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18. Juni 2012

Terroranschlag an israelisch-ägyptischer Grenze

Reuters. Ein neuer Überfall von Extremisten hat in Israel Sorge um die Stabilität der Westgrenze zu Ägypten ausgelöst. Drei schwer bewaffnete Extremisten drangen am 18. Juni 2012 nach Angaben der israelischen Armee über die Sinai-Wüste auf israelisches Gebiet vor und eröffneten das Feuer auf eine Gruppe von Bauarbeitern, die an der Errichtung eines Grenzzauns zu Ägypten arbeiteten. Einem Armeesprecher zufolge feuerten die Angreifer auch eine Panzerfaust ab. Einer der Arbeiter, arabischer Israeli, wurde bei dem Überfall getötet. Herbeigeeilte Soldaten erschossen zwei der Angreifer. Eine großangelegte Suche nach weiteren Eindringlingen blieb Medienberichten zufolge ohne Ergebnis. Der Zwischenfall ereignete sich in einer von nur wenigen landwirtschaftlichen Genossenschaften besiedelten Wüstenregion bei Be’er Milka rund 30 Kilometer südlich des Gaza-Streifens.

Die israelisch-ägyptische Grenze. Foto: IDF

Wenige Stunden nach dem Überfall wurden bei einem israelischen Luftschlag im islamistisch regierten nahe gelegenen Gaza-Streifen zwei Mitglieder der Extremisten-Gruppe Islamischer Dschihad getötet. Nach Angaben der israelischen Armee bestand kein Zusammenhang zwischen beiden Vorfällen.

Verteidigungsminister Ehud Barak zeigte sich alarmiert von dem Überfall: „Wir erleben eine verstörende Verschlechterung bei der ägyptischen Sicherheitskontrolle über den Sinai“, sagte Barak. Der Zwischenfall ereignete sich nur Stunden, nachdem sich die Islamisten in Ägypten zum Sieger der Präsidentenwahl ausgerufen hatten. „Wir warten auf das Wahlergebnis. Wer immer gewinnt, wir erwarten von ihm die Einhaltung aller internationalen Verpflichtungen einschließlich des Friedensvertrages“, sagte Barak.

Israel hatte 1979 mit Ägypten als erstem arabischen Staat einen historischen Frieden geschlossen und später die 1967 eroberte Sinai-Halbinsel an Ägypten zurückgegeben. Bereits im vergangenen August waren schwer bewaffnete Extremisten nahe der Urlaubermetropole Eilat am Roten Meer über den Sinai nach Israel eingedrungen und hatten wahllos das Feuer auf vorbeifahrende Autos eröffnet. Dabei starben acht Menschen.

Als Reaktion auf die verschlechterte Sicherheitslage nach Ausbruch des Arabischen Frühlings, aber auch, um Tausende Armutsflüchtlinge vom Betreten des Landes abzuhalten, hat Israel damit begonnen einen mehr als 250 Kilometer langen Sicherheitszaun entlang der Sinai-Grenze von Eilat im Süden bis zum Gaza-Streifen zu errichten.

Hintergrund:

Terroranschlag an israelisch-ägyptischer Grenze

Ein israelischer Zivilist ist am 18. Juni 2012 etwa 30 km südlich des Gazastreifens in einem Hinterhalt getötet worden. Schon am Freitag, 15.6.2012, hatten palästinensische Terroristen aus dem Sinai heraus zwei Gradraketen auf israelisches Gebiet abgefeuert.

Israelische Verteidigungsstreitkräfte, 18.06.12. Terroristen, die von Ägypten aus illegal die Grenze überquert hatten, ließen eine Bombe am Straßenrand detonieren und beschossen zwei israelische Fahrzeuge mit Panzerabwehrraketen. Die Zivilisten in den Fahrzeugen befanden sich auf dem Weg zur Baustelle für den Grenzzaun zwischen Israel und Ägypten.

Soldaten der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL), die zum Tatort kamen, feuerten auf die Terroristen und töteten zunächst einen von ihnen. Ein zweiter Terrorist wurde bei einer anschließenden Verfolgungsjagd getötet. Einer der beiden hatte einen weiteren Sprengsatz bei sich getragen, der beim Beschuss detonierte.

Ort des Einschlags. Foto: D. Helbreich

Raketen auf Israel

Haaretz, 17.06.12. Palästinensische Terroristen haben am 15. Juni 2012 aus dem Sinai heraus zwei Gradraketen auf israelisches Gebiet abgefeuert.

Die Raketen detonierten in der Region Ovda und im Bezirk Mitzpe Ramon. Es ist damit erstmals palästinensischen Gruppen gelungen, diese Bezirke mit ihren Raketen zu erreichen.

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Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan | « »

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So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786

Kultur

„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel

Beginn 17:00

Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr

Moderation: Günter Keil

Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »

Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

Kultur

26. Lange Nacht der Museen in München

Beginn 20:30

Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

Auf einen Blick:

Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786

Kultur

Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr

Moderation: Ellen Presser

Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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