Pressemitteilung
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20. März 2013
Knobloch: Verheerende Absage an unsere wehrhafte Demokratie
Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses, zur Entscheidung der Bundesregierung, keinen eigenen Antrag auf ein Verbot der rechtsextremen NPD beim Bundesverfassungsgericht zu stellen:
„Das ist eine verheerende Absage an die Staatsräson der wehrhaften Demokratie und somit ein schwerer Fehler. Die Einlassungen des FDP-Bundesvorsitzenden offenbaren grandiose Fehleinschätzungen. Nicht der Rechtsextremismus per se noch die Dummheit sollen mit dem Verfahren bekämpft werden. Es geht um den prinzipiellen Schutz unserer Freiheit und die Würde unserer wehrhaften Demokratie.
Unser Rechtsstaat und unsere Demokratie wurden von den Müttern und Vätern des Grundgesetzes bewusst als wehrhaft konzipiert und nicht als duckmäuserisch und abwartend. Das ist eine zentrale Lehre aus der deutschen Vergangenheit. Gerade von den Liberalen hätte ich mehr Entschlossenheit und Mut gegen Antidemokraten und freiheitsfeindliche Ideologen erwartet. In Sonntagsreden werden Zivilcourage und Einsatz für die demokratischen Werte gepredigt und von den Bürgerinnen und Bürgern verlangt. Dieser Anspruch gilt umso mehr gegenüber den federführenden Verantwortungs- und Entscheidungsträgern in unserem repräsentativen System. Das Wegducken der FDP-Mitglieder im Kabinett ist ein Armutszeugnis.
Die blutleere Beteuerung, die Bekämpfung und Ächtung des Rechtsextremismus habe einen hohen Stellenwert, verkommt zur Floskel, wenn mit bemerkenswerter Leichtfertigkeit die Chance vertan wird, ein Signal der Stärke und der Entschlossenheit gegen staatlich subventionierte braune Verbrecher zu setzen.
Ich erwarte, dass alle Verfassungsorgane im Kampf gegen die Feinde unserer Verfassung unverzagt und risikobereit zusammenhalten. Es ist jetzt an den Abgeordneten im Bundestag, ihr Demokratiebewusstsein unter Beweis zu stellen und mit Leidenschaft für Freiheit und Verantwortung einzustehen.“
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Aktuelle Veranstaltungen
So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786
Kultur
„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel
Beginn 17:00Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr
Moderation: Günter Keil
Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »
Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786
Kultur
26. Lange Nacht der Museen in München
Beginn 20:30Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht
Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr
Auf einen Blick:
Vorträge (je 30 Minuten)
- 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
- 21:45 Uhr: Ellen Presser
21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »
Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786
Kultur
Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr
Moderation: Ellen Presser
Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
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