Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

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29. Juni 2014

Kultusgemeinde verleiht ihre höchste Auszeichnung an Dr. Hans-Jochen Vogel

OHEL-JAKOB-MEDAILLE

Dank an den Freund

Charlotte Knobloch würdigte Hans-Jochen Vogels Engagement für die jüdische Gemeinschaft. Von Miryam Gümbel, erschienen in der Jüdischen Allgemeinen, 3.7.2014.

Die illustren Gäste beim Festakt zur Verleihung der Ohel-Jakob Medaille an Hans-Jochen Vogel allein schon wiesen darauf hin, dass hier ein ganz besonderer Mensch geehrt wurde. So betonte denn auch Präsidentin Knobloch die herausragende Bedeutung des Abends: »Ich bin gegen die inflationäre Verwendung des Wortes ›historisch‹. Aber dem heutigen Tag gebührt es.«

In dem festlich geschmückten Saal konnte die Präsidentin eine Vielzahl von Gästen begrüßen: Von der Gattin des Preisträgers, Liselotte Vogel, und seinem Bruder, dem Ex-Ministerpräsidenten Bernhard Vogel, bis zum Altkanzler Gerhard Schröder waren die politischen Wegbegleiter Vogels ebenso anwesend wie weitere Freunde und Förderer der IKG.

Preisträger Hans-Jochen Vogel. © Sharon Bruck

LEIDENSCHAFT

So konnte Charlotte Knobloch auch aus vollem Herzen bekräftigen: »Ich bekenne mich mit Leidenschaft zu diesem, unseren Land, weil es Politiker – weil es Menschen – wie Dr. Hans-Jochen Vogel gab, gibt und hoffentlich weiter geben wird.«

Geschichte, fuhr sie fort, bevor sie Vogel gemeinsam mit IKG-Vizepräsident Michael Fischbaum die Medaille überreichte, sei immer auch die Geschichte von Menschen. Menschen wie Vogel hätten mit ihrem Denken und Handeln den Weg geebnet, dass Juden in Deutschland Vertrauen in die Bundesrepublik gesetzt haben.

»Neues Unheil, neue Unmenschlichkeit unbedingt zu verhindern, war immer Ihr Ansporn«, unterstrich Knobloch. »Nie haben Sie gezögert, wenn es darum ging, das Gemeinsame zu fördern und die Spalter der Gesellschaft zu bekämpfen.« Sie wünschte der Welt mehr Menschen wie ihn und »den künftigen jüdischen Generationen Freunde wie Dr. Hans-Jochen Vogel«.

MITSTREITER

Unter den Gästen, die dem Preisträger die Ehre erwiesen, waren auch seine Mitstreiter aus dem Verein »Gegen Vergessen – Für Demokratie« anwesend, ebenso wie Vertreter des diplomatischen Corps und der Kirchen. Ein ganz besonderer Gast war der Philosoph Jürgen Habermas. Für die Überlebenden begrüßte Hans-Jochen Vogel Max Mannheimer, dem er seit über 50 Jahren freundschaftlich verbunden ist.

Die Politik – auch der neue Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter erschien zum Festakt – war mit Repräsentanten aller Parteien vertreten. Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber etwa nahm ebenso an der Ehrung teil wie Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth.

Unter den Gratulanten befanden sich außerdem auch der Gründungsdirektor des Münchner NS-Dokumentationszentrums, Winfried Nerdinger, und der Filmregisseur Joseph Vilsmaier.

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Oktober 2025 | Tischri-Cheschwan | « »

Aktuelle Veranstaltungen


Do. 16.10.2025 | 24. Tischri 5786

Kultusgemeinde

Gedenk- und Dankzeremonie mit Abnehmen der israelischen Fahnen

Beginn 19:00
Donnerstag, 16. Oktober 2025, 19 Uhr
St.-Jakobs-Platz vor der Hauptsynagoge „Ohel Jakob“


Die letzten 20 lebenden Geiseln sind nach Israel zurückgekehrt. Damit können die tiefen Wunden des 7. Oktober 2023 nach über zwei Jahren endlich beginnen zu verheilen.

 

Mit einer Gedenk- und Dankzeremonie wollen wir gemeinsam noch einmal an alle Verschleppten erinnern: An die glücklich Heimgekehrten ebenso wie an diejenigen, die nie mehr nach Hause kommen konnten.

 

In einem Moment der Verbundenheit werden wir außerdem gemeinsam die israelischen Fahnen einholen, die seit dem 7. Oktober 2023 als Zeichen unserer Solidarität wehten.

 

Wir laden die gesamte Münchner Stadtgesellschaft ein, an diesem besonderen Augenblick teilzuhaben.

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Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786

Kultur

26. Lange Nacht der Museen in München

Beginn 20:30

Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht

Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr

Auf einen Blick:

Vorträge (je 30 Minuten)

  • 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
  • 21:45 Uhr: Ellen Presser

21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »

Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786

Kultur

Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“

Beginn 19:00

Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr

Moderation: Ellen Presser

Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

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