Veranstaltungen Arbeitsgruppe "Gedenken an den 9. November 1938"
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Do. 09.11.2017 | 20. Cheschwan 5778
Gedenken an den 9. November 1938 – „Jeder Mensch hat einen Namen“
Jahresthema: Erinnerung an jüdische Kulturschaffende aus den Bereichen Bildende Kunst, Architektur, Musik, Theater, Film, Literatur, Publizistik und Kunst- und Antiquitätenhandel, die in München gelebt und gewirkt haben und der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zum Opfer fielen.
Öffentliche Namenslesung, 14 bis 17.30 Uhr
Geführte Stadtgänge am 9. und 10. November,
jeweils um 11, 13, 15 und 17 Uhr
Gedenkstunde im Saal des Alten Rathauses, 19 Uhr
Unter der Schirmherrschaft von Dieter Reiter
Auch in diesem Jahr gedenkt die Stadt München mit verschiedenen Veranstaltungen der Opfer und Ereignisse der sogenannten Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938.
Hier können Sie den Einladungs- und Programmflyer als PDF downloaden.
Auf der Seite www.gedenken9nov38.de finden Sie u.a. die verlesenen Namen, Biografien und Texte finden werden.
Das Programm im einzelnen:
Donnerstag, 9. November 2017, 14:00–17:30 Uhr
Öffentliche Namenslesung, 14 bis 17.30 Uhr
am Gedenkstein der ehemaligen Hauptsynagoge in der Herzog-Max-Straße (hinter dem Künstlerhaus)
Lesung der Namen und einiger Biografien
von mehr als 250 jüdischen Kulturschaffenden aus den Bereichen Bildende Kunst, Architektur, Musik, Theater, Film, Literatur, Publizistik und Kunst- und Antiquitätenhandel, die in München gelebt und gewirkt haben und der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zum Opfer fielen.
Eröffnet von Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers; es folgen Petra Reiter und Luise Kinseher sowie namhafte Mitglieder der Bayerischen Akademie der Schönen Künste aus der Bildenden Kunst, Literatur, Musik, darstellenden Kunst sowie Film- und Medienkunst: Mario Adorf, Volker Banfield, Dieter Borchmeyer, Nikolaus Brass, Sibylle Canonica, Dieter Dorn, Doris Dörrie, Dietrich Fink, Jens Malte Fischer, Christian Gerhaher, Peter Michael Hamel, Peter Hamm, Gert Heidenreich, Franz Hitzler, Stefan Hunstein, Caroline Link, Andreas Meck, Waltraud Meier, Thomas Meinecke, Sunnyi Melles, Albert Ostermaier, Georg M. Oswald, Hans Pleschinski, Bettina Reitz, Tobias Schneid, Michael Semff, Bernhard Sinkel, Kerstin Specht, Michael Verhoeven, Anne Sofie von Otter, Armin Zweite.
Eine Übersicht der Lesenden finden Sie unter diesem Link (PDF).
Änderungen vorbehalten.
Donnerstag, 9. November 2017, 19:00 Uhr
Gedenkstunde zum 79. Jahrestag der „Reichskristallnacht“
im Saal des Alten Rathauses am Marienplatz
Einlass ab 18:15 Uhr
Grußworte
Dieter Reiter, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München
Dr.h. c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
Vortrag:
„Bedeutung und Formen der Erinnerung“
Prof. Dr.-Ing. Winfried Nerdinger, Gründungsdirektor des NS-Dokumentationszentrums München
Musik
Felix Mendelssohn (Hamburg 1809–Leipzig 1847): Cappriccio op. 81: Andante con moto-Allegro fugato
Viktor Ullmann (Teschen /Cieszyn, 1898–Auschwitz-Birkenau 1944): 3. Streichquartett op. 46 (1943): 1. Satz, Allegro moderato.
Philharmonisches Streichquartett München
Donnerstag und Freitag, 9. und 10. November 2017, jeweils um 11, 13, 15 und 17 Uhr
»Weg der Erinnerung«
Geführte Stadtgänge
Treffpunkt: Torbogen am Alten Rathaus, am Marienplatz
Es führen: Lorenz Michael Hahn, Albert Knoll, Gerd Modert, Maximilian Strnad.
Stadtgang vom Alten Rathaus bis zum Gedenk stein an der Herzog-Max-Straße entlang ehemaliger Wohnadressen verfolgter jüdischer Bürgerinnen und Bürger in München:
Altes Rathaus München, Marienplatz 15
Familie Dr. Karl Bacharach, Marienplatz 2
Familie Fanny Schmalzbach, Löwengrube 16
Familie Emil Neuburger, Kaufingerstraße 26
Familie Ida Pauson, geborene Aufseeßer, Neuhauser Straße 9
Familie Emanuel Kirschner, Herzog-Max-Straße 7/II
Familie Leopold Paul Goldlust, Herzog-Max-Straße 7 / I Rgb.
