Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Kultur

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Di. 07.02.2023 | 16. Schwat 5783

Beginn 19:00

Männliche Hysterie, Antisemitismus und die Vorgeschichte der Psychoanalyse

Jenny Willner auf den Spuren Sigmund Freuds in Paris
Dienstag, 7. Februar 2023, 19 Uhr

In der Reihe „Zwiesprachen zwischen gestern und heute“ kommt jeweils eine zeitgenössische mit einer historischen Persönlichkeit „ins Gespräch“. In der Begegnung mit ihrem Werk wird sichtbar, wie aktuell ihre Ideen und Erkenntnisse auch heute noch sind.


Sigmund Freud, 1885

Sigmund Freuds Psychoanalyse ist heute weltweit bekannt und kontrovers diskutiert. Auf ihre Vorgeschichte macht die Literaturwissenschaftlerin Dr. Jenny Willner (LMU) aufmerksam: Wir begegnen Freud als jungem Wissenschaftler in Paris, wo er in den Bann des Neurologen Jean-Martin Charcot gerät. Die meisten Hysterie-Patienten Charcots sind männlich, viele sind jüdisch. Während der Antisemitismus zunehmend an Einfluss gewinnt, lehnt Freud die Vererbungstheorien seines Lehrers immer vehementer ab. Charcot hat einen staatlichen Auftrag, ein Auditorium und ein Rednerpult. Freud, sein Übersetzer, hat nur die Übersetzerfußnoten, um seine Argumente vorzubringen. Mit diesem ungewohnten Blick auf den jungen Freud führt der Vortrag in grundsätzliche Fragen der Psychoanalyse ein und gibt Ausblicke auf Freuds berühmte spätere Texte.

Dr. Jenny Willner © Lisa Kalleder

Dr. Jenny Willner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie forscht insbesondere über Literatur und Wissen um 1900, Literatur und Historiographie, Theorie sprachlicher Gewalt, Exilperspektiven auf die deutsche Sprache, Gendertheorie und Psychoanalyse.

Veranstalter: Münchner Volkshochschule In Kooperation mit dem Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern.

Kurs-Nr. P143070 – Vortrag MVHS im HP8

Eintritt: € 10.–  / ermäßigt € 6.– für Schüler und Studenten

Karten an der Abendkasse · Auch mit MVHS-Card · barrierefrei

Veranstaltungsort: HP8 · Projektor, Halle E · Hans-Preißinger-Str. 8

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Aktuelle Veranstaltungen


Do. 27.11.2025 | 7. Kislew 5786

Kultur

„Jiddish-Soulfood“: Von Tango bis Jazz, von Damals bis Jetzt – mit Sharon Brauner

Beginn 19:00

Konzert
Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr

Sharon Brauner singt Lieder in Jiddisch und von jüdischen Komponisten.
Piano-Begleitung: Harry Ermer

Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »

So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786

Kultur

„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann

Beginn 18:00

Buchpräsentation und Gespräch
Sonntag, 30. November 2025, 18 Uhr

Moderation: Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)

Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »

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