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9. März 2012

Rechtsterror-Ausschuss startet mit Anlaufproblemen

dapd. Rüffel vom Bund: Der Rechtsterror-Untersuchungsausschuss wartet noch auf Akten aus den Ländern. „Es holpert an der Stelle noch gewaltig“, sagte der Obmann der Liberalen im Ausschuss, Hartfrid Wolff, am 8.3.2012 in Berlin. Auch für die Freistellung der geladenen Zeugen gebe es aus den Ländern noch keine konkreten Zusagen. Er erwarte deshalb bei der Innenministerkonferenz am 22. März „ein klares Signal“ der Landespolitiker.

Der Untersuchungsausschuss soll mögliche Versäumnisse der Sicherheitsbehörden im Zusammenhang mit der Mordserie der rechtsextremen Zwickauer Terrorzelle prüfen. Die Gruppe hatte nahezu unbehelligt von Polizei und Verfassungsschutz jahrelang im Untergrund gelebt. Die Terroristen ermordeten nach bisherigen Erkenntnissen bundesweit zehn Menschen.

Kritik an Arbeit der Polizei

Die Ombudsfrau für die Opfer der Zwickauer Terrorzelle, Barbara John, prangerte vor dem NSU-Untersuchungsausschuss bürokratische Hürden bei der Hilfe für die Betroffenen an. Viele Behörden agierten zu starrsinnig und standardisiert, sagte John. So hätten beispielsweise Jobcenter versucht, die Soforthilfen für die Opfer von Sozialleistungen abzuziehen.

John ist Ansprechpartnerin für die Angehörigen der Opfer der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU). Sie erneuerte vor dem Ausschuss ihre Kritik an der Arbeit der Polizei. Die Opfer-Familien hätten durch die falschen Anschuldigungen und Methoden der Sicherheitsbehörden stark gelitten. Die Polizeiausbildung müsse insgesamt reformiert werden, forderte sie. Die Beamten sollten stärker für das Thema Einwanderungsland sensibilisiert werden.

Zudem sollte jede Gewalttat gegen einen Einwanderer standardisiert auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund untersucht werden, sagte John. Sinnvoll wäre auch die Einrichtung einer Beschwerdestelle für Fehlverhalten der Sicherheitsbehörden.

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Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan | « »

Aktuelle Veranstaltungen


So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786

Kultur

„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel

Beginn 17:00

Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr

Moderation: Günter Keil

Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »

Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

Kultur

26. Lange Nacht der Museen in München

Beginn 20:30

Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

Auf einen Blick:

Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786

Kultur

Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr

Moderation: Ellen Presser

Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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