Veranstaltungen Kulturzentrum
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Mo. 07.11.2016 | 6. Cheschwan 5777
Beginn 19:00„Ort und Abschied. Auf der steten Suche nach Identität. Peter Weiss zum 100. Geburtstag“
Vortrag und Lesung mit Helmut Becker und Thomas Kraft
Am 8. November 1916 wird Peter Weiss als Sohn eines zum Christentum übergetretenen jüdischen Textilfabrikanten ungarischer Herkunft und einer Schauspielerin Schweizer Herkunft in Nowawes bei Berlin geboren. Mit 19 Jahren beginnt für ihn die Zeit der Emigration: England, Tschechoslowakei, Schweden, Schweiz und wieder Schweden. Der Unfalltod der Schwester ist nur der äußere Anlass für die allmähliche Auflösung der Familie, ein Trauma, das den scheinbar rastlosen Peter Weiss bis zu seinem Tod verfolgt. Gejagt durch ganz Europa, ernennt er Auschwitz zu seinem höchst persönlichen Ursprungsort, dem gegenüber alle realen Wohnorte nur „blinde Flecken“ seien.
Hermann Hesse wird früh zum väterlichen Freund. Weiss arbeitet als Maler und Filmemacher, bevor er sich der Literatur zuwendet. Die schwierige familiäre Situation, die tabuisierte jüdische Herkunft, sein Selbstverständnis als Heimatloser und Außenseiter – all dies fließt ein in ein außerordentlich vielseitiges Werk, das Weiss als sensiblen Formkünstler wie als politisch engagierten Zeitgenossen ausweist und zu einem Klassiker der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur werden lässt.
„Ohne dass wir propagandistisch zu sein brauchen, müssen wir im Auge behalten, dass unsere Arbeit zur Klärung und nicht zur Verdunklung der Verhältnisse beizutragen hat“, schreibt Peter Weiss 1973.
Thomas Kraft, Studium der Literatur- und Theaterwissenschaft und Philosophie in München. Promotion. Arbeitet als Schriftsteller, Literaturkritiker und Veranstalter. www.thomas-kraft.net.
Helmut Becker studierte in Heidelberg und Stuttgart Germanistik, Philosophie und Sprecherziehung. Jahrelang Sprecher für die Süddeutsche Blindenhörbücherei. Sprechaufträge für den BR, ZDF, 3sat und arte. Seit 1996 Dozent an der Theaterakademie August Everding. Regelmäßig als Sprecher (u.a. als deutsche Stimme von Umberto Eco, Per Olov Enquist, Henning Mankell, Javier Marias, Orhan Pamuk) tätig.
Eintritt: 7,- Euro, Schüler & Studenten frei.
Karten unter (089) 20 24 00 491, per E-Mail karten@ikg-m.de und an der Abendkasse.
Veranstalter: Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde
Veranstaltungsort: Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18
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Aktuelle Veranstaltungen
Mo. 19.05.2025 | 21. Ijar 5785
Kultur
»Mit dir steht die Welt nicht still«
Beginn 19:00 Uhr:
Lesung mit Melissa Müller
Moderation: Ellen Presser
London, 1951: Nanette und John lernen sich auf einer Party kennen. Für ihn ist es Liebe auf den ersten Blick, doch Nanette, die mit Anne Frank befreundet war und als Einzige ihrer Familie das Konzentrationslager Bergen-Belsen überlebt hat, fürchtet sich vor dem Glück. Fast zwei Jahre schreiben sie sich, kommen sich in Briefen näher – bis sich Nanette entschließt, John nach São Paulo zu folgen.
Die Publizistin und Drehbuchautorin Melissa Müller (»Das Mädchen Anne Frank«; mit Reinhard Piechocki »Alice Herz-Sommer „Ein Garten Eden inmitten der Hölle“. Ein Jahrhundertleben«; mit Monika Tatzkow u. a. »Verlorene Bilder, verlorene Leben – Jüdische Sammler und was aus ihren Kunstwerken wurde« u. a. m.) erzählt in ihrem aktuellen Buch »Mit dir steht die Welt nicht still. Eine Liebe nach dem Holocaust« (Diogenes Verlag) von einer historisch verbrieften Liebe, die sich allen Umständen zum Trotz Bahn bricht.
Eintritt 16,- / 10,- Euro; telefonisch auf der ReserviX-Tickethotline 0761/8884 9999
Veranstalter: Stiftung Literaturhaus und Kulturzentrum der IKG München & Obb.
Veranstaltungsort: Literaturhaus, Salvatorplatz 1, 80333 München
Do. 22.05.2025 | 24. Ijar 5785
Kultur
»Erinnerung – Gedächtnis – Kultur: Jüdische Biographien im 21. Jahrhundert«. Ein Podiumsgespräch
Beginn 19:00 Uhr:
Begrüßung: Dr. Daniel Baumann, Leiter des Stadtarchivs
Einleitung und Moderation: Prof. Dr. Andrea Sinn, Associate Professor of History, Elon University
Biografien sind nicht nur von anhaltendem öffentlichem Interesse; vielmehr bleibt die biografische Forschung ein wichtiger Ansatz, der neue Perspektiven auf die jüdische Geschichte und Kultur in der Neuzeit bieten kann. Tatsächlich scheinen die Relevanz der biografischen Forschung und ihre Bedeutung für die Gestaltung von Erinnerung, Gedächtnis und Kultur sogar zugenommen zu haben. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Digitalisierung bietet das Podium Einblicke in aktuelle Forschungs- und Vermittlungsprojekte, hinterfragt die Bedeutung von Quellen und öffentlichem Raum, und diskutiert die Darstellung und Verwendung jüdischer Biografien im 21. Jahrhundert.
Podiumsgespräch mit:
Prof. Dr. Philipp Lenhard, Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, LMU München
Anton Löffelmeier, M.A., Stadtarchiv München
Ellen Presser, Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Obb.
Dr. Björn Siegel, Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg (IGdJ)
Dr. Maximilian Strnad, Public History im Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Eintritt frei, wegen begrenzter Platzzahl Anmeldung unbedingt erforderlich unter https://eveeno.com/488804931 oder telefonisch (089) 2180 5570
Kooperationspartner: College of Arts and Sciences, Elon University/NC, USA; Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg (IGdJ); Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Obb-; Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, LMU München; Public History im Kulturreferat der Landeshauptstadt München und Stadtarchiv München
Veranstaltungsort: Rotunde des Stadtarchivs, Winzererstraße 68

Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
Tel: +49 (0)89 20 24 00 -100
Fax: +49 (0)89 20 24 00 -170
E-Mail: empfang@ikg-m.de