Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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1. September 2024

Charlotte Knobloch zu den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen: „Wie die Zukunft in Deutschland aussieht, ist ab heute wieder eine schwierige Frage“

München, 1. September 2024.  Nach ersten Hochrechnungen hat die CDU bei der heutigen Landtagswahl in Sachsen ihre Position als stärkste Partei knapp verteidigen können. Demgegenüber stellt die AfD im neuen Thüringer Landtag die größte Fraktion, erstmals in der Bundesrepublik wurde damit eine rechtsextreme Partei bei einer Landtagswahl stärkste Kraft. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, sprach von einem Einschnitt in der Geschichte des Landes: „Auch wenn der Worst Case ausgeblieben und die AfD zumindest bei einer der beiden Wahlen nicht stärkste Kraft geworden ist: Die Ergebnisse markieren eine Abkehr von der bisherigen politischen Kultur der Bundesrepublik. Diese Kultur, die unser Land seit 1949 getragen hat und die Grundlage seines Wiederaufstiegs aus dem selbstverschuldeten Abgrund der NS-Zeit war, hat ihre Stabilität über ein Dreivierteljahrhundert lang durch alle Krisen bewahrt. Bis heute. Mit diesem Tag, obendrein genau 85 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkrieges, droht Deutschland wieder ein anderes Land zu werden: instabiler, kälter und ärmer, weniger sicher, weniger lebenswert.“

Wenn die Parteien der demokratischen Mitte etwa in Thüringen nur noch eine Minderheit der Wähler überzeugen könnten, dann sei das mehr als ein politischer Betriebsunfall, so Knobloch: „Niemand möge jetzt noch von ‚Protest‘ sprechen oder andere Ausflüchte suchen. Die zahlreichen Wähler haben ihre Entscheidung bewusst getroffen, viele wollten die Extremisten an den Rändern in Verantwortung bringen.“ Die politischen Folgen dieser Wahl bekomme das ganze Land zu spüren, weit über Thüringen und Sachsen hinaus.

Dafür sei auch unerheblich, ob es am Ende zu einer Regierungsbeteiligung der AfD komme oder nicht, so Knobloch, „der Schaden ist angerichtet“. Nicht nur Minderheiten wie die jüdische Gemeinschaft müssten sich nun die Frage stellen, wohin die gesellschaftliche und politische Lage in Deutschland sich entwickle und was das für jeden Einzelnen bedeute: „Wie hier die Zukunft aussieht, ist ab heute wieder eine große und schwierige Frage.“

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Mi. 18.09.2024 | 15. Elul 5784

Kultur

»Shtern faln«: Konzert mit dem »Kadya Trio«

Beginn 17:30

Mittwoch, 18. September 2024, 17:30 Uhr

Alan Bern (USA/Deutschland; Klavier, Akkordeon) ist der künstlerische Gründungsdirektor des Yiddish Summer Weimar und der Other Music Academy (OMA). Der vielseitige Komponist gilt als Pionier der modernen Klezmer-Musik und der Neuen Jüdischen Musik (Brave Old World, The Other Europeans, Diaspora Redux und Semer Ensemble). Im aktuellen Programm werden wunderbare jiddische Gedichte der Schriftstellerin und Poetin Kadya Molodowsky (10. Mai 1894, Bereza Kartuska, Russisches Kaiserreich – 23. März 1975, Philadelphia, USA) in berührender, neuer Vertonung von Alan Bern, dargeboten. Weiterlesen »

Mo. 30.09.2024 | 27. Elul 5784

Kultur

»Die Rückkehr des Terrors. Wie uns der Dschihadismus herausfordert« mit Peter R. Neumann

Beginn 19:00

Montag, 30. September 2024, 19 Uhr
Buchpremiere und Vortrag mit Prof. Dr. Peter R. Neumann

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 mobilisiert sich weltweit eine neue Gewaltbewegung, die sich in westlichen Gesellschaften schnell auszubreiten droht – nach dem Angriff gab es in Europa bereits mehr Anschlagsversuche als im gesamten Jahr zuvor. Der Terrorismus-Experte Peter R. Neumann zeigt auf, wie sich der Dschihadismus seit dem 11. September 2001 entwickelt hat und was die neue Gefahr ausmacht. Seine Analyse führt vor Augen, was Sicherheitsbehörden und Politik tun müssten, um dieser Gefahr und den daraus resultierenden möglichen gesellschaftlichen Konflikten angemessen zu begegnen. Weiterlesen »

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