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25. Juni 2012

Thüringer Heimatschutz“ – Jeder zehnte war Agent

Erschienen auf Welt Online, 23.6.2012. Zwischen 1997 und 2003 waren insgesamt zwölf V-Leute deutscher Geheimdienste im rechtsextremistischen „Thüringer Heimatschutz“ (THS) aktiv. Die Neonazi-Vereinigung hatte die NSU-Terroristen unterstützt.

Im „Thüringer Heimatschutz“, dem auch  die Mitglieder der Neonazi-Zelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) angehörten, waren einem Medienbericht zufolge von 1997 bis 2003 zwölf V-Leute von deutschen Geheimdiensten aktiv.

Wie die Berliner Zeitung am Samstag berichtete, bestätigte der Erfurter Verfassungsschutz jetzt erstmals die Unterwanderung des „Thüringer  Heimatschutzes“. Demnach war fast jeder zehnte Aktivist in der  damaligen Neonazi-Vereinigung ein Spitzel des Verfassungsschutzes.

Die Mitglieder des „Thüringer Heimatschutzes“ hatten die  mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate  Zschäpe nach ihrem Abtauchen mit Geld, Unterkunft und Waffen  versorgt.

Die jahrelang unentdeckt gebliebene NSU soll für zehn  Morde, zwei Sprengstoffanschläge in Köln und eine Serie von  Überfällen auf Geldinstitute verantwortlich sein.

Akten über Geheimdienstaktion wurden vernichtet

Nach Angaben der „Berliner Zeitung“ gab es damals eine  gemeinsame Geheimdienstoperation „Rennsteig“, mit der die Thüringer  Neonazi-Szene aufgedeckt werden sollte. Unter Federführung des  Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) seien daran das Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz, der Militärische Abschirmdienst (MAD) sowie zeitweilig auch das bayerische Landesamt für  Verfassungsschutz beteiligt gewesen.

Nach Angaben des Innenministeriums in Erfurt verfüge das  Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz aber angeblich über keine  „Rennsteig“-Akten mehr, berichtete die Zeitung weiter. Das Bundesamt für Verfassungsschutz gab laut „Berliner Zeitung“  wiederum in einem Geheimbericht zu, dass im vergangenen Jahr Akten  aus den Jahren 1997 bis 2001 vernichtet worden seien, die zum Teil  auch die Operation „Rennsteig“ betrafen. Unklar bleibe, ob die  Akten nach dem Auffliegen der NSU Anfang November 2011 vernichtet  wurden, oder vorher.

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Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »

So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786

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„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann

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Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »

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„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller

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Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr

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Moderation: Shahrzad Osterer (BR)

Roman Haller erzählt von seiner Geburt 1944 in einem Waldversteck in Polen, vom Aufwachsen in Deutschland, einem Land, das seine Eltern ermordet hätte, wenn es ihrer in der NS-Zeit habhaft geworden wäre, vom jüdischen Alltag zwischen Schwarzmarkt und Schulbank, Davidstern und Lederhose. Mit Humor schildert er, wie das Leben trotz allem weiterging und wie er seinen Platz im München der Nachkriegszeit fand. Weiterlesen »

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