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13. November 2012

Friedrich warnt vor rechtsterroristischen Gruppierungen

Bezogen auf ganz Deutschland wurde in den vergangenen sechs Jahren ein Anstieg rechtsextremen Denkens von 8,6 auf 9,0 Prozent verzeichnet. Zugleich bleibt jedoch die Zufriedenheit mit der Demokratie im Vergleich zu anderen Staatsformen mit 94,9 Prozent (West: 95,5 Prozent; Ost: 92,1 Prozent) hoch.

Als Grundlage für die Studie wurden im Sommer 2.415 deutsche Staatsangehörige sowie 95 Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft vom Berliner Meinungsforschungsinstitut USUMA befragt.

Schwäche der Zivilgesellschaft

Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) nannte die Studie eine „alarmierende Anfrage“ an das Bildungssystem und die Familie in den neuen Ländern. Sie zeige eine „Schwäche der Zivilgesellschaft, die es vielerorts in Ostdeutschland noch gibt“, sagte er der „Saarbrücker Zeitung“ (Dienstagausgabe).

Der Stiftungsvorsitzende, Peter Struck, sagte der Nachrichtenagentur dapd, die Friedrich-Ebert-Stiftung sei „die einzige politische Stiftung, die systematisch und kontinuierlich die Öffentlichkeit über das Problem des Rechtsextremismus informiert und sensibilisiert“. Sie lege damit den Finger in die Wunde, sagte der ehemalige Bundesverteidigungsminister.

Ostdeutsche offenbar auch antisemitischer

Mit 25,1 Prozent ist Ausländerfeindlichkeit der Studie zufolge die am weitesten verbreitete rechtsextreme Einstellung in Deutschland. Antisemitismus ist dagegen bei rund jedem elften Deutschen manifest. Zum ersten Mal findet er sich in der aktuellen Untersuchung bei Ostdeutschen häufiger als bei Westdeutschen.

Die Ostdeutschen weisen auch in der jungen Altersgruppe (14 bis 30 Jahre) anders als in früheren Befragungen bei der Befürwortung einer rechtsautoritären Diktatur, Chauvinismus, Sozialdarwinismus und der Verharmlosung des Nationalsozialismus höhere Werte auf als in der Altersgruppe über 60. Generell gilt, dass Bildung als „Schutzfaktor“ wirkt: Personen mit Abitur neigen prozentual deutlich weniger zu rechtsextremem Denken als Personen ohne Abitur.

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Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan | « »

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So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786

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„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel

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Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr

Moderation: Günter Keil

Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »

Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

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Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

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Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786

Kultur

Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr

Moderation: Ellen Presser

Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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