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3. Juli 2016
Knobloch zum Tod von Elie Wiesel
„Ein unermesslicher Verlust – ein wichtiger Botschafter wider das Vergessen und das Wiederholen ist von uns gegangen“
München, 3.7.2016. Der Holocaust-Überlebende und Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel ist tot. Dazu Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und Beauftragte für Holocaust-Gedenken des World Jewish Congress: „Mit dem Schriftsteller und Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel hat die Welt einen herausragenden Botschafter für Humanität und Menschlichkeit verloren. Er wusste, dass die läuternde und mahnende Erinnerung an den Holocaust – als singuläres und präzedenzloses Menschheitsverbrechen – ein unerlässlicher Baustein für die Gestaltung einer besseren Gegenwart und Zukunft ist.“
„Mit seinem Werk, seinen eindringlichen Schriften und Reden, war er bis zuletzt eine der ergreifendsten, weisesten Stimmen wider das Vergessen und das Wiederholen. Eben weil er nicht in der Vergangenheit verharrte und darin verloren ging – obwohl er in den Konzentrationslagern Auschwitz und Buchenwald unvorstellbare Grausamkeit erleiden musste und die ganze Ungeheuerlichkeit der menschlichen Abgründe erfahren hatte –, eben weil er nicht verzagte, nicht an der Menschheit verzweifelte – obwohl ihm in der Schoah seine gesamte Familie geraubt wurde, konnte er jenes große authentische Vorbild für Gerechtigkeit und Versöhnung sein, das er in seliger Erinnerung für immer bleiben wird.“
„Elie Wiesel hinterlässt als leidenschaftlicher unbeirrbarer Kämpfer gegen jede Form von Hass, Gewalt, Intoleranz und Unterdrückung eine nicht zu füllende Lücke in der politischen und gesellschaftlichen Debatte, auf dieser Welt. Sein Vermächtnis ist der Glaube an die Menschlichkeit und der Appell, dass Antisemitismus, Rassismus, Homophobie und alle Formen gruppenbezogener Menschenverachtung in unseren Gesellschaften keinen Platz haben dürfen. Dass nicht einmal Auschwitz die Menschen gegen diese Phänomene immunisieren konnte, war für Elie Wiesel kaum zu ertragen, doch gab er nie die Hoffnung auf, sein Einsatz war unermüdlich. Für ihn war die unkündbare Erinnerung an den Holocaust stets verbunden mit der bleibenden Verantwortung in der Gegenwart. Mit seinem Werk, mit seinen Schriften, mit seinem Denken und Handeln, mit seinem Leben hat er den nachfolgenden Generationen ein Monument hinterlassen, ein Vorbild – einen Maßstab für Humanität.“
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Aktuelle Veranstaltungen
Do. 27.11.2025 | 7. Kislew 5786
Kultur
„Jiddish-Soulfood“: Von Tango bis Jazz, von Damals bis Jetzt – mit Sharon Brauner
Beginn 19:00Konzert
Donnerstag, 27. November 2025, 19 Uhr
Sharon Brauner singt Lieder in Jiddisch und von jüdischen Komponisten.
Piano-Begleitung: Harry Ermer
Die Berlinerin Sängerin und Schauspielerin beschäftigt sich seit langem mit jiddischer Kultur und der dazugehörigen Musik. Diese findet sich auch in Kompositionen und Texten der Moderne. Ob in alter und neuer Heimat oder im Exil, diese Kunst im 20. Jahrhundert wäre ohne den Einfluss jüdischer Komponisten und Interpreten nicht vorstellbar. Die Melodien stammen aus dem Schtetl in Polen, aber auch aus Berlin, Wien, Moskau sowie Tel Aviv, und prägten Kompositionen ebenso am Broadway in New York, Miami, Hollywood und in Buenos Aires. Weiterlesen »
So. 30.11.2025 | 10. Kislew 5786
Kultur
„Das Sterben der Demokratie“: Ein Abend mit Richard C. Schneider und Peter R. Neumann
Beginn 18:00Buchpräsentation und Gespräch
Sonntag, 30. November 2025, 18 Uhr
Moderation: Shahrzad Eden Osterer (Bayerischer Rundfunk)
Weltweit gewinnen Rechtspopulisten massiv an Unterstützung und gefährden die liberale Demokratie. Peter R. Neumann, einer der international renommiertesten Extremismus-Experten, und der vielfach ausgezeichnete Journalist und Dokumentarfilmer Richard C. Schneider haben sich unter anderem in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden, Italien und den USA umgesehen. Ihre augenöffnende Recherche (Rowohlt Berlin) zeigt wie unter einem Brennglas, welcher Gefahr Deutschland gegenübersteht. Weiterlesen »
Mi. 03.12.2025 | 13. Kislew 5786
Kultur
„Vom Überleben ins Leben“: Eine jüdische Biografie im München der Nachkriegszeit mit Roman Haller
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Mittwoch, 3. Dezember 2025, 19 Uhr
Vorstellung der Autobiografie von Roman Haller
Moderation: Shahrzad Osterer (BR)
Roman Haller erzählt von seiner Geburt 1944 in einem Waldversteck in Polen, vom Aufwachsen in Deutschland, einem Land, das seine Eltern ermordet hätte, wenn es ihrer in der NS-Zeit habhaft geworden wäre, vom jüdischen Alltag zwischen Schwarzmarkt und Schulbank, Davidstern und Lederhose. Mit Humor schildert er, wie das Leben trotz allem weiterging und wie er seinen Platz im München der Nachkriegszeit fand. Weiterlesen »
Israelitische Kultusgemeinde
München und Oberbayern K.d.ö.R.
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München
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Fax: +49 (0)89 20 24 00 -170
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