Zwei-Staaten-Regelung

Von Kerstin Münstermann, dapd. Deutschland pocht im Nahost-Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern auf eine Zwei-Staaten-Regelung. Bundeskanzlerin Angela Merkel mahnte am 19. Januar 2012 Fortschritte bei den jüngst begonnen Gesprächen beider Seiten an. „Es geht darum, eine Zwei-Staaten-Lösung zu finden, einen jüdischen Staat Israel und einen palästinensischen Staat. Die Zeit drängt“, sagte Merkel beim Besuch des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas in Berlin. Deutschland werde in enger Abstimmung mit der EU mit Israel über die umstrittene Siedlungspolitik sprechen. Merkel sicherte Abbas weiter eine finanzielle Unterstützung der palästinensischen Gebiete zu.
Leider gebe es bei den jüngst in Jordaniens Hauptstadt Amman begonnenen Gesprächen „noch nicht viele Fortschritte, aber wir werden alles auch auch von unserer Seite tun, damit Fortschritte erzielt werden“, betonte die Kanzlerin. Dazu gehörten Gespräche mit Israel über die Siedlungspolitik.

Die Kanzlerin gab sich überzeugt, dass auch die USA weiter aktiv zu den Friedensbemühungen beitragen werden. Merkel räumte ein, dass es innerhalb der EU einen Dissens über die Frage gebe, ob es derzeit sinnvoll sei, einen palästinensischen Staat anzuerkennen. Dass es aber zu Verhandlungen beider Seiten kommen müsse, darin sei man sich einig.

Abbas dankte für die deutsche Unterstützung. Er rief Israel auf, die Siedlungspolitik in den besetzten Gebieten und im Osten Jerusalems zu beenden. Er betonte, es habe sich ein gutes bilaterales Verhältnis zwischen Deutschland und den Palästinensern entwickelt.

Zahlreiche Gespräche in Berlin

Am Mittag war Abbas mit Bundestagspräsident Norbert Lammert zusammengetroffen. Bereits am Mittwoch hatte der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde seine politischen Gespräche in Deutschland über die Lage im Nahen Osten aufgenommen. Er sprach sowohl mit Bundespräsident Christian Wulff als auch mit Außenminister Guido Westerwelle (FDP).

Westerwelle hatte Abbas aufgefordert, den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen. Er rief beide Seiten dazu auf, Provokationen zu unterlassen und bekräftigte die Kritik der Bundesregierung am fortgesetzten israelischen Siedlungsbau. Dieser unterlaufe die Bemühungen um eine dauerhafte Friedenslösung im Nahen Osten und müsse dringend eingestellt werden.

Die Grünen hatten anlässlich des Besuchs zu eine härteren Gangart Deutschlands gegenüber Israel aufgefordert und gemahnt, die Bundesregierung müsse Israel „noch deutlicher“ machen, dass der Siedlungsausbau in den besetzten Palästinensergebieten völkerrechtswidrig sei.

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Anfang der 80er Jahre des 18. Jahrhunderts erscheinen in dichter Folge drei grundlegende Texte: „Die Erziehung des Menschengeschlechts“ von Gotthold Ephraim Lessing (1780), „Jerusalem oder Religiöse Macht und Judentum“ von Moses Mendelssohn (1783) und „Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht“ von Immanuel Kant (1784). Darin behandelt das Dreigestirn der deutschen Aufklärung das Problem des Fortschritts der Menschheit. Lessing ist davon überzeugt, Mendelssohn ist skeptisch, Kant formuliert die Bedingungen der Möglichkeit. Die Verfasser nehmen auch Bezug aufeinander und ihr kontroverses Gespräch ist für die Geschichtsphilosophie bis heute von grundlegender Bedeutung. Weiterlesen »

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Kafkas Werke beschreiben eine Welt, in der nichts verlässlich ist, in der sich Ordnung immerzu auflöst und das Vertrauteste plötzlich fremd werden kann. Wir wissen heute, dass dies keine Vision war, sondern gelebte Erfahrung. Kafka wuchs auf in einem Spannungsfeld zwischen Deutschen und Tschechen, zwischen orthodoxem, liberalem und zionistisch gesinntem Judentum, in dem die Frage der Identität fortwährend neu verhandelt wurde. Hinzu trat eine unglückliche familiäre Konstellation, die Kafka in die Rolle eines sozialen Zaungasts drängte. Gibt es überhaupt eine menschliche Gemeinschaft, so fragte er sich, zu der ich im tiefsten Sinn des Wortes „gehöre“? Weiterlesen »

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