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30. März 2012

Razzien gegen Islamisten in Frankreich

NZZ Online, afp/dpa/dapd. Die französische Polizei hat 19 verdächtige Islamisten festgenommen. Bei einigen wurden Waffen gefunden. Der Attentäter Merah ist in Toulouse beigesetzt worden, gegen den Willen der Stadtbehörden. Die Razzien am Morgen des 30.3.2012 fanden in Toulouse, aber auch im Grossraum Paris sowie in Marseille, Lyon, Nizza und weiteren Städten statt. Präsident Nicolas Sarkozy orientierte darüber im Radiosender Europe-1. Aus Ermittlerkreisen verlautete, die Festnahmen stünden nicht in direktem Zusammenhang mit den Gewalttaten des Attentäters Mohamed Merah, der bei drei Attentaten im Raum Toulouse insgesamt sieben Menschen erschossen hatte.

Nach dem Tod Merahs bei einem Polizeieinsatz vor rund einer Woche hatte Sarkozy die Sicherheitskräfte aufgefordert, die Gefährlichkeit von Verdächtigen zu überprüfen, die als Anhänger islamistischer Ideen bekannt sind. Merah hatte erklärt, dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahezustehen.

Merah ist am 29.3.2012 auf dem muslimischen Teil des Friedhofs von Cornebarrieu am Stadtrand von Toulouse beerdigt worden. Die Stadtverwaltung hatte zuvor vergeblich versucht, die Bestattung in Toulouse zu verhindern. Algerien hatte eine Beisetzung des Attentäters auf algerischem Boden, wie von der Familie gewünscht, aus Sicherheitsgründen abgelehnt. Da Merah französischer Staatsbürger war, bestand ein Anspruch auf seine Beisetzung in Frankreich.

Jüdische Schule in Toulouse erhält seit Bluttat viele Drohungen

ikg-wien.at, APA/AFP, 28.3.2012. Die jüdische Schule im südfranzösischen Toulouse, vor der in der vergangenen Woche ein Attentäter drei Kinder und einen Lehrer erschoss, erhält seit der Bluttat zunehmend antisemitische Drohungen. Die Polizei ermittele zu Telefonanrufen und Mails mit antisemitischem Inhalt, teilte der Staatsanwalt von Toulouse, Michel Valet, am Mittwoch mit. Die Leitung der Schule Ozar Hatorah („Schätze der Torah“) habe wegen der Drohungen Anzeige erstattet.

Nach Angaben des Dachverbandes jüdischer Einrichtungen in Frankreich (CRIF) war die Schule schon vor den tödlichen Schüssen des Serienattentäters Mohamed Merah das Ziel antisemitischer Drohungen. Seit der Bluttat werde die Schule aber damit überhäuft. Meist werde nicht die Schule selbst bedroht, sondern Juden allgemein oder es würden Verbindungen zum israelisch-palästinensischen Konflikt hergestellt. Die Staatsanwaltschaft nannte keine Zahl der eingegangenen Anrufe und Mails.

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Do. 27.11.2025 | 7. Kislew 5786

Kultur

„Jiddish-Soulfood“: Von Tango bis Jazz, von Damals bis Jetzt – mit Sharon Brauner

Beginn 19:00

Konzert
Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr

Sharon Brauner singt Lieder in Jiddisch und von jüdischen Komponisten.
Piano-Begleitung: Harry Ermer

Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »

So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786

Kultur

„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann

Beginn 18:00

Buchpräsentation und Gespräch
Sonntag, 30. November 2025, 18 Uhr

Moderation: Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)

Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »

Mi. 03.12.2025 | 13. Kislew 5786

Kultur

„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr

Vorstellung der Autobiografie von Roman Haller

Moderation: Shahrzad Osterer (BR)

Roman Haller erzählt von seiner Geburt 1944 in einem Waldversteck in Polen, vom Aufwachsen in Deutschland, einem Land, das seine Eltern ermordet hätte, wenn es ihrer in der NS-Zeit habhaft geworden wäre, vom jüdischen Alltag zwischen Schwarzmarkt und Schulbank, Davidstern und Lederhose. Mit Humor schildert er, wie das Leben trotz allem weiterging und wie er seinen Platz im München der Nachkriegszeit fand. Weiterlesen »

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