Veranstaltungen
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Mo. 09.11.2015 | 27. Cheschwan 5776
Gedenken an den 9. November 1938
Öffentliche Namenslesung (15 bis 18 Uhr) und Gedenkveranstaltung (19 Uhr). (Einladungsflyer, PDF)
„Reichskristallnacht“ – das Wort steht für eingeworfene Schaufenster von Geschäften jüdischer Eigentümer. Diese Zerstörungen waren jedoch nur die äußerlich sichtbaren Spuren der nationalsozialistischen Aggression. Dahinter verbirgt sich weit mehr. „Kristallnacht“, das bedeutet auch und vor allem: geplante und spontane Gewaltausbrüche und Mordaktionen gegen Menschen – also: Terror jenseits materieller Zerstörungen.

Gedenkstein am Ort der ehemaligen Hauptsynagoge, Herzog-Max-Straße. Foto: Laurent Soussana. Porträtfotos aus „Biographi sches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933–1945“, herausgegeben vom Stadtarchiv München.
Der Kaufmann Joachim Both wurde in der Lindwurmstraße kaltblütig ermordet. Etwa 1.000 Männer aus München wurden als „Aktions-Häftlinge“ in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Über 30 von ihnen kamen nachweislich ums Leben. 22 jüdische Münchnerinnen und Münchner nahmen sich in diesen Tagen das Leben; für sie war Suizid ein letzter, verzweifelter Ausweg.
77 Jahre danach erinnert die Namenslesung an jene Menschen, die durch das Novemberpogrom ihr Leben verloren. Sie wurden entrechtet und verfolgt, gedemütigt und beraubt. Sie wurden in das nahegelegene Konzentrationslager Dachau verschleppt und ermordet, andere wurden in den Suizid getrieben. Auch ihre Familien waren Leidtragende der Gewalt. Selbst wenn sie sich ins Ausland retten konnten, so blieben doch die traumatisierenden Erfahrungen von Staatsterror, von Schutzlosigkeit und der schmerzhafte Verlust nahestehender Menschen. Sie alle waren Bürger dieser Stadt. Wir wollen ihrer gedenken und ihre Namen nennen.
Öffentliche Namenslesung zur Erinnerung an die Münchner Todesopfer der nationalsozialistischen »Schutzhaftaktion« nach dem 9. November 1938
15:00–18:00 Uhr
am Gedenkstein der ehemaligen Hauptsynagoge in der Herzog-Max-Straße (hinter dem Künstlerhaus)
Mit der diesjährigen Namenslesung wird an die Münchner Opfer der »Reichskristallnacht« vom 9. November 1938 erinnert, die den Misshandlungen vor Ort bzw. ihren Verletzungen nach der Verschleppung ins KZ Dachau erlagen oder sich unter dem Eindruck der Ereignisse in ihrer Verzweiflung das Leben nahmen.
Programm
Einleitung
Ilse Macek
»Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V.«
Es lesen Münchner Schülerinnen und Schüler.
Zwischentexte
Eva König
Arbeitsgruppe »Gedenken an den 9. November 1938«
Schlusswort
Aaron Buck
Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern
El Mole Rachamim (Gedenk-Gebet)
Kantor Moshe Fishel
Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern
Gedenkstunde zum 77. Jahrestag der »Reichskristallnacht«
im Saal des Alten Rathauses am Marienplatz
19:00 Uhr
Programm
Aus dem Trio op. 10 für Streicher von Paul Ben-Haim
Shalom-Ensemble München
Ansprachen
- Dieter Reiter
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München - Dr. h. c. Charlotte Knobloch
Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde
München und Oberbayern
Vortrag
„Der Wandel des Gedenkens an den 9. November 1938 seit Kriegsende“
Dr. Andreas Heusler
Historiker, Stadtarchiv München
Psalm 91
Rabbiner Yehuda A. Horovitz
Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern
Veranstalter: Arbeitsgruppe »Gedenken an den 9. November 1938«
Eine Kooperation von: BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung, »Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.« – regionale Arbeitsgruppe München, Israelitische Kultusgemeinde München
und Oberbayern K.d.ö.R., Kulturreferat der Landeshauptstadt München, NS-Dokumentationszentrum München, Stadtarchiv München, Stiftung Bayerische Gedenkstätten
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Aktuelle Veranstaltungen
Do. 27.11.2025 | 7. Kislew 5786
Kultur
„Jiddish-Soulfood“: Von Tango bis Jazz, von Damals bis Jetzt – mit Sharon Brauner
Beginn 19:00Konzert
Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr
Sharon Brauner singt Lieder in Jiddisch und von jüdischen Komponisten.
Piano-Begleitung: Harry Ermer
Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »
So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786
Kultur
„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann
Beginn 18:00Buchpräsentation und Gespräch
Sonntag, 30. November 2025, 18 Uhr
Moderation: Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)
Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »
Mi. 03.12.2025 | 13. Kislew 5786
Kultur
„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr
Vorstellung der Autobiografie von Roman Haller
Moderation: Shahrzad Osterer (BR)
Roman Haller erzählt von seiner Geburt 1944 in einem Waldversteck in Polen, vom Aufwachsen in Deutschland, einem Land, das seine Eltern ermordet hätte, wenn es ihrer in der NS-Zeit habhaft geworden wäre, vom jüdischen Alltag zwischen Schwarzmarkt und Schulbank, Davidstern und Lederhose. Mit Humor schildert er, wie das Leben trotz allem weiterging und wie er seinen Platz im München der Nachkriegszeit fand. Weiterlesen »
Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
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