Kultur
« Zurück
30. Juni 2022
Deutschland aus jüdischer Sicht. Eine andere Geschichte vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Buchpräsentation
Dienstag, 26. Juli 2022, 19 Uhr (s.t.)
Prof. Dr. Shulamit Volkov (Tel Aviv) im Gespräch mit PD Dr. Philipp Lenhard (München)
Einführung: Prof. Dr. Kiran Patel (München)
Juden in Deutschland haben Revolutionen und Kriege, nationale und demokratische Bewegungen, Reichsgründung und Wiedervereinigung oft anders erlebt als ihre nichtjüdischen Zeitgenossen. Umso wichtiger ist es, die deutsche Geschichte auch aus jüdischer Sicht zu betrachten. In Shulamit Volkovs neuem Buch, einer Überblicksdarstellung der deutschen Geschichte von der Aufklärung bis zur Gegenwart, kommen deshalb vor allem jüdische Stimmen zu Wort. Meisterhaft verwebt sie jüdische Perspektiven auf Revolutionen und Kriege, politische Bewegungen und Ideologien, soziale und wirtschaftliche Verhältnisse zu einem neuen Bild von der deutschen Geschichte. Sie stellt die Aufklärung mit den Augen Moses Mendelssohns dar, den Wiener Kongress aus dem Blickwinkel jüdischer Delegationen und die Revolution von 1848 aus Sicht der Opfer antijüdischer Ausschreitungen. Die Familien Liebermann und Rathenau haben Kaiserzeit, Ersten Weltkrieg und den Beginn der Weimarer Zeit anders erlebt als nichtjüdische Deutsche. Bertha Pappenheim, Käte Frankenthal und Hannah Arendt geben der Zwischenkriegszeit eigene Konturen. Besonderes Augenmerk gilt dem Holocaust, dem Zweiten Weltkrieg und den Jahrzehnten danach, in denen Fritz Bauer oder Ignatz Bubis kritisch auf die Zeit von Wirtschaftswunder und deutscher Einheit blickten. Auf diese Weise führt Volkov die deutsche und die deutsch-jüdische Geschichte so zusammen, dass sie am Ende untrennbar erscheinen.

Shulamit Volkov © privat
Shulamit Volkov ist emeritierte Professorin für moderne Europäische Geschichte an der Universität Tel Aviv. Ihre Essaybände »Jüdisches Leben und Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert« (C.H. Beck, 1990) und »Das Jüdische Projekt der Moderne« (C.H. Beck, 2001) zählen zu den Standardwerken der deutsch-jüdischen Geschichtsschreibung und der Antisemitismusforschung. 2012 veröffentlichte Volkov die Biographie »Walther Rathenau. Ein jüdisches Leben in Deutschland 1867–1922« (C.H. Beck, 2012). Neben vielen Auszeichnungen und Gastprofessuren in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den USA wurde ihr 2022 der renommierte Moses Mendelssohn Preis des Leo Baeck Institut New York/Berlin verliehen.
Der Eintritt ist frei.
Anmeldung erforderlich: juedische.geschichte@lrz.uni-muenchen.de
Veranstalter: Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur der LMU in Kooperation mit dem Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
Veranstaltungsort: Ludwig-Maximilians-Universität München, Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1, Raum A125

© C.H. Beck
VeranstaltungenÜberblick »
Dezember 2023 | Kislew-Tewet
- So
- Mo
- Di
- Mi
- Do
- Fr
- Sa
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
- 6
- 7
- 8
- 9
- 10
- 11
- 12
- 13
- 14
- 15
- 16
- 17
- 18
- 19
- 20
- 21
- 22
- 23
- 24
- 25
- 26
- 27
- 28
- 29
- 30
- 31
Aktuelle Veranstaltungen
Do. 16.11.2023 – Do. 21.12.2023 | 3. Kislew 5784
Kultur
Ausstellung: „Jüdische Juristinnen und Juristinnen jüdischer Herkunft“
Ausstellung
Donnerstag, 16. November, bis Donnerstag, 21. Dezember 2023
Die Ausstellung eröffnet einen umfassenden wie berührenden Blick auf das Schicksal von Frauen aus der ersten Juristinnen-Generation, die vor 1933 wegen ihres Geschlechts benachteiligt wurden und während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wegen ihrer jüdischen Herkunft Diskriminierung und Verfolgung erleiden mussten. Gezeigt werden 17 Frauenschicksale sowie Thementafeln zur Zulassung von Frauen in juristischen Berufen, zu Berufsverboten, Vertreibung, Ermordung, Exil, Remigration und Restitution. Weiterlesen »

Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
Tel: +49 (0)89 20 24 00 -100
Fax: +49 (0)89 20 24 00 -170
E-Mail: empfang@ikg-m.de