Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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19. November 2020

Nach BDS-Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs – Knobloch: „Symbolkraft des Münchner Beschlusses bleibt“

München, 19.11.2020.  Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat mit Urteil vom 17. November entschieden, dass die Landeshauptstadt München entgegen einem Stadtratsbeschluss vom Dezember 2017 ihre Räumlichkeiten auch für Veranstaltungen mit BDS-Bezug zur Verfügung stellen muss. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, erklärte hierzu: „Das heute bekannt gewordene Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes zur Abhaltung von Veranstaltungen mit BDS-Bezug in städtischen Münchner Räumlichkeiten hat mich sehr enttäuscht. Der Landeshauptstadt München danke ich nichtsdestotrotz für ihren wichtigen und richtungweisenden Beschluss aus dem Jahr 2017, dessen Symbolkraft ungebrochen bleibt.“

Knobloch erklärte weiter: „Nicht zuletzt angesichts von immer mehr judenfeindlichen Beleidigungen und Übergriffen in München, Bayern und ganz Deutschland bleibt es wichtig, Judenhass in all seinen Formen zu bekämpfen. Dazu zählt ganz klar auch die als ‚Antizionismus‘ bemäntelte Umwegkommunikation, die den Staat Israel als kollektive jüdische Körperschaft aussondert und delegitimiert. Die Boykottkampagne ‚BDS‘ steht wie keine andere Initiative weltweit für diesen fundamentalen und aggressiven Israelhass und wurde daher völlig zurecht unter anderem vom Deutschen Bundestag als antisemitisch eingestuft.“

Knobloch wies abschließend auf die gesellschaftliche Dimension des Problems hin: „Wer Judenhass einen Riegel vorschieben will, der darf nicht warten, bis jüdische Menschen sich in der Gesellschaft, in der sie leben, nicht mehr sicher fühlen. Sie müssen darauf vertrauen können, dass die Bekämpfung von Antisemitismus gemeinsames Ziel der gesamten Gesellschaft ist und bleibt. Wenn dieses Vertrauen schwindet, weil Hass auf jüdische Menschen und den jüdischen Staat im öffentlichen Raum folgenlos bleibt, sinkt auf Dauer auch das Vertrauen jüdischer Menschen in ihre Zukunft in diesem Land.“

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Kultur

Gedenke und erinnere zu Jom Haschoah: Die Pianistin von Theresienstadt

Beginn 17:00

Sonntag, 5. Mai 2024, 17 Uhr

Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern lädt anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung der Konzentrationslager und Erew Jom Haschoah ein:

Abend zum Gedenken an Alice Herz-Sommer (1903-2014)

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Di. 07.05.2024 | 29. Nissan 5784

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Dienstag, 7. Mai 2024, 19 Uhr

Ein Abend mit Efrat Gal-Ed und Thomas Sparr
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Jehuda Amichais Gedichte erinnern an die Universalität menschlicher Erfahrungen, ohne dabei ihren Ursprung – Amichais Auseinandersetzung mit der eigenen jüdischen Identität – zu überschreiben. Verfasst in einem Hebräisch der Alltagssprache, sind seine Gedichte verortet im individuellen sowie kollektiven Zeitgeschehen:

»Die Geschichte der Juden und die Geschichte der Welt / zerreiben mich zwischen sich […] Offen Verschlossen Offen. Das ist der ganze Mensch.« Weiterlesen »

Mi. 08.05.2024 | 30. Nissan 5784

Nachrichten

Unter Druck: Wie schützen wir Europas Demokratie?

Beginn 19:30

Podiumsgespräch
Mittwoch, 8. Mai 2024, 19:30 Uhr
Hubert-Burda-Saal im Jüdischen Gemeindezentrum

Es diskutieren:

  • Wolfgang Bücherl
    Leiter der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in München
  • Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch
    Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
  • Dr. Sergey Lagodinsky
    Mitglied des Europäischen Parlaments für BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN
    und
  • Prof. Dr. Ursula Münch
    Direktorin der Akademie für Politische Bildung Tutzing

Moderation: Richard Volkmann (Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern) Weiterlesen »

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