Gedenkstein an der Herzog-Max-Straße
Sonntag, 12. November 2017, 19:00 Uhr
»Musik aus Theresienstadt«
Konzert im Jüdischen Gemeindezentrum St.-Jakobs-Platz 18
Nirgendwo kam der Zynismus der Nationalsozialisten deutlicher zum Ausdruck als in Theresienstadt. Die Weltöffentlichkeit und die zur Deportation bestimmten Juden wurden planmäßig über den Zweck der Einrichtung getäuscht. Bis heute hält sich das Bild des privilegierten »Altersghettos«, in dem vor allem musiziert und gemalt wurde.
Musik wurde gespielt, wenn die Kolonnen zur Arbeit zogen und am Vorabend von Transporten. Musik wurde benutzt, um die Opfer ruhig zu stellen, Musik bot aber auch Trost und Beschäftigung.
Es wurde komponiert und interpretiert: Kammermusik, Chor- und Solomusikabende, Gedichtvertonungen und Kinderopern für eine dankbare, aufmerksame Zuhörerschaft. Persönlichkeiten wie Pavel Haas, Viktor Ullmann und Ilse Weber setzten dem Vernichtungswerk der Nationalsozialisten mit ihrer Musik künstlerische Würde entgegen, die bis heute nachklingt. Das Konzert mit Kompositionen aus dem Ghetto Theresienstadt präsentiert ausgewählte Werke von ihnen sowie von Felix Mendelssohn-Bartholdy, dessen Kompositionen in der NS-Zeit zur verbotenen Musik zählten.
Lieder von Ilse Weber: Lilian von der Nahmer (Sopran).
Musik: Philharmonisches Streichquartett München – Bernhard Metz (Violine), Clement Courtin (Violine), Konstantin Sellheim (Viola) und Manuel von der Nahmer (Violoncello).
Kartenvorverkauf im Büro des Kulturzentrums der IKG, Email: karten@ikg-m.de oder (0 89)202400-491.
Hintergrund:
„Reichskristallnacht“ – das Wort erinnert an eingeworfene Schaufenster von Geschäften jüdischer Eigentümer, an verwüstete Wohnungen, brennende Synagogen und mit Hetzparolen beschmierte Wände. Diese Zerstörungen waren jedoch nur die äußerlich sichtbaren Spuren der nationalsozialistischen Aggression. Dahinter verbirgt sich weit mehr. »Kristallnacht«, das bedeutet auch und vor allem: geplante und spontane Gewaltausbrüche und Mordaktionen gegen Menschen – also: Terror jenseits materieller Zerstörungen.
Jüdische Münchnerinnen und Münchner waren bis 1933 Teil der Münchner Stadtgesellschaft. Viele engagierten sich privat oder beruflich für das kulturelle Leben der Stadt. Als Schauspieler, Künstler, Musiker, Schriftsteller, Architekten, Kunstsammler, Verleger, Fotografen und in vielen anderen kreativen Berufen hatten sie entscheidend zum Ruf Münchens als eine der führenden Kunstmetropolen Europas beigetragen. Das NS-Regime nahm ihnen nahezu alle Möglichkeiten zur schöpferischen Arbeit und diffamierte ihre Werke als »undeutsch« und »entartet«.
79 Jahre nach den Novemberpogromen von 1938 erinnert die Namenslesung an mehr als 250 Münchner Künstler und Kulturschaffende, die im Holocaust ihr Leben verloren. Sie wurden entrechtet und verfolgt, gedemütigt und misshandelt. Sie wurden in Todeslager verschleppt und ermordet. Ihr Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt und ihre Lebensgeschichten sind aus dem kollektiven Gedächtnis weitgehend verschwunden.
Sie alle waren Bürger dieser Stadt. Wir wollen ihrer gedenken und ihre Namen nennen.
(Fotos: Porträtfotos aus „Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933–1945“, herausgegeben vom Stadtarchiv München. © Stadtarchiv München)
Veranstalter:
Arbeitsgruppe »Gedenken an den 9. November 1938«
Eine Kooperation von: BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung, »Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.« – regionale Arbeitsgruppe München, Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern K.d.ö.R., Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Mitzwe Makers e. V., NS-Dokumentationszentrum München, Stadtarchiv München, Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Weiße Rose Stiftung e. V.
Mit besonderem Dank an Bayerische Akademie der Schönen Künste für die freundliche Unterstützung.
