Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Veranstaltungen Kulturzentrum

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Do. 12.11.2015 | 30. Cheschwan 5776

Beginn 19:00

Vortrag: „Und was ist ein Mensch ohne Papiere? Weniger als ein Papier ohne Menschen!“

Ausbürgerungen aus dem nationalsozialistischen Deutschland

Joseph Roth, einer der brillantesten deutschsprachigen Journalisten seiner Zeit, wusste, was vom Gesetz über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit vom 14. Juli 1933 zu erwarten war. Die im Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger Nr. 198 vom 25.8.1933 veröffentlichte Liste Nummer 1 machte ohne Umschweife klar, wen Nazi-Deutschland als Feind betrachtete, wen man nicht mehr unter die Deutschen rechnen wollte und auf wen die Jagd eröffnet war: Politiker, Pazifisten, Journalisten, Denker und Schriftsteller, Christen, Juden, Atheisten. Die erste von 359 Listen liest sich wie ein Who-Is-Who der Weimarer Republik: von Lion Feuchtwanger, Alfred Kerr und Heinrich Mann bis hin zu Willi Münzenberg, Philipp Scheidemann und Otto Wels. Die systematische Ausbürgerung von etwa 40.000 Personen diente als Instrument der Bestrafung, Verfolgung und Vernichtung von Menschen, derer man nicht sofort habhaft werden konnte. Wir wissen heute: wer Menschen die Papiere nimmt, trachtet ihnen nach dem Leben. Damals wie heute.

Leibl Rosenberg © Claus Felix Meyer, Nürnberg

Leibl Rosenberg in der Stadtbibliothek Nürnberg © Claus Felix Meyer, Nürnberg

Es referiert der Publizist Leibl Rosenberg, der seit 1997 an der Stadtbibliothek Nürnberg mit der Erforschung und Restitution von Buchbeständen aus NS-Raubgut befasst ist.

Veranstaltung in der Reihe »Flucht – Asyl – Migration: die historische Erfahrung«

Eintritt frei.

Veranstalter: Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde, Münchner Volkshochschule, Seidlvilla e.V.

Veranstaltungsort: Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b, Mühsam-Saal

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Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan | « »

Aktuelle Veranstaltungen


So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786

Kultur

„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel

Beginn 17:00

Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr

Moderation: Günter Keil

Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »

Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

Kultur

26. Lange Nacht der Museen in München

Beginn 20:30

Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

Auf einen Blick:

Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786

Kultur

Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr

Moderation: Ellen Presser

Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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