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17. April 2013

44 Prozent der polnischen Teenager wollen keine jüdischen Nachbarn

Erschienen auf tachles Online, 17.4.2013. Vor dem Weltkrieg hatten in Polen 3,5 Millionen Juden gelebt, heute sind es noch 40.000. Aufgrund einer in den polnischen Medien am 16.4.2013 veröffentlichten Umfrage über die Haltung von Teenagern Juden gegenüber erklärten 44 Prozent der jugendlichen Teilnehmer, sie würden es vorziehen, keine jüdischen Nachbarn zu haben.

Die von der jüdischen Gemeinde von Warschau in Auftrag gegebene und vom Institut «Homo Homini» angefertigte Umfrage enthüllt zudem, dass gut 60 Prozent der 17- und 18jährigen Interviewten lieber keinen jüdischen Freund und keine jüdische Freundin haben würden. 54,6 Prozent der Interviewten sagten darüber hinaus, das polnische Volk haben den Juden im Holocaust „genügend geholfen“.

Weniger als fünf Prozent bezeichneten die polnische Hilfe als ungenügend, während 11,2 Prozent sie für übertrieben halten. Eine Sprecherin der jüdischen Gemeinde von Warschau meinte in einem Zeitungsinterview, die Umfrageergebnisse seien geeignet, Bildungsprogramme zu entwerfen, die offenbar nötiger seien als man sich vorgestellt habe.

Nach Angaben von Michael Schudrich, dem Oberrabbiner von Polen, leben in dem osteuropäischen Staat heute rund 40 000 Juden. Vor dem Zweiten Weltkrieg waren es 3,5 Millionen gewesen.

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Moses Mendelssohn, Gotthold Ephraim Lessing, Immanuel Kant und die Erziehung des Menschengeschlechts

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Ein Beitrag der Reihe „Die Umkehr des Denkens. 300 Jahre Immanuel Kant“

Mittwoch, 19. Juni 2024, 19 Uhr

Anfang der 80er Jahre des 18. Jahrhunderts erscheinen in dichter Folge drei grundlegende Texte: „Die Erziehung des Menschengeschlechts“ von Gotthold Ephraim Lessing (1780), „Jerusalem oder Religiöse Macht und Judentum“ von Moses Mendelssohn (1783) und „Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht“ von Immanuel Kant (1784). Darin behandelt das Dreigestirn der deutschen Aufklärung das Problem des Fortschritts der Menschheit. Lessing ist davon überzeugt, Mendelssohn ist skeptisch, Kant formuliert die Bedingungen der Möglichkeit. Die Verfasser nehmen auch Bezug aufeinander und ihr kontroverses Gespräch ist für die Geschichtsphilosophie bis heute von grundlegender Bedeutung. Weiterlesen »

Mi. 26.06.2024 | 20. Siwan 5784

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„Was habe ich mit Juden gemeinsam?“ – Franz Kafkas Identitäten

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Reiner Stach in Zwiesprache mit Franz Kafka
Ein Beitrag zum 100. Todestag von Franz Kafka (1883 – 1924)

Mittwoch, 26. Juni 2024, 19 Uhr

Kafkas Werke beschreiben eine Welt, in der nichts verlässlich ist, in der sich Ordnung immerzu auflöst und das Vertrauteste plötzlich fremd werden kann. Wir wissen heute, dass dies keine Vision war, sondern gelebte Erfahrung. Kafka wuchs auf in einem Spannungsfeld zwischen Deutschen und Tschechen, zwischen orthodoxem, liberalem und zionistisch gesinntem Judentum, in dem die Frage der Identität fortwährend neu verhandelt wurde. Hinzu trat eine unglückliche familiäre Konstellation, die Kafka in die Rolle eines sozialen Zaungasts drängte. Gibt es überhaupt eine menschliche Gemeinschaft, so fragte er sich, zu der ich im tiefsten Sinn des Wortes „gehöre“? Weiterlesen »

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