Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Nachrichten

« Zurück

9. Januar 2017

8. Jüdische Filmtage in München – vom 19. Januar bis 22. Febuar 2017

plakatSehr geschätztes Publikum, im Februar 2007 bezog die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern das Jüdische Gemeindezentrum. Damit eröffneten sich neue Möglichkeiten, jüdische Kultur in all ihrer Vielfalt im eigenen Haus zu pflegen und zu präsentieren. Auch im Jahr 2017 feiern wir nicht nur zehnjähriges Jubiläum unserer Präsenz und Aktivität am St.-Jakobs-Platz, sondern wir laden zu zahlreichen Kulturereignissen ein, wie jedes Jahr im Januar und Februar beginnend mit den Jüdischen Filmtagen am Jakobsplatz.

Das komplette Programm der 8. Jüdischen Filmtage in München finden Sie in diesem Booklet (PDF-Download).

Bereits zum achten Mal heißt es jetzt also: Licht aus, Vorhang auf und Film frei! Wie alle Jahre wird ein bunter Film-Strauß geboten – ob Neues oder schwer Zugängliches, übersehene Kleinode oder (manchmal sogar extra aufbereitete) Entdeckungen, aus vielen Ländern und aus mindestens ebenso vielen Sprachen.

Dieses Mal reicht die Palette vom Thriller, der sich mit Tabus und antijüdischen Vorurteilen im heutigen Polen auseinandersetzt, über die Holocaust-Thematik, die 2015 in eine geglückte Minikomödie des Geschwisterpaars Nurith und Emanuel Cohn einfließt, während aus dem ehrgeizigem Projekt einer Groteske über den Holocaust bei Jerry Lewis 1972 ein Filmdesaster wurde, über das Eric Friedler über vierzig Jahre später in seiner grandiosen NDR-Dokumentation »Der Clown« berichtet. Dokumentarfilme über Eva Hesse und Ohad Naharin beleuchten den Werdegang genialer innovativer Künstler auf den Gebieten Kunst und Tanz.

Nicht zu vergessen die alljährliche Hommage an die jiddische Sprache, der wir in München – ob als Dokumentation oder Spielfilm – jedes Jahr aufs Neue ein kleines Denkmal setzen möchten. Apropos Denkmal: Filme haben ja ihre jeweils eigene Geschichte. Das gilt auch für eine französische Dokumentation über die Stadt Kovel und das Schicksal ihrer jüdischen Einwohner. Die Spurensuche verlangte Zeugenbefragung in sechs Sprachen. Nach der Bearbeitung, sprich Synchronisation in Deutsch, wird dieser Film für die Erinnerungs- und Bildungsarbeit in Deutschland allgemein zugänglich sein. Möglich wurde dies durch den Bildungsfonds in memoriam Max Mannheimer (1920–2016).

So möchte ich allen Unterstützern und Kooperationspartnern von Herzen danken, die zum Gelingen der 8. Jüdischen Filmtage beitragen. Mein besonderer Dank gilt Ellen Presser, der langjährigen Leiterin des Kulturzentrums der Israelitischen Kultusgemeinde, deren herausragender Arbeit wir nicht nur die Filmtage verdanken, sondern über das ganze Jahr hinweg ein Angebot jüdischer Kultur, das unsere Stadt bereichert – nicht erst seit zehn, sondern seit über 33 Jahren! Ich wünsche den Besuchern bei den Filmen und Begegnungen mit Mitwirkenden und Regisseuren, die dieses Mal aus Warschau, Jerusalem, Stockholm, Hamburg und Paris anreisen, unvergessliche Eindrücke und bewegende Momente – frei nach dem Steven-Spielberg-Motto »Das Kino ist der Ausdruck unserer Träume.« Mögen es am Ende möglichst gute sein!

Ihre
Charlotte Knobloch

Alle Beiträge der Kategorie Nachrichten ansehen »