Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Nachrichten

« Zurück

10. August 2017

„Unsere Demokratie braucht Schutz“

Charlotte Knobloch spricht sich bei einem Treffen mit der Bundeswehr für den Einsatz der Streitkräfte im Inneren aus. Von Helmut Reister, erschienen in der Jüdischen Allgemeinen vom 10.08.2017. Das zunehmend relevanter werdende Thema »Sicherheit« stand im Mittelpunkt eines Informationstreffens, zu dem das Bundeswehr-Landeskommando Bayern eingeladen hatte.

Zu den Rednern, die sich aus unterschiedlichster Perspektive mit der Thematik auseinandersetzten, gehörte auch IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch. Sie war der Einladung des Kommandeurs, Brigadegeneral Helmut Dotzler, gefolgt.

Joachim Herrmann, Charlotte Knobloch und Helmut Dotzler (v.l.) © IKG

Joachim Herrmann, Charlotte Knobloch und Helmut Dotzler (v.l.) © IKG

 

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, der ebenfalls an der Veranstaltung teilnahm, wies in seiner Rede darauf hin, dass die Bundeswehr einen unersetzbaren und wichtigen Dienst leiste, nicht nur bei militärischen Einsätzen fernab der Heimat. Bewährt hätten sich die Soldaten auch innerhalb des Landes, etwa bei Einsätzen in Zusammenhang mit Flutkatastrophen.

Terror

Für den Minister gibt es zudem keinen Zweifel daran, dass die Bundeswehr angesichts der bestehenden Terrorwarnungen bei akuten Gefährdungslagen auch innerhalb Deutschlands eingesetzt werden müsse. »Zur Erhöhung der Sicherheit ist das dringend erforderlich«, erklärte er und wies darauf hin, dass dies in Ausnahmesituationen schon jetzt möglich sei.

Der Einsatz der Bundeswehr bei sogenannten »Terrorlagen« ist den Worten Herrmanns zufolge schon über reine Gedankenspiele hinausgegangen. Es habe bereits eine groß angelegte gemeinsame Übung von zivilen und militärischen Behörden und Einrichtungen gegeben, erklärte er. Ziel sei es, ein schnell und reibungslos funktionierendes System für derartige Krisenfälle zu entwickeln.

Ungeachtet des grundsätzlichen Lobs, das Herrmann der Bundeswehr aussprach, sparte er in seiner Rede die in jüngster Zeit zutage getretenen unerfreulichen Zwischenfälle innerhalb der Bundeswehr nicht aus. Toleranz dürfe es in diesen Fällen nicht geben, betonte auch der Kommandeur des Landeskommandos, Brigadegeneral Helmut Dotzler. Die Orientierung an den demokratischen Grundwerten stehe weder innerhalb der Führung noch beim Dienst der Soldaten auch nur ansatzweise zur Disposition.

Inakzeptabel

Rechte Tendenzen innerhalb der Bundeswehr sind für IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch völlig inakzeptabel, wie sie in ihrer Rede unmissverständlich klarstellte. Angesichts des zunehmenden weltweiten Terrors, der auch Deutschland erreicht hat, sei der Einsatz der Bundeswehr bei Gefährdungslagen aus ihrer Sicht gerechtfertigt und auch sinnvoll.

»Unsere Demokratie braucht Schutz, unsere Freiheit braucht Sicherheit. Die Bundeswehr ist ein wesentlicher Garant dafür. Und zwar weil und nur dann, wenn sie unverrückbar auf einem Wertefundament steht«, erklärte Charlotte Knobloch. Sie sei aber davon überzeugt, dass es die demokratischen Werte seien, die das Denken und Handeln der Soldaten bestimmen würden. Dazu gehöre auch der Kampf gegen den weltweiten Terrorismus und für die Freiheit.

Alle Beiträge der Kategorie Nachrichten ansehen »

VeranstaltungenÜberblick »

Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan | « »

Aktuelle Veranstaltungen


So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786

Kultur

„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel

Beginn 17:00

Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr

Moderation: Günter Keil

Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »

Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

Kultur

26. Lange Nacht der Museen in München

Beginn 20:30

Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

Auf einen Blick:

Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786

Kultur

Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr

Moderation: Ellen Presser

Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

Alle Veranstaltungen »

Israelitische Kultusgemeinde
Kontakt
Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
Tel: +49 (0)89 20 24 00 -100
Fax: +49 (0)89 20 24 00 -170
E-Mail: empfang@ikg-m.de