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27. Januar 2012
Nahost-Gespräche enden ohne Durchbruch
Erfolgloses Tauziehen um Friedensgespräche in Nahost: Israel und die Palästinenser haben sich nicht darauf einigen können, ihre seit 16 Monaten unterbrochenen Friedensverhandlungen fortzusetzen. Ein letztes Treffen der Unterhändler beider Seiten habe keinen Durchbruch erzielt, bestätigte ein Palästinenservertreter am 26. Januar 2012. Bei einem Treffen der Arabischen Liga am 4. Februar solle entschieden werden, ob die Vorgespräche doch noch fortgesetzt werden.
In einem Telefongespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zeigte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel besorgt über die Entwicklung. Sie appellierte an Netanjahu, alles zu tun, damit der Prozess weitergehe. Der israelische Regierungschef habe die Bereitschaft versichert, mit vertrauensbildenden Maßnahmen dazu beizutragen, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert anschließend in Berlin mit.
Ungeachtet des Rückschlags sieht der israelische Präsident Shimon Peres weiterhin gute Chancen für eine Lösung des Konflikts. “Ich bin überzeugt dass es Frieden zwischen den Palästinensern und uns geben wird, der auf der Zwei-Staaten-Lösungen basieren wird”, sagte er am 26.1. in einem Gespräch mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Salam Fayyad auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Die Menschen in Palästina seien hoffnungsvoll und könnten bereits den “Frieden schmecken”.
Fayyad forderte mehr Aufmerksamkeit für die Belange der Palästinenser und die Probleme der palästinensischen Autonomiebehörde, etwa was die knappen Ressourcen angehe. “Es muss noch viel geschehen, damit wir hoffnungsvoll sein können”, sagte er.
Schon am Abend des 25.1. hatte Netanjahu die Palästinenser dazu aufgerufen, die Gespräche nicht aufzugeben. “Ich hoffe sehr, dass die Palästinenser verstehen werden, dass es in ihrem Interesse ist, die Gespräche fortzusetzen, weil es letztlich nur so Fortschritte bei der Lösung des Konflikts geben kann”, sagte er im Parlament in Jerusalem.
Nach palästinensischen Angaben haben die Israelis bisher keinen Vorschlag für einen künftigen Grenzverlauf sowie Sicherheitsregelungen vorgelegt. Das Nahost-Quartett aus USA, Russland, Vereinten Nationen und Europäischer Union hatte beide Seiten aufgefordert, dies bis zum Donnerstag zu tun. Die Palästinenser haben ihren Vorschlag bereits übermittelt.
Der Israeli Izchak Molcho und sein palästinensisches Gegenüber Saeb Erekat hatten seit Anfang Jänner versucht, sich auf neue Verhandlungen zu einigen. Es waren die ersten direkten Gespräche der Israelis mit den Palästinensern seit September 2010. “Von sofort an gibt es keine Vorgespräche mehr”, sagte der Palästinenservertreter jedoch am Donnerstag. “Diese Gespräche sind vorbei.”
Die Palästinenser fordern vor neuen Friedensverhandlungen einen vollständigen Siedlungsstopp sowie die Festlegung der Grenzen vor dem Sechstagekrieg von 1967 als Gesprächsbasis. Israel ist jedoch nur dann zu Verhandlungen bereit, wenn diese ohne Vorbedingungen stattfinden.
Ein Vertreter Israels sagte der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag: “Israel hat bei den Gesprächen bedeutende Fragen angesprochen und wir wollen eine Fortsetzung der Beratungen.” Alle Kernfragen des Konflikts sollten bei Friedensverhandlungen auf den Tisch kommen. Israel habe die Vorgaben des Nahost-Quartetts angenommen.
Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton traf am Donnerstag in Amman mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zusammen. Sie hat beide Seiten dazu aufgerufen, ihre Friedensgespräche wieder aufzunehmen. Nur so sei die beabsichtigte Zwei-Staaten-Lösung zu verwirklichen. Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon will sich kommende Woche bei einem Besuch in der Region um eine Annäherung beider Seiten bemühen.
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So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786
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„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel
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Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »
Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786
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26. Lange Nacht der Museen in München
Beginn 20:30Vortrag und Konzert
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Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr
Auf einen Blick:
Vorträge (je 30 Minuten)
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- 21:45 Uhr: Ellen Presser
21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »
Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786
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Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr
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Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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