Pressemitteilung
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27. April 2014
Zur Heiligsprechung von Johannes Paul II. – Knobloch: „Er war ein Glücksfall für das christlich-jüdische Miteinander“
München, 27.4.2014. Anlässlich der Heiligsprechung von Johannes Paul II. hat Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern die enormen Verdienste des ehemaligen Papstes für den Dialog zwischen Christen und Juden unterstrichen: „Papst Johannes Paul II. war eine bewundernswerte, herausragende Persönlichkeit – ein echter Glücksfall für die Welt und das christlich-jüdische Miteinander.“
Der Papst aus Polen habe als junger Mann das Krakauer Ghetto erlebt, erläuterte Knobloch. „Ebenso wie die Konzentrationslager in der Nähe von Krakau. Und er hat die unendlichen Qualen der Menschen erkannt, die nicht wussten wie ihre Zukunft aussehen würde. Das hat diesen Menschen, Papst Johannes Paul II., so geprägt, dass er sich vor und während seines Pontifikats für die Menschen, besonders für jene, die Hilfe brauchten, sehr intensiv einsetzte. Ich hatte immer das Gefühl, dass er die Menschen geistig umarmt.“
Als „historisch“ hob die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland hervor, dass der Papst die Mitschuld von Christen am Holocaust erstmals anerkannte und die Weichen für einen neuen, bewussten Umgang mit dem Holocaust in der Katholischen Kirche stellte.
„Seine Erfahrungen in jungen Jahren haben Johannes Paul II. zu einem Kämpfer für mehr geistige und tatsächliche Freiheit gemacht“, so Knobloch. „Er hat nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum Ende des Ostblocks geleistet. Er ebnete in entscheidender Weise den Weg für das fruchtbare und nachhaltige Miteinander mit der jüdischen Gemeinschaft.“
Knobloch weiter: „Als erster Papst überhaupt hat er mit der Großen Synagoge in Rom ein jüdisches Gotteshaus besucht.“ Seine Umarmung des Oberrabbiners bleibe als Symbol der Versöhnung und des Eintritts in eine neue, gemeinsame, geschwisterliche Zukunft unvergessen. „Er nannte die Juden die älteren Brüder und er betrachtete sie auch wirklich als Brüder. Die Erlebnisse, die ihn prägten, haben ihm die Möglichkeit gegeben, die Dinge nicht nur aus der religiösen Warte zu beurteilen, sondern auch aus der menschlichen Sicht.“
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Aktuelle Veranstaltungen
So. 12.10.2025 | 20. Tischri 5786
Kultur
„Sputnik“: Lesung und Gespräch mit Christian Berkel
Beginn 17:00Buchpräsentation
Sonntag, 12. Oktober 2025, 17 Uhr
Moderation: Günter Keil
Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten seiner Mutter Sala und den Büchern seines Vaters Otto. Eine wichtige Lebensstation wird Paris, wo er nicht nur zur Schule geht, sondern Theater und Varieté für sich entdeckt. Die Rückkehr nach Deutschland fällt in eine Umbruchszeit auch der Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Phase des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte. In seinem dritten Roman begibt sich Christian Berkel erneut auf eine sehr persönliche Spurensuche, die bis in eine erschreckend veränderte Gegenwart führt. Weiterlesen »
Sa. 18.10.2025 | 26. Tischri 5786
Kultur
26. Lange Nacht der Museen in München
Beginn 20:30Vortrag und Konzert
Beitrag der IKG München und Oberbayern zur Langen Nacht
Samstag, 18. Oktober 2025, 20:30–23:00 Uhr
Auf einen Blick:
Vorträge (je 30 Minuten)
- 20:30 Uhr: Dr. Elisabeth Rees-Dessauer
- 21:45 Uhr: Ellen Presser
21:00 und 22:15 Uhr: Konzert des Synagogenchors unter Leitung von David Rees (je 30 Minuten), Begleitung am Piano: Luisa Pertsovska Weiterlesen »
Mo. 03.11.2025 | 12. Cheschwan 5786
Kultur
Mit Dmitrij Kapitelman: „Russische Spezialitäten“
Beginn 19:00Buchpräsentation und Gespräch
Montag, 3. November 2025, 19 Uhr
Moderation: Ellen Presser
Eine ukrainisch-jüdisch-moldawische Familie, lebt in Leipzig, wo sie russische Spezialitäten verkauft. Und zwar an Osteuropäer, die sich zwischen russischen Flusskrebsen, ukrainischem Wodka und georgischen Sonnenblumenkernen zuhause fühlen. Doch seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine ist nichts mehr wie zuvor. Die Mutter glaubt den Propagandasendungen des russischen Fernsehens. Ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Um seine Mutter zur Vernunft zu bringen, begibt er sich per Flixbus nach Kiew. Oder wie man inzwischen liest: Kyjiw, von wo er ihr die Wahrheit mitzubringen hofft. Weiterlesen »

Israelitische Kultusgemeinde
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