Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Kultur

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30. April 2021

Literarische Zimmerspaziergänge mit Dr. Dirk Heißerer

Mai bis Dezember 2021

Als Veranstalter Literarischer Spaziergänge und Exkursionen (www.lit-spaz.de) zwischen München und dem Gardasee hat der Literaturwissenschaftler und Publizist Dr. Dirk Heißerer  im Frühjahr 2020 aus der Not, keine Spaziergänge mehr veranstalten zu können, eine Tugend gemacht – und erfand die Literarischen Zimmerspaziergänge. Ein Video zum Jahrestag der »Verbrannten Bücher« am 10. Mai 2020 machte den Anfang: Klaus Mann 1937 zu Besuch bei seinem Onkel Heinrich in Nizza. Es folgten bislang weitere elf Themen.

Karl Wolfskehl, um 1910. Foto: Theodor Hilsdorf, Münchner Stadtmuseum

Ab Mai 2021 werden die »Literarischen Zimmerspaziergänge« jeden Monat ein Thema zu jüdischen Autoren anbieten. Den Anfang macht der »Zeus von Schwabing« Karl Wolfskehl (1869–1948) mit seinem »Lebenslied An die Deutschen« (1944), das seine tausendjährige Zugehörigkeit zu Deutschland betont.

Wolfskehl war Lehrmeister und Mentor von Franz Hessel (1880–1941), der uns als Spaziergänger oder Flaneur im Juni durch München, Berlin und Paris geleitet.

»Das Spazierengehn, diese recht altertümliche Form der Fortbewegung auf zwei Beinen, sollte gerade in unserer Zeit, in der es soviel andre weit zweckmäßigere Transportmittel gibt, zu einem besonders reinen zweckentbundenen Genuß werden.« Franz Hessel

Im Juli jährt sich der Jahrestag der Entlassung des Räterevolutionärs Ernst Toller (1893–1939) aus mehrjähriger Haft in Niederschönenfeld an der Donau. Dort entstand sein »Schwalbenbuch« (1924), ein Hymnus auf die Kreatur und das Leben.

Carry Brachvogel, Foto: Theodor Hilsdorf, Münchner Stadtmuseum

Im August erinnern wir an das tragische Schicksal der Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Carry Brachvogel (1864–1942) und gehen mit »Venus auf Reisen« (1905).

Im September lassen wir im Sommer 1908 den Studenten Arnold Zweig (1887–1968) und den Schriftsteller Heinrich Mann (1871–1950) in Wilden roth an der Amper (bei Grafrath) in einem sommerlichen Biergarten aufeinander treffen.

Im Oktober beobachten wir Erika Mann (1905–1969) mit ihrem politischen Kabarett »Die Pfeffermühle« 1934 in Basel.

Im November vor bald 200 Jahren kam der junge Dichterstar Heinrich Heine (1797–1856) für ein Dreivierteljahr nach München und hoffte vergeblich auf eine gutbürgerliche Anstellung als Professor.

Das Jahr klingt im Dezember mit einer wundersamen Begegnung aus: Der Zeichner und Illustrator Ephraim Moses Lilien (1874–1935) trifft auf den Orientalisten und Dichter Friedrich Rückert (1788–1866); »Es ging ein Mann im Syrerland…« – ein Gedicht verwandelt sich in eine Radierung.

In Kooperation mit dem Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern als Beitrag zum Festjahr »1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland«

Spaziergänger © Dirk Heißerer

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Aktuelle Veranstaltungen


Mo. 29.09.2025 | 7. Tischri 5786

Kultur

Meine deutsche Geschichte. Wie ich als ukrainischer Jude meine neue Heimat sehe

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch mit dem Autor Mihail Groys
Montag, 29. September 2025, 19 Uhr

Moderation: Ariella Chmiel (angefragt)

Mihail Groys, geb. am 29. April 1991 in Tschystjakowe (damals Tores) im Donbass, kam in den 90er-Jahren mit seiner Familie aus der Ukraine  nach Deutschland. Nun – über 25 Jahre später – blickt er humorvoll und anekdotenreich auf seine Geschichte und die des Landes, das ihm inzwischen Heimat geworden ist. Auch wenn Deutschland für ihn als Juden nie ein Land wie jedes andere sein kann, geht es ihm um Begegnung auf Augenhöhe und ein Plädoyer für Verständigung und Dialog. Groys arbeitet als politicher Berater in Berlin und schreibt über migrations- und gedenkpolitische Themen u. a. für die Jüdische Allgemeine und die Berliner Zeitung.

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So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786

Kultur

„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel

Beginn 17:00

Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr

Moderation: Günter Keil

Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »

Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

Kultur

26. Lange Nacht der Museen in München

Beginn 20:30

Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

Auf einen Blick:

Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

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