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10. Juni 2011
Schindlers Gefährte Mietek Pemper ist tot
Mietek Pemper, Überlebender des Holocaust und Ehrenbürger der Stadt Augsburg, ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Wie die Augsburger Allgemeine berichtete, starb der Helfer von Oskar Schindler am 7.6.2011 im Klinikum der Stadt. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, reagierte mit tiefer Trauer auf die Nachricht von Pempers tot. „Er war ein großartiger Mensch, der diesem Land sehr fehlen wird“, sagte sie. Seine Botschaft jedoch müsse am Leben erhalten werden. Seit 10. Juni liegen eine Woche lang Kondolenzlisten im Augsburger Rathaus aus.
Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl würdigte Pemper als einen „bedeutenden Brückenbauer zwischen der jüdischen und christlichen Religionen und einen Versöhner zwischen den Generationen“. In „bemerkenswerte Weise“ habe Pemper die Ideale der Verständigung und des Dialogs gelebt und damit einen „unschätzbaren Beitrag“ für das gesellschaftliche Zusammenleben in der Friedensstadt Augsburg geleistet.
Seine Erinnerungen lieferten Stoff zu Spielsbergs „Schindlers Liste“
Pempers Erinnerungen lieferten eine wesentliche Grundlage zu Steven Spielsbergs berühmten Film „Schindlers Liste“. Im Drehbuch wurde Pempers Mitwirken bei der Erstellung der Liste in die Figur von Schindlers jüdischen Buchhalter Itzhak Stern eingearbeitet. Der 1969 in Israel verstorbene Stern und Pemper zählen zu den wichtigsten Helfern Schindlers bei der Rettung von mehr als tausend KZ-Häftlingen.
Pemper musste als Gefangener im Lager Plaszow bei Krakau von März 1943 bis September 1944 dem KZ-Kommandanten Amon Göth als Stenograf dienen. Dort las er heimlich die geheime dienstliche Post Göths mit und gab Schindler entscheidende Informationen weiter. Zusammen mit anderen half Pemper mit, die Listen Schindlers zu erstellen und tippte Teile davon selbst.
Wichtiger Zeuge in Kriegsverbrecherprozessen
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs galt Pemper als einer der wichtigsten Zeugen in den Prozessen, die in Polen gegen KZ-Kommandant Göth und andere Kriegsverbrecher geführt worden waren. Im Jahr 1958 ließ er sich in Augsburg nieder und arbeitete dort als Unternehmensberater. Seit den 80er Jahren hielt Pemper Vorträge in Schulen über Schindlers Wirken. Bei der Verfilmung von „Schindlers Liste“ galt er später als einer der wichtigsten Berater Spielbergs. Pemper veröffentlichte seine Erinnerungen auch in Buchform. Pemper hatte zuletzt in einem Altenheim in Augsburg gewohnt.
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Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »
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Zum Gedenken an den 87. Jahrestag der so genannten „Reichskristallnacht“ vom 9. November 1938
Die Anmeldung ist bis zum 5. November 2025 auf der Seite des NS-Dokumentationszentrum möglich.*
Die Gedenkveranstaltung wird per Livestream übertragen auf https://www.youtube.com/nsdoku und www.gedenken9nov38.de/live. Weiterlesen »

Israelitische Kultusgemeinde
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