Mitglieder der Arbeitsgruppe:
»Gedenken an den 9. November 1938« sind Anita Brackertz, Aaron Buck, Sonja Eschenbach, Steven Guttmann, Dr. Andreas Heusler, Dr. h. c. Charlotte Knobloch, Eva König, Helga-Maria König, Dr. Hildegard Kronawitter, Ilse Macek, Dr. Ralf Melzer, Prof. h. c. Dr. Abi Pitum, Ellen Presser, Birgit Sandhof, Dr. Sabine Schalm, Brigitte Schmidt und Dr. Erika Tesar.
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Aktuelle Veranstaltungen
Do. 23.01.2025 | 23. Tewet 5785
Kultur
„God Speaks Yiddish“
Beginn 19:00Donnerstag, 23. Januar 2025, 19 Uhr
Dokumentarfilm
Eine Veranstaltung im Rahmen der 16. Jüdischen Filmtage
USA/Israel 2024, 78 Min. (Original in Englisch Jiddisch, mit deutschen Untertiteln)
Regie / Drehbuch: Tuvia Tenenbom
Regieassistenz & 2. Kamera: Isi Tenenbom
Kamera & Schnitt: Florian Krauss
Mea Sharim und charedische Juden sind seit jeher eine »black box«, die oftmals ein ganzes Bündel an Phantasien und Assoziationen hervorruft, unter anderem auch deshalb, weil sie den israelischen Staat ablehnen. Stets sind sie auch eine Projektionsfläche für Antisemiten.
Tuvia Tenenbom landete mit seinem Buch »Gott spricht Jiddisch – Mein Jahr unter Orthodoxen« (Suhrkamp, Berlin 2023) auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Gleichzeitig gelang ihm mit seinem parallel entstandenen gleichnamigen Dokumentarfilm ein einzigartiges Dokument. Nämlich eine informative, anekdotenreiche, aber auch kritisch-analytische Reise in das Leben und Denken ultraorthodoxer Juden in Mea Shearim heute. Weiterlesen »
So. 26.01.2025 | 26. Tewet 5785
Kultur
„Die Ermittlung“
Beginn 16:00Sonntag, 26. Januar 2025, 16 Uhr
Filmvorführung mit anschließendem Gespräch
D 2024, gekürzte Fassung 186 Min.
Regie: Rolf Peter Kahl
Produzent: Alexander van Dülmen
Produktion: Film&Mischwaren, ARTE, BR und WDR
Filmverleih: LEONINE Studios
Darsteller: Rainer Bock (Richter), Clemens Schick (Ankläger), Bernhard Schütz (Verteidiger) u. v. a.
Eine Veranstaltung im Rahmen der 16. Jüdischen Filmtage
Beitrag zur Literarischen Woche gegen Antisemitismus, veranstaltet von Kulturzentrum der IKG München & Oberbayern, Monacensia, Münchner Volkshochschule, NS-Dokumentationszentrum sowie den Stiftungen von Internationaler Jugendbibliothek, Literaturhaus und Lyrik Kabinett
Das Drama »Die Ermittlung« – basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück von Peter Weiss – schildert den ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess (1963 bis 1965) anhand der Gerichtsprotokolle, Zeugen- und Angeklagten-Aussagen, Presseberichten und Erinnerungen der Beteiligten. Regisseur Rolf Peter Kahl hat »Die Ermittlung. Oratorium in 11 Gesängen« in einen wirkungsmächtigen dokumentarischen Film übertragen. Die beeindruckende Erstaufführung fand beim Münchner Filmfest im Juli 2024 statt. Nun wird er am Vorabend des Internationalen Holocaust-Gedenktags erneut gezeigt. Weiterlesen »
Do. 13.02.2025 | 15. Schwat 5785
Kultur
„Das brennende Gewissen“
Beginn 19:00Buchpräsentation mit dem Schriftsteller Christof Weigold
Donnerstag, 13. Februar 2025, 19 Uhr
Intro: Christian Springer
Die 75-jährige Buchhändlerin Erica Mrosko wird in ihrer Schwabinger Altbauwohnung erstochen aufgefunden. Am Tatort findet sich ein an den Fallanalytiker Felix Petry adressierter leerer Briefumschlag. Bald wird klar, die Frau hätte eine wichtige Aussage zum Brandanschlag auf das jüdische Gemeindehaus vom 13. Februar 1970, dem sieben jüdische Senioren zum Opfer fielen, machen wollen. Auf der Suche nach der Wahrheit wird der Profiler Petry von Neonazis bedroht, von einer linken WG belogen und von seinen Vorgesetzten ausgebremst. Weiterlesen »
Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
Tel: +49 (0)89 20 24 00 -100
Fax: +49 (0)89 20 24 00 -170
E-Mail: empfang@ikg-m.de