Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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12. Mai 2021

Charlotte Knobloch zu Vorfällen vor Synagogen in Nordrhein-Westfalen: „Großes judenfeindliches Aggressionspotenzial“

München, 12.5.2021.  Nachdem vor mehreren Synagogen in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Tagen israelische Flaggen verbrannt wurden und in mindestens einem Fall eine Synagoge direkt attackiert wurde, hat die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, die Vorfälle auf das Schärfste verurteilt.

Knobloch erklärte: „Ich bin entsetzt und wütend über diese Übergriffe, die die Unsicherheit in der jüdischen Gemeinschaft noch weiter steigern werden. In einer Zeit, da der Judenhass im Mantel der Corona-Leugnung wie des ‚Antizionismus‘ massiv zunimmt, und keine zwei Jahre nach dem Anschlag von Halle zeigen diese Vorfälle erneut, wie groß das judenfeindliche Aggressionspotenzial und die ständige Gefahr für jüdische Einrichtungen heute sind.“

Knobloch betonte außerdem: „Die Angriffe in Nordrhein-Westfalen machen deshalb auch deutlich, wie nötig der Schutz von Synagogen und Gemeindezentren weiterhin bleibt. Ich mag mir nicht ausmalen, was vor Ort sonst hätte passieren können, und ich bin froh, dass die Polizei Tatverdächtige stellen konnte.“

Die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland verwies abschließend auf das problematische gesellschaftliche Umfeld für die jüdische Gemeinschaft: „Jüdische Menschen leben heute in einer Gesellschaft, in der Filterblasen aller Couleur den Judenhass in Wort und Tat weiter befeuern. Dazu zählt leider auch, wenn Prominente sich mit Un- oder Halbwissen in die Debatte einschalten, wie zuletzt die Klimaaktivistin Greta Thunberg, die auf ihrem Twitter-Account die Bemerkung einer bekannten Aktivistin der antisemitischen BDS-Bewegung verbreitete. Solche Vorfälle in Verbindung mit Attacken wie jetzt in Nordrhein-Westfalen lassen immer mehr jüdische Menschen an der Gesellschaft, in der sie leben, verzweifeln.“

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Aktuelle Veranstaltungen


Mo. 19.05.2025 | 21. Ijar 5785

Kultur

»Mit dir steht die Welt nicht still«

Beginn 19:00 Uhr:

Lesung mit Melissa Müller
Moderation: Ellen Presser

London, 1951: Nanette und John lernen sich auf einer Party kennen. Für ihn ist es Liebe auf den ersten Blick, doch Nanette, die mit Anne Frank befreundet war und als Einzige ihrer Familie das Konzentrationslager Bergen-Belsen überlebt hat, fürchtet sich vor dem Glück. Fast zwei Jahre schreiben sie sich, kommen sich in Briefen näher – bis sich Nanette entschließt, John nach São Paulo zu folgen.

Die Publizistin und Drehbuchautorin Melissa Müller (»Das Mädchen Anne Frank«; mit Reinhard Piechocki »Alice Herz-Sommer „Ein Garten Eden inmitten der Hölle“. Ein Jahrhundertleben«; mit Monika Tatzkow u. a. »Verlorene Bilder, verlorene Leben – Jüdische Sammler und was aus ihren Kunstwerken wurde« u. a. m.) erzählt in ihrem aktuellen Buch »Mit dir steht die Welt nicht still. Eine Liebe nach dem Holocaust« (Diogenes Verlag) von einer historisch verbrieften Liebe, die sich allen Umständen zum Trotz Bahn bricht.

Eintritt 16,- / 10,- Euro; telefonisch auf der ReserviX-Tickethotline 0761/8884 9999

Veranstalter: Stiftung Literaturhaus und Kulturzentrum der IKG München & Obb.

Veranstaltungsort: Literaturhaus, Salvatorplatz 1, 80333 München

Do. 22.05.2025 | 24. Ijar 5785

Kultur

»Erinnerung – Gedächtnis – Kultur: Jüdische Biographien im 21. Jahrhundert«. Ein Podiumsgespräch

Beginn 19:00 Uhr:

Begrüßung: Dr. Daniel Baumann, Leiter des Stadtarchivs

Einleitung und Moderation: Prof. Dr. Andrea Sinn, Associate Professor of History, Elon University

Biografien sind nicht nur von anhaltendem öffentlichem Interesse; vielmehr bleibt die biografische Forschung ein wichtiger Ansatz, der neue Perspektiven auf die jüdische Geschichte und Kultur in der Neuzeit bieten kann. Tatsächlich scheinen die Relevanz der biografischen Forschung und ihre Bedeutung für die Gestaltung von Erinnerung, Gedächtnis und Kultur sogar zugenommen zu haben. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Digitalisierung bietet das Podium Einblicke in aktuelle Forschungs- und Vermittlungsprojekte, hinterfragt die Bedeutung von Quellen und öffentlichem Raum, und diskutiert die Darstellung und Verwendung jüdischer Biografien im 21. Jahrhundert.

Podiumsgespräch mit:
Prof. Dr. Philipp Lenhard, Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, LMU München
Anton Löffelmeier, M.A., Stadtarchiv München
Ellen Presser, Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Obb.
Dr. Björn Siegel, Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg (IGdJ)
Dr. Maximilian Strnad, Public History im Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Eintritt frei, wegen begrenzter Platzzahl Anmeldung unbedingt erforderlich unter https://eveeno.com/488804931 oder telefonisch (089) 2180 5570

Kooperationspartner: College of Arts and Sciences, Elon University/NC, USA; Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg (IGdJ); Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Obb-; Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, LMU München; Public History im Kulturreferat der Landeshauptstadt München und Stadtarchiv München

Veranstaltungsort: Rotunde des Stadtarchivs, Winzererstraße 68

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