Kultur
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7. Januar 2014
Oscar-Preisträger Saul Zaentz ist tot
„Der englische Patient“ und „Einer flog übers Kuckucksnest“: Oscar-Preisträger Saul Zaentz produzierte einige der größten Filme der Kinogeschichte. Als Rechteinhaber der Tolkien-Trilogie wählte er Peter Jackson für die Verfilmung von „Der Herr der Ringe“. Jetzt ist er im Alter von 92 Jahren gestorben. Erschienen auf Spiegel Online, 5.1.2014.
Saul Zaentz war wählerisch. Er machte nur zehn abendfüllende Spielfilme – mit einer enormen Erfolgsquote: Gleich drei seiner Produktionen wurden mit Oscars ausgezeichnet: „Einer flog übers Kuckucksnest“, „Der englische Patient“ und „Amadeus“.
„Mein Becher ist voll“, sagte er, als er 1997 einen Preis für sein Lebenswerk erhielt. In der gleichen Nacht gewann er den Oscar für den „Besten Film“ als Produzent des Dramas „Der englische Patient“, das insgesamt mit neun Academy Awards geehrt wurde. Und Zaentz fügte hinzu: „Ich sagte bereits, mein Becher ist voll. Jetzt läuft er über.“
Als Geheimnis des großen Erfolgs von Zaentz gilt, dass sich der Produzent auf die Verfilmung komplexer literarischer Themen spezialisiert hatte, die Studios in Hollywood meist zu sperrig finden und daher meiden.
Zaentz ebnete den Weg für Peter Jacksons Mittelerde-Trilogie
So sicherte er sich etwa bereits Mitte der siebziger Jahre die Rechte an Tolkiens Trilogie „Der Herr der Ringe“ und produzierte im Jahr 1978 eine animierte Version des Romans. Lange Zeit lehnte Zaentz alle weiteren Filmemacher ab, die Interesse daran bekundeten, einen Spiefilm aus dem Stoff zu machen. Bis er Peter Jacksons Thriller „Heavenly Creatures“ sah – und dem Regisseur den Weg für sein Mammut-Werk über die Mittelerde-Welten ebnete.
Vor seiner Karriere im Filmbusiness, die er erst im Alter von 50 Jahren begann, hatte Zaentz bereits lange als Musikproduzent gearbeitet. Die Legende will es, dass seine Erfolge in der Plattenindustrie ihn zu langweilen begannen und er deshalb nach Hollywood wechselte. Zu seinen Unternehmungen gehört etwa das Label Fantasy Records, das sich auf Jazz spezialisierte. In dessen Katalog finden sich beispielsweise Alben von Miles Davis, John Coltrane oder Sonny Rollins. Außerdem brachte das Label auch Platten der Gruppe Creedence Clearwater Revival heraus.
Am 3.1.2014 ist Saul Zaentz nun in San Francisco an den Folgen einer Alzheimer-Erkrankung gestorben. Das sagte der Neffe und langjährige Geschäftspartner des US-Produzenten der Nachrichtenagentur AP. Zaentz wäre am 28. Februar 93 Jahre alt geworden.
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Aktuelle Veranstaltungen
So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786
Kultur
„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel
Beginn 17:00Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr
Moderation: Günter Keil
Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »
Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786
Kultur
26. Lange Nacht der Museen in München
Beginn 20:30Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht
Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr
Auf einen Blick:
Vorträge (je 30 Minuten)
- 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
- 21:45 Uhr: Ellen Presser
21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »
Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786
Kultur
Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr
Moderation: Ellen Presser
Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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