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12. Juli 2012

Neonazis @facebook.com

Internet-Firmen sollen gegen rechtsextreme Inhalte aktiv werden, erschienen auf Süddeutsche Zeitung Online. Die Betreiber von Internet-Plattformen wie Facebook und YouTube sollen stärker gegen rechtsextremistische Inhalte vorgehen. Das fordern Jugendschützer, die in den sozialen Netzen mittlerweile das wichtigste Instrument sehen, mit dem Neonazis um Jugendliche werben.

„Wir brauchen eine größere soziale Verantwortung vor allem von den Plattformbetreibern“, sagte Stefan Glaser, stellvertretender Leiter der länderübergreifenden Organisation Jugendschutz.net, am 11.7.2012 in Berlin. Dort stellte er gemeinsam mit Vertretern der Bundeszentrale für politische Bildung und der Online-Beratung gegen Rechtsextremismus einen Bericht zu den Internet-Aktivitäten von Neonazis vor. Die Betreiber von Netzplattformen, so Glasers Forderung, sollten ’neuralgische Bereiche‘ ihres Angebots selbständig auf rechtsextremistische Inhalte hin sichten – statt erst zu agieren, wenn sie auf solche Inhalte aufmerksam gemacht würden.

Dem Bericht zufolge bauen Neonazis ihre Präsenz in gerade von Jugendlichen genutzten Netzwerken immer weiter aus. „Der Nährboden für rechtsextreme Gewalt und Rechtsterrorismus wird zunehmend in den sozialen Medien bereitet“, sagte Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung. „Junge Internet-User sind für die rechtsextreme Szene heute die wichtigste Zielgruppe“, ergänzte Glaser. Die Neonazis benutzten „emotionale Themen als Köder“ indem sie etwa den Missbrauch von Kindern anprangerten. Oft werde erst auf den zweiten Blick klar, wer sich hinter den Aktionen verberge.

Im vergangenen Jahr gingen bei Jugendschutz.net 1607 Beschwerden über rechtsextremistische Inhalte im Netz ein – im Jahr zuvor waren es noch 1150 gewesen. Von den Beschwerden des vergangenen Jahres bezogen sich 629 auf Inhalte im interaktiven sogenannten Web 2.0, in dem die Nutzer selbst aktiv sind und zu dem Plattformen wie Facebook und YouTube zählen. „Scheinbar fühlt sich die Szene in den sozialen Netzwerken sicherer vor Strafverfolgung“, so die Einschätzung Glasers.

Er bezeichnete es als problematisch, dass es bislang „keinen anhaltenden Prozess“ gebe, in dem man mit den Plattformbetreibern zusammenarbeite, um rechtsextremistische Inhalte ausfindig zu machen. Glaser forderte die Betreiber auf, künftig stärker technische Mittel zu nutzen, um zu verhindern, dass solche Inhalte nach ihrer Löschung schlicht abermals hochgeladen werden. Christoph Hickmann

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Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan | « »

Aktuelle Veranstaltungen


So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786

Kultur

„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel

Beginn 17:00

Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr

Moderation: Günter Keil

Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »

Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

Kultur

26. Lange Nacht der Museen in München

Beginn 20:30

Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

Auf einen Blick:

Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786

Kultur

Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr

Moderation: Ellen Presser

Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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