Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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25. Juli 2016

Selbstmordanschlag in Ansbach – Knobloch: Unsere Liebe zum Leben wird stärker sein!“

München, 25.7.2016.  Bei einem mutmaßlich islamistischen Selbstmordanschlag wurden in Ansbach zwölf Menschen zum Teil schwer verletzt. Dazu Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern: „München, Ansbach, Würzburg, Reutlingen – unfassbarer Hass und mörderische Lebensverachtung lassen uns in diesen Tagen nicht zur Ruhe kommen. Erneut gehen unsere Gedanken zu den Opfern und ihren Familien und wir hoffen innig, dass die zum Teil schwer Verletzten bald und vollständig genesen mögen.“

Die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland weiter: „Sollte sich das Bild einer unheilvollen Verknüpfung von psychischer Störung und islamistischem Hintergrund ein weiteres Mal bestätigen, müssen Politik und Sicherheitskräfte, aber auch die Gesellschaft einer vielschichtigen, lauernden Bedrohung offen ins Auge sehen. Wachsamkeit, Wehrhaftigkeit, Zusammenhalt – darum muss es nun gehen. Sonst zerstört der Hass – importierter oder einheimischer – den freiheitlichen Lebensstil, den unser Land  in den letzten Jahrzehnten errungen hat.“

Knobloch weiter: „Die Sicherheitskräfte haben in Bayern hervorragend reagiert und werden zu Recht international gelobt. Doch sie brauchen endlich alle Mittel, um in der Prävention noch wirkungsvoller arbeiten zu können. Zugleich müssen wir feinere Sensoren für die Gefahr entwickeln, die von psychisch labilen oder scheinbar  traumatisierten Menschen ausgehen kann. Das betrifft neben den Fachleuten, die mit der Behandlung dieser Menschen befasst sind, uns alle. Das Internet spielt eine verheerende Rolle – hier bewegen sich die meist jungen Täter abgeschottet in der Parallelwelt ihrer jeweiligen Ideologie und finden alles von der tödliche Legitimation für ihre menschenverachtenden Pläne, über Komplizen bis hin zu ausführlichen Mordanleitungen. Das muss endlich – auch international – wirkungsvoll bekämpft werden.

Zugleich müssen wir alles daran setzen, dass wir uns nicht auseinanderdividieren lassen und als menschliche, solidarische Gesellschaft zusammenhalten. Wer zu uns vor Gewalt und Krieg flüchtet, muss hier Asyl und Hilfe finden. Der Terror darf weder populistischen Profiteuren in die Hände spielen noch islamistischen Extremisten erlauben, unseren Lebensstil zu zerstören, oder narzisstische Amokläufer zur Nachahmung ermuntern. Auch wenn mörderische Lebensverachtung gerade unser Leben bestimmt: Unsere Liebe zum Leben wird stärker sein!“

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Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan | « »

Aktuelle Veranstaltungen


So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786

Kultur

„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel

Beginn 17:00

Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr

Moderation: Günter Keil

Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »

Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

Kultur

26. Lange Nacht der Museen in München

Beginn 20:30

Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

Auf einen Blick:

Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786

Kultur

Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr

Moderation: Ellen Presser

Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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