Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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7. April 2020

Charlotte Knobloch zu Anstieg rechter Straftaten: „Verunsicherung in der jüdischen Gemeinschaft nimmt zu“

München, 7.4.2020.  Nach vorläufigen Informationen des Bundesinnenministeriums ist die Zahl der rechtsextremen Straftaten im vergangenen Jahr merklich angestiegen; auch die Zahl antisemitischer Straftaten nahm 2019 zu. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, erklärte hierzu: „Die Zahlen des Innenministeriums belegen empirisch, was in der jüdischen Gemeinschaft nicht erst seit Halle bekannt ist: Das gesellschaftliche Klima wird für Minderheiten, zu denen auch und besonders jüdische Menschen zählen, zunehmend bedrohlich. Wir beobachten seit Langem, dass Rechtsextremismus politisch immer einflussreicher und gesellschaftlich immer anschlussfähiger wird – selbst hier in München.“

„Zwar wurden inzwischen Gegenmaßnahmen ergriffen, doch die Dynamik bleibt unverändert. Die Entwicklung führt seit Jahren zu einer wachsenden Unsicherheit innerhalb der jüdischen Gemeinschaft, und rechtsextreme Wahlerfolge der vergangenen Zeit verstärken dieses Gefühl nur noch“, erklärte die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. „Zweistellige Wahlergebnisse für eine Partei wie die AfD und eine Zunahme rechtsextremer Straftaten sind zwei Seiten derselben Medaille.“

Knobloch betonte abschließend: „Die klaren Statements und eindeutigen Bekenntnisse von hohen Politikern sowie Vertretern von Kirchen, Gewerkschaften und anderen großen Organisationen weisen in die richtige Richtung. Es braucht jedoch noch mehr Anstrengungen, um Judenhass und Intoleranz entgegenzutreten. Solange etwa mitten in München eine Gruppe wie PEGIDA weiter gegen die jüdische Religion hetzen darf, bleibt noch viel zu tun.“

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Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan | « »

Aktuelle Veranstaltungen


So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786

Kultur

„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel

Beginn 17:00

Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr

Moderation: Günter Keil

Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »

Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

Kultur

26. Lange Nacht der Museen in München

Beginn 20:30

Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

Auf einen Blick:

Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786

Kultur

Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr

Moderation: Ellen Presser

Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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